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Rezension zu
Der Metropolist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dünne Geschichte, lustige Dialoge

Von: Amene Melior
07.09.2019

In "Der Metropolist" von Seth Fried begleiten wir Henry Thompson, einen sehr korrekten und regelgetreuen Beamten der Verkehrsbehörde einer zukünftigen Version der USA in die Stadt Metropolis zur Aufklärung eines schweren Anschlags gegen eben die Verkehrsbehörde. Dabei wird er von der schlagfertigen künstlichen Intelligenz OWEN begleitet, was vor allem zu kurzweiligen verbalen Schlagabtäuschen zwischen dem Ermittlerpaar führt. Da die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive von Henry erzählt wird, ist man als Leser in den Ermittlungen immer auf demselben Stand wie dieser. So richtig wollte da aber bei mir keine Spannung aufkommen. Zu Beginn wirkte alles noch recht willkürlich - in einigen Aspekten blieb dieses Gefühl auch im Laufe des Buches erhalten, beispielsweise hat sich mir die Motivation hinter der Bedeutung von Esperanto nicht erschlossen. Auch im weiteren Verlauf lebt das Buch weniger von der Handlung, sondern mehr von den Wortgefechten zwischen dem ungleichen Ermittlerpaar - während Henry ein biederer Stereotyp eines Beamten ist, ist der größte Stolz von OWEN, eine Funktion entwickelt zu haben, mit der er den Einfluss von Alkohol spürt und von diesem macht er auch reichlich Gebrauch. Das Thema der künstlichen Intelligenz ist mit OWEN an sich mit einer guten Idee aufgegriffen, insgesamt fehlt mir aber gerade in der Darstellung der als besonders fortschrittlich und futuristisch angepriesenen Stadt Metropolis das wirklich Neue. Insgesamt verlässt sich meiner Ansicht nach die Geschichte sehr auf die spritzigen Dialoge zwischen OWEN und Henry und die schrägen Aktionen OWENS, was über weite Teile auch ganz gut funktioniert, aber über einige Schwächen im Plot und in den tieferen Motivationen der Akteure nicht hinwegtäuschen kann.

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