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Rezension zu
Der Metropolist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unterhaltsam aber auch gesellschaftskritisch

Von: booksurfer
11.08.2019

Der Pitch Science Fiction meets Pulp Fiction hatte es mir angetan und deshalb ist der Metropolist bei mir auf der Leseliste gelandet. So ganz kann ich dem nicht zustimmen aber es gab definitiv einige Momente als ich an Pulp Fiction denken musste. Unser Protagonist Henry arbeitet in der Verkehrsbehörde der Zukunft und ist ein überaus penibler und gesetzestreuer Bürger und Mitarbeiter. Er hält sich immer an die Regeln und ist daher bei seinen übrigen Kollegen alles andere als beliebt. Nach einem Angriff auf die Behörde wird Henry nach Metropolis geschickt um dort die Gründe für den Angriff zu finden. Ob das verschwinden der Tochter des Bürgermeisters etwas damit zu tun hat? Ausgerechent die KI Owen wird ihm zu Seite gestellt, die das genaue Gegenteil von Henry ist. Vorschriften kennt Owen nicht, dafür stehen aber rauchen und saufen ganz oben in seinen Prioritäten. So startet das ungleiche paar in ein wildes Abenteuer um die Hintermänner des Anschlags zu finden und zu klären was in Metropolis vor sich geht. Seth Fried hat einen locker leichten angenehmen Schreibstil so das man direkt in die Geschcihte eintauchen kann. Die Geschichte ist packend und actionreich erzählt und wird immer wieder mit einer Brise Humor aufgelockert. Die beiden Hauptpersonen Henry und OWEN waren mir direkt sympatisch. Vorallem OWEN der mit seiner nüchternen und abgeklärten Art für viele Lacher sorgt. Henry dagegen war für mich nicht ganz ausgereift. Er wird als Aussenseiter und zurückhaltend beschrieben aber für mich entwickelt er sich in Metropolis zu schnell zum Superheld und Alleskönner. Diese Entwicklung ist jetzt nicht unbedingt verkehrt aber der Weg dort hin war mir einfach zu schnell. Die Frage ob KI's uns helfen oder ehr als Problem wahrgenommen werden müssen wird hier nur leicht angerissen, was für mich aber vollkommen ok war. Ein größer Kritikpunkt ist hier das Worldbuilding. Seth Fried hat den Roman meiner Meinung nach zu kurz gehalten. Die ganze Zukunftsvision dieser Welt und der Städte kommt leider kaum zum tragen und ich hätte gerne mehr darüber erfahren und wie die Leute dort leben. Für einen Science Fiction Roman war das zu wenig. Seth Fried hat hier aber nicht etwa nur einen Sci-Fi Roman, nein das ist nur die halbe Geschichte. Im Prinzip übt er heftigst Kritik an unserer Gesellschaftsstrucktur und das wir die Schere immer weiter auseinander klaffen lassen. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Der Autor versucht mit dem Roman aufzurütteln und auch wenn mich der Science Fiction Teil nicht ganz überzeugt hat ist diese Message bei mir hängen geblieben und das ist eigentlich das wichtigste. Insgesamt gesehen hat Fried hier einen tollen kurzweilige Roman geschaffen der vorallem durch die Dynamik der beiden ungleichen Protagonisten lebt und am Ende eine paar wichtige Fragen zu unserer Gesellschaft stellt die einen zum Nachdenken anregen.

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