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Rezension zu
Tage in Cape May

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Spannung der Gewissheit

Von: kleincaro89
28.07.2019

Henry und Effie sind in den 50er-Jahren frisch verheiratet. Das erste Mal verbringen sie in ihren Flitterwochen Zeit zu zweit und vor allem allein. Als Ziel für ihren ersten Urlaub haben sie sich nach dem Wunsch Effies gerichtet und landen in einem kleinen und verschlafenen Örtchen an der amerikanischen Ostküste. Im Sommer mag der kleine Ort von Sommerurlaubern und Touristen nur so wimmeln, doch nun, im Herbst, sind sie fast vollkommen allein. Bis sie eines Tages in einem der anderen Häuser auf eine frühere Freundin von Effis Cousine treffen. Nach anfänglichen Abneigungen Effies gegen ein weiteres Treffen mit der viel zu aufgeweckten und durchschaubaren Clara, ihrem Geliebten und dessen kleiner Schwester, kann Effie es gar nicht erwarten, mehr Zeit mit der damals verhassten Freundin zu verbringen. Und so vergeht ein Tag nach dem anderen, und mit jedem Tag wird dem Leser nur allzu bewusst, dass die Verbindungen geradewegs auf eine Katastrophe zusteuern, dessen Ausgang keiner zu erahnen vermag. Der Titel des Buches ist nur wenig aussagekräftig, ebenso die ersten Seiten, auf denen die Verbindungen und Gefühle zwischen de frisch gebackenen Ehepaar beschreiben werden. Doch schon bald nimmt das Buch, in das sich der Leser sprachliche sehr gut eingebunden fühlt, an Fahrt auf, und entführt ihn in eine andere Welt. Es ist fast schon etwas Besonderes, die Tage in Cape May mit Effie und Henry verbringen zu dürfen, nehmen sie den Leser doch an die Hand und lassen ihn in ihrem Leben teilhaben. Neben der sprachlichen Eingängigkeit kann sich der Leser auch in die verschiedenen Personen und Situationen wunderbar hineinversetzen und wird zu einem stillen Zuschauer bei einer Vorstellung, bei der nur er allein sieht, wie sich alles entwickeln wird. Und auf genau diesen kleinen Funken, der alles umzuschlagen vermag, wartet der Leser, der Zuschauer, mit einer inneren Spannung, die erst mit dem letzten Satz des Buches wieder von ihm abfällt. Eine herrlich andere Art des Schreibens, gepaart mit der Selbstverständlichkeit der Personen, sich einander zu begegnen, zu vertrauen und Teil voneinander zu werden.

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