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Rezension zu
Achtsam morden

Karsten Dusse "Achtsam Morden"

Von: Sanusi
25.07.2019

Karsten Dusse „Achtsam Morden“ Der Titel des Romans „Achtsam Morden“ macht neugierig. Wie lassen sich zwei so gegensätzliche Dinge wie Achtsamkeit, ein Begriff, der ursprünglich aus dem Buddhismus stammt, und etwas so Menschenverachtendes, Brutales wie Mord miteinander vereinbaren? Dass dies möglich ist zeigt der Roman auf amüsante Weise. Der Held des Romans Björn Diemel, ein Strafverteidiger gefangen im beruflichen Hamsterrad, nimmt zur Rettung seiner Ehe an einem dreimonatigen Achtsamkeitsseminar teil. Kaum ist der Kurs abgeschlossen, bekommt er Gelegenheit das Gelernte anzuwenden, als er mit seiner Tochter ein Wochenende verbringen will, aber sein Mandant, ein Mafioso, zeitgleich seine Dienste einfordert. Was tun? Achtsamkeit weist den Weg: Im Hier und Jetzt leben, Singletasking statt Multitasking, atmen nicht vergessen und schon ist das Dilemma gelöst und der Mandant tot, was allerdings unbedachte Konsequenzen mit sich bringt. Der Roman nimmt Fahrt auf. Es folgen Morddrohungen, Erpressung, Korruption … und natürlich achtsame Morde. Aber in misslichen Situationen hat Björn glücklicherweise immer seinen Achtsamkeitsratgeber zur Hand und setzt dessen Ratschläge nach einigen beherzten Atemzügen in einer ungewohnten, überraschenden Art und Weise um. Achtsamkeit mutiert zu grenzüberschreitendem Egoismus und Skrupellosigkeit. Der Autor zeigt Björns Werdegang vom Bodenpersonal der Anwaltskanzlei in neue berufliche Sphären in skuriler, überspitzter Manier. Besonders die ungewöhnliche Auslegung und Anwendung der Prinzipien der Achtsamkeit machen Spaß und den Reiz des Romans aus. Dabei wird auch Alltägliches in satirischer Sichtweise vorgeführt, wobei der Autor allerdings mitunter nicht der Versuchung widerstehen kann, sich etwas abgegriffener Klischees zu bedienen. Aber der Roman ist gute Unterhaltung und sei all denen empfohlen, die absurd-komische Ideen, Satire und schwarzen Humor schätzen. Ein „eingefleischter“ Krimifan hingegen könnte vielleicht wegen mangelnder Ernsthaftigkeit der Geschichte enttäuscht sein. Sanusi

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