Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Tage in Cape May

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Betörende Flitterwochen in New Jersey 1957

Von: JD
24.07.2019

Cape May, New Jersey 1957: Effie und Henry sind sehr jung, naiv und frisch verheiratet. Sie verbringen ihre Flitterwochen im Haus eines Onkels an der Küste New Jerseys, wo Effie eine alte Freundin aus Kindheitstagen und ihre Clique trifft. Schon bald laufen die Ferien aus dem Ruder, denn es kommt zu Ausschweifungen verschiedenster Art.... Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Das Buch beginnt langsam, vielleicht sogar etwas langweilig, denn so verlaufen die Flitterwochen von Effie und Henry auch zunächst. Das ändert sich, als sie auf Clara, ihren Liebhaber Tom und dessen Halbschwester Alma treffen. Die Gruppe findet sich, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Sehr schön schildert Autor Chip Cheek hier das Aufbegehren der Protagonisten vor allem in sexueller Hinsicht. Als Leser fühlt man sich quasi an die Küste New Jerseys versetzt und wird von der Sprache des Autors betört. Zügellosigkeit macht sich bei den Frischvermählten breit, die eigentlich eher spießiger Natur sind, und sie entdecken nicht nur das Eheleben, sondern auch außereheliches Vergnügen in verschiedenen Konstellationen, Alkoholexzesse und anderes. Der Autor greift dabei – obwohl der Roman in den Fünfzigern spielt - so aktuelle Themen wie Monogamie, Ehebruch, Polyamorie und gesellschaftliche Moralvorstellungen auf. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass vor allem im letzten Drittel die sexuellen Eskapaden sehr explizit, aber dennoch literarisch ansprechend verpackt sind. Für meinen Geschmack war es jedoch etwas zu viel Sex. Versöhnt hat mich dafür das letzte Kapitel, dass quasi ein Epilog ist und das schildert, was das Leben nach den „Tagen in Cape May“ für die Protagonisten bereithält. Für mich ein interessanter, betörender Sommerroman, ideal für heiße Tage am Strand, der aber dennoch zum Nachdenken anregt, in dem er gesellschaftliche Konventionen hinterfragt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.