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Rezension zu
Traumlieder

Die Anfänge eines ganz Großen

Von: Juju
09.04.2015

Inhalt: R.R. Martin gehört zu einem der Auten, deren Name eigentlich jedem ein Begriff sein sollte, spätestens seit Game of Thrones eine der beliebtesten Serien geworden ist. Das ein so großer Autor wie er auch einmal klein angefangen hatte, macht diese Kurzgeschichtensammlung deutlich. Es ist in drei Teile unterteilt, die jeweils ein gewissen Lebensabschnitt repräsentieren. Seine Anfänge waren unausgereift, langatmig, total verwirrend oder extrem kindisch. Doch mit jeder Geschichte entwickelt sich der Autor weiter und bereits die letzten, mit welchen er auch die ersten Preise gewonnen hatte, zeigen bereits seine Genialität. Schnell erkennt man ein gewisses Muster in den Geschichten, da sie alle Science Fiction als Thema haben, also nicht mit Game of Thrones etc. zu vergleichen sind!! Sehr schön sind auch die kurzen biografischen Texte, die zur Einführung der einzelnen Abschnitte eine schöne Beschreibung in sein Leben und die Einflüsse der einzelnen Geschichten bieten. Außerdem zeigt es, was für eine schwierige Berufswahl der Autor sein kann. Um euch etwas tiefer in die Geschichten einzuführen, habe ich mir einige ausgesucht, die ich euch gerne vorstellen möchte. Während die ersten beiden Geschichten eher als schlecht zu bezeichnen sind, hat mir Tod war sein Vermächtnis als Erstes richtig gut gefallen. Hier dreht sich alles um einen totkranken Mann, der der Welt etwas Gutes tun möchte und dabei zu schlechten Mitteln greift. Die Aktualität dieser Geschichte war erschreckend und faszinierend zugleich und war, nach den vorherigen Geschichten, wirklich spannend und kurzweilig geschrieben. Die zweite Stufe der Einsamkeit ist in meinen Augen die stärkste Geschichte in diesem Buch, worüber man sich allerdings durchaus streiten kann. Hier dreht es sich um einen jungen Mann, der sich entschieden hatte drei Jahre auf einer einsamen Raumstation zu leben und die Vorgänge dort zu überwachen. Die Geschichte beginnt, als seine Ablöse auf der Erde losfliegt und seine Zeit auf der Raumstation sich dem Ende neigt. Der Text ist in Tagebucheinträgen unterteilt, was einen guten Eindruck auf die Psyche, den Charakter und die Gedankengänge der Hauptperson zulässt. Die Lage spitzt sich immer weiter zu und hat für mich, das spannendste und erinnerungwürdigste Ende des gesamten Buches. Im letzten Abschnitt ist R. R. Martin nun gänzlich im Science Fiction angekommen und hat ein Universum aus tausend Welten erschaffen. Hier ist natürlich Abschied von Lya als beste Geschichte zu nennen, obwohl das in meinen Augen gar nicht so eindeutig ist. Sie ist die längste und durchdachteste der Kurzgeschichten, jedoch, anders als Die zweite Stufe der Einsamkeit, mit einer sehr gradlinigen Story und einem vorhersehbaren Ende. Dennoch hat sie eine interessante Geschichte, eine fantastische Welt und wirft einige Fragen auf, über die man noch lange nachdenken muss. Schmunzeln musste ich, als man in Bitterblume plötzlich in eine eiskalte Welt versetzt wurde, die vom langen Winter beherrscht wurde und ein alter Mann, namens Jon erwähnt wurde, der den Kindern Geschichten erzählt hatte. Fazit: Ich habe mich für diesen Titel beworben, da ich langsam ein richtiger Fan von R.R.Martin werde und ein Faible für Kurzgeschichte habe. In beiden Fällen wurde ich nicht enttäuscht. Meine Liebe zu Kurzgeschichten wurde sogar noch verstärkt. Die Kurzgeschichten reichen von Ich schlafe gleich ein bis Krass, was habe ich da gelesen und zeigt die Entwicklung eines der größten Autoren unserer Zeit. Es ist zum einen spannend zu lesen, was ihn zu welchen Geschichten inspiriert hat und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben und zeigt zum anderen, dass noch kein großer Autor vom Himmel gefallen ist. Dies sollte jeden Nachwuchsschreiberling Hoffnung machen. Ich danke Random House dafür, dass sie mir dieses Buch als Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt haben und freue mich darauf auch die anderen Bände lesen zu können.

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