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Rezension zu
Tage in Cape May

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rocky Horror im USA-Küstenstädtchen

Von: mariederkrehm
08.07.2019

„Tausend Morgen“, sagt Effie abgeklärt, und nennt damit den Grund, warum sie nach den zerstörerischen Wochen in Cape May die eben erst begonnene Ehe mit Henry weiterführen wird. „Tausend Morgen Land, die eines Tages uns gehören.“ Und damit ist der romantische Teil ihrer Beziehung beendet. Das ist natürlich so nicht geplant, als die zwei frisch Vermählten im September 1957 im Küstenort Cape May in New Jersey ankommen, um dort ihre Flitterwochen zu verbringen. Unbedarft wie Brad und Janet aus der Rocky Horror Show, geraten sie nach wenigen Tagen in eine Partygesellschaft, die auf die zwei Südstaaten-Greenhorns so anziehend und zugleich abstoßend wirkt wie die Ansammlung der zügellosen Außerirdischen rund um den charismatischen Verführer Frank N Furter. Angelockt von der einnehmenden Clara, die Effie noch aus Kinderzeiten kennt, und trotz Effies anfänglicher Widerstände, orientiert sich vor allem Henry immer mehr am ausschweifenden Lebensstil der Nachbarn. Dabei gehen die Wertvorstellungen des Paars ebenso über Bord wie seine Zeitplanung: Statt früher abzureisen, wie angedacht, verlängern die zwei ihren Aufenthalt in Cape May. Das Buch ist aus Henrys Sicht geschrieben, der sich, angetrieben durch regelmäßig Alkoholgelage und männliche Selbstüberschätzung, schließlich in eine unlösbare Situation manövriert und seine Ehe bis kurz vor die Wand fährt. Trotz thematischer Parallelen zum legendären Musical aus den 1970ern ist „Tage in Cape May“ weniger spaßig. Zwar ist das Buch gut lesbar und die Entwicklung der Geschichte bleibt bis zum Ende interessant, es leidet aber unter den überflüssigen, obszönen und nicht enden wollenden Details aus Henrys außerehelichen wie auch ehelichen Aktivitäten.

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