Rezension zu
Achtsam morden

In Karsten Dusses Roman "Achtsam Morden" wird der Strafverteidiger Björn Diemel von seiner Frau zu einem Achtsamkeits-Coaching gezwungen, da aufgrund seines stressigen Jobs, er hat einen Gangsterboss als Mandanten, seine Ehe und das Familienglück bedroht sind. Das Coaching zeigt seine Wirkung und Björn schafft es die Achtsamkeitsübungen in seinem Leben einzubringen und mehr Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Dadurch wird ihm die Wichtigkeit der Beziehung zu seiner Tochter bewusst und er ermordet - eher unabsichtlich als absichtlich - aus Achtsamkeit auf die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter, seinen Mandanten, den Gangster. Doch anstatt in Panik zu verfallen schafft es Björn die Achtsamkeitslektionen auf die Bewältigung der Krise anzuwenden und übernimmt insgeheim die Geschäfte seines Mandanten. Der Roman lässt sich leicht und flüssig (in meinem Fall an einem Tag) lesen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Achtsamkeitslektion oder -übung, die Björn dann - meist etwas unkonventionell - umsetzt. Karsten Dusse schafft es, einerseits eine spannende Geschichte um die Flucht und Ermordung eines Gangsterbosses zu schreiben, dessen Geschäfte von seinem Anwalt übernommen werden. Der Leser fiebert mit, ob es dem Anwalt gelingt unentdeckt von Polizei und Kumpanen des Gangsters zu agieren. Andererseits werden "reale" Achtsamkeitsübungen in dem Buch angesprochen, die auch für den Leser persönlich zum Nachdenken und Innehalten anregen. Die ungewöhnliche Kombination von beidem gelingt hervorragend in einem lustigen Krimi mit Entschleunigungswirkung.