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Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna

Gefühlvoller, unterhaltsamer und farbenfroher Roman, der den Leser auf die südamerikanische Insel Kuba entführt.

Von: Birgit Pirker
01.07.2019

„Nächstes Jahr in Havanna“ ist ein sehr gefühlvoller, unterhaltsamer und farbenfroher Roman, der den Leser auf die südamerikanische Insel Kuba entführt. Es ist Marisols erster Besuch auf Kuba. Zeitlebens war Havanna ein Teil von ihr und hat sie begleitet. Auch wenn sie in Miami lebt, spürt sie ihre Wurzeln auf Schritt und Tritt! Während ihres Aufenthalts kommt sie bei der besten Freundin ihrer Großmutter unter, die im Gegensatz zu ihren eigenen Familie in den 50er Jahren in Havanna geblieben ist. Marisol erhofft sich von Ana mehr Informationen über ihre Großmutter zu bekommen. Diese war bis zu ihrem Tode recht verschwiegen, was ihre Jugend in Kuba anging … Chanel Cleetons Schreibstil ist flüssig und eindringlich, aber auch atmosphärisch dicht gehalten. Mit den wechselnden Zeitperspektiven gibt die Autorin einen sehr guten Einblick in die politische und gesellschaftliche Lage im Havanna der jeweiligen Zeit. Sowohl im vergangenen Jahrhundert, als auch in der heutigen Zeit wird Kuba vom Umbruch bestimmt. 1958 steht die Insel vor der Revolution durch Fidel Castro. Im Jahr 2017 vor in einer tiefen Rezession, nachdem sich Kuba mehr und mehr von der zentralistischen Staatswirtschaft verabschiedet. Unverändert leidet die Bevölkerung unter Versorgungsengpässen, Gewalt, Folter und Unterdrückung … Die Charaktere sind liebevoll und sehr lebendig gezeichnet, sie bestechen durch ihre individuellen Eigenschaften und wirken authentisch und glaubwürdig. Marisol besitzt eine gesunde Neugier, die ihr zwar ab und zu zum Verhängnis wird, ist auf der anderen Seite aber ebenso hartnäckig und einfühlsam. Ihr Gegenpart ist Luiz: Ein Mann der Tat, gebildet und vor allem politisch engagiert. Natürlich besteht von Anfang an eine Anziehung zwischen den beiden, dieser Part der Geschichte ist in meinen Augen aber leider etwas in die Hose gegangen. Marisol wirkt hier sehr naiv und überspitzt, hegt sie doch schon nach 36 Stunden die stärksten und emotionalsten Gefühle gegenüber Luiz und spricht schon nach wenigen Tagen von Liebe. Für einem Erwachsenenroman hätte ich mir einen realistischeren Verlauf der Liebesgeschichte gewünscht. „Nächstes Jahr in Havanna“ war mein erster Roman von Chanel Cleeton. Die ursprünglich aus Florida stammende Autorin wuchs mit den Geschichten über den Auszug ihrer Familie nach der kubanischen Revolution auf. Ihre Leidenschaft für Politik und Geschichte setzte sich während ihres Studiums fort. Dieser Einfluss macht sich auch in diesem Roman stark bemerkbar. Man spürt beim Lesen wie viel Herzblut sie in die Geschichte gesteckt. Der Roman erzählt nicht nur zwei emotionale Liebesgeschichten in verschiedenen Jahrhunderten, sondern wartet auch mit vielen interessanten Informationen über die südamerikanische Insel auf. Eine wunderbare Lektüre, die einen von Havanna träumen lässt.

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