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Rezension zu
Der dunkle Bote

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Emmerichs persönlichster Fall

Von: ulrike rabe
15.06.2019

Es ist ein bitterkalter Oktober im Jahre 1920 in Wien. Ein Ernteausfall im Sommer lässt die Bevölkerung noch mehr hungern. Die Schwarzmarktgeschäfte blühen, rivalisierende Bande halten die Polizei in Atem. August Emmerich wird zu einem bizarren Mordfall gerufen, ein toter Mann, mit Eis überzogen, die Zunge herausgeschnitten. Es soll nicht bei der einen Leiche bleiben. Der Mörder, von der Presse bald „Der dunkle Bote“ genannt ist aber nicht Emmerichs einzige Sorge. Denn Franz Xaver Koch hat Luise, Emmerichs geliebte Gefährtin, in seiner Gewalt. „Es geht ihm nicht gut, dem müden, wunden Wien“, sagt August Emmerich. Müde und wund ist er selber auch. Es ist nicht nur der private Feldzug gegen Koch, der ihn aufreibt, sondern auch die Suche nach einem Mörder, dessen Motive zunächst völlig im Dunklen liegen „Der dunkle Bote“ ist Emmerichs persönlichster Fall. Die Umtriebe eines Serienmörders im Wien der Zwischenkriegszeit nehmen sich fast harmlos aus im Vergleich zu den Ängsten um Luise und den Kindern. Koch ist ein brutaler und hinterhältiger Gegner, der keine Gelegenheit auslässt, Emmerich zu Fall zu bringen. Doch Emmerich bekommt Unterstützung durch Veit Kolja, schon bekannt aus dem ersten Band der Reihe um August Emmerich. Doch neben alten Bekannten tritt in diesem Band nun auch Alma Lehner, eine junge Journalistin, auf. Alma mit ihren radikal feministischen Ansichten ist Emmerich nicht unähnlich. Auch sie eckt an ihrem Vorgesetzten an und lässt sich nicht gerne etwas vorschreiben. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten zollen sich Alma und Emmerich gegenseitig Respekt. Überhaupt bekommen in diesem Band Frauen eine besondere Rolle zugeteilt. Denn ohne die „Hühnerarmee“, wie Emmerich die Sekretärinnen und Telefonistinnen der Polizei nennt, wären er und sein Assistent Winter längst nicht so erfolgreich. So wird dieser historische Kriminalroman auch zum Plädoyer für Frauenrechte. Alex Beer hat sich damit ganz besonders in mein Herz geschrieben. Die historischen Fakten wurden für dieses Buch übrigens von Andreas Pittler geprüft. Auch er schreibt hervorragende historische Wienkrimis (und nicht nur).

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