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Rezension zu
Ein Sommer voller Himbeereis

Vielschichtiger Sommerroman

Von: Frau Goethe liest
10.06.2019

Für Pauline hat sich ein Traum erfüllt: Sie hat am Park ihrer Heimatstadt Bamberg den „Eishimmel“ eröffnet. In der Eisdiele kreiert sie die ausgefallensten Sorten mit natürlichen Zutaten. Geschmack hat allerdings seinen Preis, weswegen sich nur wenige Kunden ihre Spezialitäten gönnen. Pauline muss sich also etwas einfallen lassen, damit ihr Herzenswunsch auch finanziell auf sicheren Beinen steht. Zu Hilfe kommt ihr unverhofft Christian. Annas Enkel, die direkt nebenan ein Antiquitätengeschäft führt, ist gerade aus London zurückgekehrt und hat sich bisher nicht von seiner sympathischsten Seite gezeigt. Der gewiefte Betriebswirt erhält die Einsicht in die Konten und ein kleines bisschen sogar in Paulines Herz. Er hat ihr aber verschwiegen, dass es bereits Pläne gibt, die kleine Ladenreihe abzureißen, um einem Einkaufszentrum Platz zu machen. Das wäre dann das Ende des Eishimmels. „Wenn das Leben dir Himbeeren schenkt, dann mach Eis daraus!“ liest man schon auf dem Klappentext. Persephone Haasis suggeriert dadurch einen angenehmen Sommer für ihre Figuren, aber leider können diese die Leckerei nur bedingt genießen. Pauline schafft es mit ihrer sympathischen Art, ihre Rolle als Inhaberin des Eiscafés glaubhaft darzustellen. Ihre Freundin und Mitarbeiterin Florence hilft, wo sie kann und scheint die gute Seele des Geschäfts zu sein. Ebenfalls kann man mit der schon älteren Anna mitfühlen, wie sie aus Liebe zum Detail ihr Angebot an Antiquitäten auswählt. Manche sprechen sogar Pauline dermaßen an, dass sie heimlich ein paar Zeilen dazu aufschreibt und den Zettel dann im Gegenstand versteckt. Die kleinen Nachrichten geben viel von der Schreiberin preis, die eigentlich keine Antwort darauf erwartet. Es überrascht sie daher, dass sie eines Tages eine fremde Handschrift auf ihrem Zettel findet. Diese ergreifenden Situationen werden aber immer wieder durch die eigennützige Art von Christian gestört. Das aktuelle Thema vieler Städte wird auch hier aufgegriffen: Stadtplanung. Immer mehr Einzelhandelsläden müssen einer großen Mall weichen, in der sich dann die großen Handelsketten niederlassen und das Besondere nicht mehr anbieten. Genau diese Aussicht hat auch die kleine Ladenreihe, in der Pauline und Anna ihre Geschäfte haben. Besonders tragisch ist es, dass die Fürsprecher zu diesem Projekt in Annas Familie zu finden sind. Ihr Sohn und ihr Enkel arbeiten an der Umsetzung der Pläne und müssen es schaffen, dass die kleinen Läden aufgeben. Die emotionalen Verflechtungen sind offensichtlich und man fiebert mit, ob die Ethik über die Geldgier siegen wird. Ein paar Lösungen werden angesprochen, die aber alle auch Kompromisse fordern. Die Familiengeschichte trägt ebenfalls zum Spannungsbogen bei, wie es auch die romantischen Verwicklungen zwischen Pauline und Christian tun. Von allem ist die richtige Menge zugegeben worden, sodass es ein lockerleichter Sommerroman mit viel Himbeereis herausgekommen ist.

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