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Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna

Interessante Geschichte

Von: katikatharinenhof
10.06.2019

Marisol mach sich auf den Weg nach Kuba, um den letzten Wunsch ihrer verstorben Großmutter zu erfüllen – sie soll die Asche der Toten in das Land bringen, in dem sie einst Zuhause war. Marisol ahnt nicht, dass sie auf der Suche nach dem richtigen Platz sich auch auf eine Reise in die Vergangenheit begibt, in der die Träume ihrer Großmutter zum Scheitern verurteilt waren. Ein junger Mann namens Luis erobert Marisols Herz in Kuba und es scheint so, als würde sich die Geschichte von damals wiederholen… „Nächstes Jahr in Havanna“ ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die politischen Verwicklungen in Kuba zum Thema hat und diese in die Familiengeschichte der Perez und Ferrara einbindet. Chanel Cleeton beschreibt in ihrem Buch ein Kuba der Zwänge, der Knechtschaft und der Unterdrückung, das fernab von jeglichem Touristenkitsch um seine Existenz kämpft. Sowohl im Jahr 1958 als auch im Jahr 2017 sind die Arme der Unterdrücker lang und erreichen Ausmaße, die man sich lieber nicht vorstellen möchte. Die Geschichte um Elisa besteht aus Pomp und Protz, sowie Standesunterschieden und gibt den Einblick in den Alltag einer jungen Frau wieder, die mit viel Geld und Einfluss aufgewachsen ist, deren einziger Lebensinhalt aber darin besteht, einfach nur schön auszusehen und zu schweigen. Erst als die Liebe in ihr Leben Einzug hält, blüht Elisa auf und sie öffnet nicht nur ihr Herz, sondern geht auch mit anderen Augen durch „ihr“ Kuba. Als die politischen Ereignisse ihre Zukunft verändern, blutet ihr Herz und ihre Erinnerungen im Exil an ihre Heimat verblassen nie. Die Autorin zeigt die romantisierten Bilder von Elisa sehr farbenfroh und lebendig, aber irgendwie fehlt mir manchmal das gewisse Etwas, um gänzlich in Elisas Haut schlüpfen zu können. So bleibe ich außen vor und bin nur stiller Beobachter, was sehr schade ist, denn gerade Elisas Lebensgeschichte könnte bewegender und dymamischer gestaltet sein. Genauso ergeht es mir bei Marisol – die junge Frau durchlebt zwar eine emotionale Achterbahnfahrt, aber ihre Gefühle wirken auf mich leider nicht mitreißend. Manchmal hat man beim Lesen das Gefühl, dass Marisol selbst nicht mit sich und dem Erlebten klarkommt und sich deswegen in eine Art Kokon verschließt, der die Ereignisse nur in abgeschwächter Form an sie heranlässt. Sie wirkt wie ein Statist in ihrer eigenen Geschichte. Wenn ich an Kuba denke, fällt mir Leidenschaft, flirrende Hitze, Erotik und starke Gefühle ein- doch von genau diesen Empfindungen fehlt es hier an allen Ecken und Enden. Die Erzählung wirkt getragen, an manchen Stellen emotionslos, obwohl der Inhalt und die damit verbundene Handlung doch genügend Zündstoff für einen Roman bietet, der einen vor Begeisterung aus dem Sessel haut. Lediglich die letzten 150 Seiten bieten an Emotionen genau das auf, was ich mir zu Beginn des Buches erhofft habe…so kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben, da die Idee des Buches gut ist, das Potential aber an einigen Stellen nicht ganz ausgeschöpft wurde. Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Heyne Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Belegexemplares. Diese Tatsche hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

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