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Rezension zu
Dunkelsprung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein fabelhafter erzählter Fantasyroman mit Schwächen

Von: Svenjas BookChallenge - Svenja
06.04.2015

Dunkelsprung hat mich vor allem aus zwei Gründen interessiert: Zum einen ist es der neue Roman von Leonie Swann, deren Debüt Glennkill mir sehr gut gefallen hat. Zum anderen hat mich das Cover magisch angezogen und magisch ist dabei auch das Stichwort: Fabelwesen, Ranken, Tiere und Pflanzen formieren sich auf dem Cover zu einem mystischen Gesamtbild, das schon rein optisch Lust aufs Lesen macht. Dazu die Mischung aus Dunkelgrün und Cremefarben - ein wirklich bezauberndes Cover, vermutlich das beste, das ich seit Langem gesehen habe. Die Geschichte fand ich hingegen von Anfang an etwas holprig. Sie ist bereits zu Beginn skurril und fantastisch, doch vor allem aufgrund der Charaktere fiel es mir schwer, in sie einzusteigen. Julius ist ein komischer Kauz, den ich mir nicht so recht vorstellen kann, da er irgendwie ambivalent zu sein scheint. Das ist zwar ein interessanter Kniff, doch er macht es auch schwer, sich mit ihm zu identifizieren - seine Person wirft vor allem simple Fragen auf, z.B. Wie alt ist er? Wie sieht er aus? Was fühlt er? Er ist irgendwie gestaltlos, im Gegensatz zu den meisten anderen Charakteren wie etwa dem Detektiv Green und dem Faun-Mädchen Elizabeth. Manchmal war mir beim Lesen auch nicht ganz klar, wieso gewisse Dinge über die Personen erzählt werden, die für die Geschichte eigentlich nicht von Bedeutung sind. Etwa ab der Mitte des Romans kommt die Geschichte in Fahrt und wird stellenweise doch noch spannend, auch wenn sich an der Darstellung der Protagonisten wenig ändert: Sie bleibt schwammig und höchst oberflächlich. Swanns Schreibweise verleiht der Geschichte allerdings einen skurrilen und amüsanten Charakter. Gedankensprünge und Merkwürdigkeiten weiß sie sprachlich umzusetzen und das erheitert beim Lesen ungemein, was für einen Fatasyroman doch recht außergewöhnlich ist. Was mir besonders gut gefallen hat, ist Swanns Einblick in Tiere und Fabelwesen. Diesen Aspekt mochte ich schon in Glennkill, weshalb ich es einfach spannend und urkomisch fand, die Welt auch einmal aus der Sicht eines Flohs oder eines Feuersalamanders zu sehen. Swann ist in dieser Hinsicht einfach unheimlich geschickt. Außerdem wechselt häufig die Perspektive auf das Erzählte, was Dynamik und Spannung in die Geschichte bringt. Obwohl ich kein großer Fantasyfan bin, habe ich mich an Dunkelsprung versucht, vor allem deshalb, weil ich die Autorin Leonie Swann bereits kannte und ihre vorherigen Romane sehr mochte. Allerdings konnte mich Dunkelsprung dann doch nicht ganz überzeugen. Zwar ist Swanns Schreibweise wieder sehr faszinierend und amüsant, die Geschichte an sich hat es aber nicht geschafft, mich zu fesseln, was zum großen Teil an den doch sehr oberflächlichen Charakteren lag. Gelungen war hingegen auch die Verwischung der Grenzen zwischen Realität und Fantasie und deswegen wird der Roman unter Fantasy-Lesern sicher auch seine Fans finden =) Auf jeden Fall danke ich dem Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

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