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Rezension zu
Der Zug der Waisen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Beste Unterhaltung

Von: S.D.
04.04.2015

Ich habe "Der Zug der Waisen" von Autorin Christina Baker Kline als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von den beiden Sprecherinnen Beate Himmelstoß und Susanne Schroeder, wobei die eine die Passagen in der Vergangenheit und die andere die in der Gegenwart liest. Gefallen haben mir beide Sprecherinnen, jedoch waren mir die Stimmen der beiden zu ähnlich, als das hier für mich nur aufgrund der Sprecherin eine klare Unterscheidung beim Handlungsort möglich gewesen wäre. Ich habe das Hörbuch im Auto gehört und die Nebengeräusche haben hier eine klare Abgrenzung sicherlich erschwert. Da hier jedoch jedes Kapitel klar mit Ort und Zeit benannt ist und die Handlung der Gegenwart über die gesamte Geschichte hinweg in Spruse Harbor/Maine spielt ist eine Unterscheidung dennoch leicht möglich und ich hatte keine Orientierungsschwierigkeiten. Inhaltlich widmet sich "Der Zug der Waisen" einem eher unbekannten Kapitel der amerikanischen Geschichte. In der Zeit zwischen 1854 und 1929 wurden über 200.000 Kinder (meistens Waisen) aus den bevölkerungsreichen Städten der Ostküste mit Zügen in den Mittleren Westen der USA gebracht und dort Familien zur weiteren Fürsorge überlassen. Meist endete dies jedoch nicht in einer Adoption und als vollwertiges Familienmitglied, sondern vielmehr im Missbrauch der Kinder als billige Hilfskräfte denen man keinen Lohn zu zahlen hatte und die man bei Nichtgefallen sogar zurückgeben konnte. Mir hat in "Der Zug der Waisen" sehr gut gefallen, wie die Geschichte von Molly in der Gegenwart und von Vivian in der Vergangenheit miteinander verwebt werden und man als Leser/Hörer das Gefühl hat hier auch wirklich eine Einheit vor sich zu haben und nicht zwei unabhängig voneinander erzählte Geschichten. Ich hatte zuvor schon einmal von den Waisenzügen gehört, aber in dieser Intensität waren mir die Hintergründe nicht bewusst. Die Figuren sind sehr lebendig gezeichnet und die Emotionen und Beweggründe waren für mich jederzeit nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt meinen eigenen entsprechend. Ich hatte das Bedürfnis mehr über diese so unterschiedlichen und dennoch ähnlichen Lebenswege zu erfahren und die Figuren auf ihrem Weg der Selbstfindung zu begleiten. Autorin Christina Baker Kline versteht es auch sehr gut auf die kommenden Ereignisse neugierig zu machen und dem Leser/Hörer kleine Hinweise zu geben die weiter verfolgt werden wollen. Insgesamt gesehen bietet das ungekürzte Hörbuch über 10 Stunden beste Unterhaltung die mir zu keiner Zeit langweilig oder uninteressant erschien. Empfehlen kann ich "Der Zug der Waisen" daher an alle Leser/Hörer die sich für dieses eher unbekannte Kapitel amerikanischer Geschichte interessieren und die Romane mögen die von unterschiedlichen Erzählern und auf mehreren Zeitebenen erzählt werden.

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