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Rezension zu
Die Überlebenden

Dystopie Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten!

Von: book:blossom
04.04.2015

Rezension Erster Satz: Grace Somerfield starb als Erste. Ein Virus überschattet Amerikas jüngste Generation. Kinder sterben oder bleiben mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zurück. Doch diese Begabungen brandmarken sie als Freaks, eine Bedrohung für die Gesellschaft. Dessen zumindest ist sich die Regierung des Landes sicher. Auch Ruby gehört zu den wenigen die überlebten, doch der Preis dafür ist hoch. Denn das noch sehr junge Mädchen weiß mit ihrer besonderen Gabe nicht umzugehen und landet in einem der Rehabilitationslagern des Staates Virginia. Sie hatten gar keine Angst vor den Kindern, die vielleicht sterben könnten, oder vor den Leerstellen, die sie hinterlassen würden. Sie hatten Angst vor uns – vor denen, die am Leben blieben. - Ruby, p. 12 Die Lageratmosphäre ist düster und drückend, Kinder werden hier in Baracken gehalten und zur Arbeit gezwungen. Eingestuft in die Farben die ihre Fähigkeiten kennzeichnen, werden sie von den anderen getrennt und mit verschiedensten Aufgaben betraut. Schnell durchblickt Ruby das System von Thurmond, dem Lager in dem sie von nun an festgehalten wird. Sie manipuliert ihren Einstufungstest und wird als vergleichsweise, harmlose Grüne gekennzeichnet, während die Jugendlichen, die ihrer wahren Fähigkeitengruppe angehören, Orangene, zusammen mit den Gelben und Roten nach und nach aus dem Lager fortgebracht werden. Wohin wissen die anderen Kinder nicht. Rubys Maskerade hält länger als erwartet stand, doch plötzlich kommt auch für sie die Zeit, in der sie in Gefahr gerät und die Regierung sie zu entlarven droht… Die Kameras waren überall in Thurmond installiert, lidlose Augen, die niemals blinzelten und ständig beobachteten. - Ruby, p. 50 Alexandra Bracken erzählt Rubys Geschichte aus der Ich-Perspektive, welche dazu beiträgt, dass wir Ruby sehr gut kennen lernen und vor allem auf den ersten Seiten erstmal eine Einführung in ihr Leben im Lager und ihre Gefühlswelt erhalten. Das Mädchen leidet sehr unter ihrer Gabe, die sie weder richtig erfassen, noch kontrollieren kann. Sie ist dazu fähig die Gedanken und Gefühle anderer Menschen zu beeinflussen, doch in der Vergangenheit ging da einiges so richtig daneben, was sie unter schrecklichen Schuldgefühlen und Angst vor körperlicher Nähe leiden lässt. Ihre Gefühle kann man sehr gut nachvollziehen und sobald Ruby das Lager verlässt, beginnt sie nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst immer wieder in einem ganz neuen Licht zu sehen. Sie wächst also zunehmend an den Herausforderungen denen sie sich stellen muss und wird somit zu einer tollen Protagonistin für diese Dystopie, die trotz ihrer schnellen Entwicklung authentisch und greifbar bleibt. Auch die Nebencharaktere auf die Ruby im Laufe der Geschichte trifft, sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Chubs, Liam und Suzume sind wundervolle und liebenswürdige Persönlichkeiten, von denen es mir Chubs mit seiner tollen Art besonders angetan hat. Die zarte Liebesgeschichte die sich im Hintergrund zwischen Liam und Ruby anbahnt, überzeugt mit kleinen, feinfühligen Momenten die nicht zu dick auftragen oder gar kitschig daherkommen. Ich streckte die Hand aus und boxte ihm gegen den Arm. Sehr fest. "Aua!", rief er und fuhr mit weit aufgerissenen Augen zurück. "Wofür war das denn?" "Das war überhaupt nicht wie Fahrradfahren du Arschlosch!" - Ruby und Adam Dass trotzdem die fulminanten Erlebnisse der kleinen Gruppe und die Suche nach den Familien der Jugendlichen im Vordergrund bleiben, fand ich sehr gelungen! Denn die brandgefährlichen Situationen, in die sich Ruby und ihre Freunde immer wieder hineinmanövrieren, bringen Spannungsspitzen hervor, die die über 500 Seiten nur so dahinfliegen lassen. Enttäuscht war ich dann nur ein wenig vom Ende der Geschichte. Zu vorhersehbar kam mir dieser trotz allem sehr spannende Teil des Buches vor. Wer bereits eingefleischter Dystopie und Jugendbuchfan ist, bekommt in diesem Abschnitt nichts Neues geboten und wird wohl sehr früh schon erahnen können, worauf die Geschichte hinaus will. Cover Der Tunnel rund um das Mädchen, dass im gleißendes Licht des vermutlichen Ausganges steht, wurde geprägt und fühlt sich beim Darüberstreichen rau an. Diesen Effekt fand ich sehr cool, als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte. Auch die sonstige Gestaltung gefällt mir ganz gut. Fazit Ein gelungener Auftakt einer sehr düsteren Geschichte, die dafür umso herzlichere und liebenswürdige Charaktere aufweist. Hätte das Ende eine andere, innovativere Richtung eingeschlagen, wäre ich vollauf zufrieden. Dystopie Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten!

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