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Rezension zu
Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten

Unterhaltsame Lebenshilfe

Von: Hirilvorgul
02.05.2019

Was mich an diesem Hörbuch am meisten überrascht hat, war die Tatsache, wie offen Matt Haig mit seiner eigenen psychischen Erkrankung umgeht. Und im Licht dieser Tatsache verliert die Story alles, was man ihr an erhobenem Zeigefinger vielleicht unterstellen könnte. Ganz im Gegenteil macht es jeden Hinweis auf krankhafte ständige Erreichbarkeit, auf die Jagd nach Klicks und Likes einfach nur glaubhaft und überzeugend. So viele Denkanstöße, so viele gute Ideen, so viele „Anweisungen“ zum Handeln in nur knapp 6 Stunden Hörzeit… Mich hat dieses Buch tief berührt und (zumindest im Moment noch) zu einer Änderung meiner aus dem Ruder gelaufenen Gewohnheiten geführt. Wer kennt das nicht? Man will nur eben kurz etwas nachschauen und merkt plötzlich, dass schon wieder eine Stunde drauf gegangen ist, beim Recherchieren und Surfen und Klicken. Und dann ärgert man sich, weil man ja eigentlich noch so viele andere Dinge zu erledigen hat. Anderes Beispiel: selbst wenn man nicht dem Schönheitswahn erliegt, ertappt man sich doch dabei, dass einem der Blick in den Spiegel nicht gefällt. An dieser Stelle sollte man einmal kurz innehalten und sich fragen, ob man sich mit seinen eigenen Augen oder denen anderer sieht. Christoph Maria Herbst liest Haigs ureigene Story ganz wunderbar unaufgeregt. Der tiefschwarze Humor, der einigen anderen Büchern des Autors anhaftet, fehlt hier völlig. Matt Haig erklärt auch, woran das liegt und Herbst versteht es, jeglichen Zynismus aus seiner Stimme zu verbannen. Großartig! Ich vergebe 5 Sterne für viele gute Gedanken und empfehle dieses Hörbuch allen, denen die Geschwindigkeit unseres Lebens ab und an zu hoch ist und die der Drang zur Selbstdarstellung in den sozialen Medien auf die Nerven geht. Fazit: Schonungslos offen und unglaublich Mut machend. Hervorragend gelesen von Christoph Maria Herbst.

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