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Rezension zu
EVIL

emotional belastend und brutal ehrlich

Von: Buchfeeling
17.04.2019

Es geht anfänglich um einen Mann, der sich mit Bedauern und Scham an seine Kindheit zurück erinnert. Es geht hauptsächlich um einen 12-jährigen Jungen, der unbedarft in einer Kleinstadt aufwächst und sich grausame Taten schön redet…. Soviel kurz erklärt. Im ersten Drittel des Buches passiert erst einmal wenig Schockierendes oder gar Etwas, das man als Horror bezeichnen könnte. Es geht um Kids, die ihre Langeweile mit Kabbeleien, Spielen und heimlichem Rauchen oder Trinken vertreiben. Als bei den Nachbarn, der Alleinerziehenden Ruth und ihren 3 Söhnen, die beiden Cousinen Meg und Sarah einziehen, verändert sich die Situation schleichend. Hier baut sich Spannung ganz langsam und sehr subtil auf, denn die Story von damals wird aus der Sicht des Jungen geschrieben, also eher einfach und ein wenig kindlich-naiv. Und so kommt es auch, dass man selbst als Leser hin und her gerissen ist zwischen: ist doch nicht so schlimm!… und… oh mein Gott! Was soll das?! Wie gesagt, die Story baut sich sehr langsam auf…. es gibt viele kleine, fast beiläufige Begebenheiten, die für sich genommen erst einmal gar nicht so dramatisch erscheinen. Damals wurden Kinder eben auch mal von den Eltern geschlagen… oder? Damals hat man sich nun mal nicht gegen Erwachsene aufgelehnt… oder? Erwachsene hatten Recht und wenn sie zu drastischen Maßnahmen griffen, dann hatte das schon seine Richtigkeit… Doch das, was hier geschieht, wie die Situation schleichend eskaliert, das lässt dem Leser nach und nach die Nackenhaare aufstellen. Das Nachbarhaus entwickelt sich für die Mädchen, aber speziell für Meg, immer mehr zum Horrorhaus! Doch der Horror geht nicht von irgendwelchen imaginären Monstern aus, sondern von der Ziehmutter und ihren Söhnen. Auch David, der Nachbarsjunge sieht zu und kann sich nicht eingestehen, dass die Taten falsch sein sollen. Denn Ruth, die Mutter, billigt ja die Taten. Also kann es doch nicht falsch sein. Sie ist eine Erwachsene! Und so werden aus Kindern Monster… Wo die Story am Anfang noch ruhig und „normal“ erscheint, ist sie zum Ende hin grauenhaft, unvorstellbar böse und grausam glaubhaft erzählt. Es ist erschreckend, wie beeinflußbar Kinder sind und wie schnell die Schmerzgrenze des Bösen sinkt, wenn man es sich nur immer wieder als gerechtfertigt einredet bzw. eingeredet bekommt. Die Story ist so ganz anders, als ich erwartet hatte und darum umso grausamer. Diese Geschichte werde ich sicher lange nicht aus dem Kopf bekommen und ich habe fast ein schlechtes Gewissen, so einer grausamen, ehrlichen und glaubhaften Geschichte eine hervorragende Bewertung zu geben. Noch dazu wenn man weiß, dass das Buch auf eine wahre Begebenheit beruht. Trotzdem möchte ich dem Buch, für seine unglaubliche Authentizität, seine grausame Wahrheit und seine brutale Ehrlichkeit 5 Sterne geben. Doch Achtung!! Alpträume inclusive!!

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