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Rezension zu
Ein Jahr auf dem Land

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Vom schicken New Yorker Apartment …

Von: Pauline aus Köln
29.03.2015

… in ein kleines, marodes Haus auf dem Land – das ist für die bekannte Fotografin Rebecca Winter keine romantisierte Stadtflucht, sondern schlichtweg Notwendigkeit und ein nüchternes Rechenexempel, um finanziell über die Runden zu kommen. Nicht nur, dass ihr Stern als gefeierte und erfolgreiche Fotografin und damit auch die Tantiemen aus ihrem künstlerischen Schaffen langsam erlischen, sie fühlt sich leer und ausgebrannt und braucht für den überfälligen Neustart in ihrem Leben Abstand und Ruhe zum Nachdenken. Es ist nicht der erste Wendepunkt in Rebeccas Leben. Nach einer vor einer gefühlten Ewigkeit gescheiterten Ehe, in der sie hauptsächlich die typische und eher unscheinbare Rolle der Ehefrau und Mutter erfüllte, wurde sie selbst wohl am meisten von ihrem beruflichen Erfolg überrascht. Auch wenn sie dadurch zur finanziellen Stütze ihrer Familie und als Künstlerin hochgelobt und gefeiert wurde, so bewahrte sie sich immer ihre sympathisch warmherzige und ruhig gelassene Art. Mit knapp 60 Jahren kommt ihr dieses bodenständige Temperament zugute. Sie gerät angesichts der Notwendigkeit, etwas ändern zu müssen, weder in Panik noch verfällt sie in Resignation. Wer also mit dieser Coming-of-later-age-story ein aufgekratzt beschönigendes Frauenschicksal oder – im Gegenteil – ein melancholisch mitleidiges Frauendrama erwartet, wird enttäuscht oder vielmehr positiv überrascht. Denn "Ein Jahr auf dem Land" ist wie das "Stillleben mit Brotkrümeln" - das Bild, das Rebecca einst Ruhm und Reichtum einbrachte: absolut unprätentiös, gelassen, realistisch und dennoch warmherzig.

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