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Rezension zu
Das Haus der Verlassenen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend, schonungslos und interessante Frauen

Von: Nicole Lehmann
11.03.2019

Sam ist eine alleinerziehende Journalistin, welche mit ihrer Tochter Emma bei ihrer Grossmutter wohnt. Sie ist regelmässig im Stress um an allen Fronten erfolgreich zu sein. Ihr Job benötigt viel Aufmerksamkeit, daneben ist das schlechte Gewissen ihrer Grossmutter gegenüber, weil sie ihr Emma regelmässig aufbrummt. Dass dies für ihre Grossmutter kein Muss ist, schmälert ihr schlechtes Gewissen nicht. Als Sam sogar am Abend des Geburtstages ihrer Grossmutter spät von der Arbeit heimkommt, entdeckt sie einen alten Brief einer Unbekannten namens Ivy. Dieser Brief fasziniert Sam von der ersten Sekunde an und ihr journalistisches Gespür lässt sie weiterforschen. Nebenbei wird die Geschichte von Ivy erzählt. In Rückblicken und Briefen taucht man in die emotionale und schwierige Geschichte ein. Ivy wird im Jahr 1959 schwanger und alleine in St. Margarets Heim gesteckt. Die Nonnen führen das Heim unter strenger Hand und missbrauchen die jungen Frauen und Kinder in Namen Gottes. Die verschiedenen Kapitel sind mit den passenden Daten angeschrieben. Somit weiss der Leser jeweils, in welchem Jahr er sich befindet. Mit der Zeit ist dies sehr sinnvoll, da viele verschiedene Personen und und Geschichten dazukommen. Die Geschichten sind wie ein Puzzle, welches immer mehr zusammengesetzt wird und die diversen Verbindungen kommen zum Vorschein. Das Buch ist total fesselnd und man kann es kaum mehr aus der Hand legen. Emily Gunnis Schreibstil darf man als einnehmend und flüssig bezeichnen. Man ist schnell in der Geschichte drin. Das Thema der Geschichte ist jedoch ziemlich heftig. Da die Schriftstellerin so ausdrucksstark schreibt, fühlt man mit. Ivys Geschichte und Briefe gehen direkt ins Herz, man kriegt eine Wut auf die Umstände und Personen. Der Missbrauch der verschiedenen Kinder, obwohl diese unter Schutz stehen, sind fast nicht auszuhalten. Obwohl die Autorin bei den Anmerkungen beschreibt, dass St. Margarets ein fiktiver Ort ist, wurde er aus verschiedenen recherchierten Heimen und Lebensgeschichten zusammengesetzt. Dies schockiert und hallt sicher noch lange nach dem Beenden des Buches nach. Was die Kirche im Namen Gottes in diesem Buch gemacht hat, ihre Schutzbefohlene so missbraucht und unterdrückt haben, ist grausam. Was mir sehr gefallen hat, war, dass die beteiligten Personen mit ihren Sünden konfrontiert wurden.

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