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Rezension zu
Auf nach irgendwo!

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch für Jung und Alt - über Jung und Alt

Von: L.J. Obereiner
25.02.2019

Das Erste, das einem bei „Auf nach Irgendwo!“ auffällt ist vermutlich die Größe: 461 Seiten zählt der zweite Roman aus der Feder Simone Veenstras, den ich als Testleserin erleben durfte. Dementsprechend sollte man wohl auch ein wenig Zeit mitbringen, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt, um der Reise der beiden Protagonisten zu folgen. Dabei handelt es sich um Jakob, einen in die Jahre gekommenen Herrn, der mit seinem ebenso in die Jahre gekommenen VW-Bus unterwegs nach Tschechien ist um alte Dampflokomotiven zu fotografieren. Und um Miro, einen Jungen mit Liebeskummer, den Jakob unterwegs „unfreiwillig-freiwillig“ aufliest. Das zu Beginn eher ungleiche Paar macht sich nun auf den Weg die in Zagreb verschollene große Liebe von Miros Großmutter zu suchen und kommt dabei – über Umwege – an Museen aller Art, lebendigen und verstorbenen Musikern und alten Burgen vorbei, immer in Verbindung mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Dies ist ein Unterfangen, das keiner der Beiden schon einmal unternommen hat und dennoch ist es auch eine Reise in die Vergangenheit: für Miro in das Leben seiner Großmutter und für Jakob in das Leben des Jungens, der er einmal war. Alles, die Vergangenheit sowie die Gegenwart, ist detailreich beschrieben und wirkt dadurch lebensecht – genauso wie Jakob und Miro, zwei runde Charakter, die dennoch ihre Ecken und Kanten haben. An mancher Stelle ist es vielleicht sogar zu detailreich und zieht sich dadurch etwas in die Länge, kein Wunder bei der Seitenanzahl. Im Großen und Ganzen tut dies dem Buch aber keinen Abbruch; die Neugierde drauf, wie es für Jakob und Miro weitergeht, trägt einen leicht über die weniger spannenden Passagen hinweg. Beeindruckend ist die Begeisterungsfähigkeit und Leidenschaft, die die Charaktere auszeichnet und die beinahe bei jedem Satz des Buches mitschwingen. Etwas, das auch auf den Leser überspringt und zu sagen scheint, dass es egal ist, wenn man nicht weiß was man mit seinem Leben anfangen und wohin man gehen soll, solange es noch etwas (oder jemanden) gibt, das man liebt. Überhaupt ist „Auf nach Irgendwo!“ eine Liebeserklärung an viele Dinge: Musik, Menschen, aber vor Allem an die Liebe selbst. Und es verspricht dabei: Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Es ist somit ein schönes Buch, das vielleicht nicht weltbewegend ist, aber eine neue Perspektive bieten kann – oder auch einfach nur ein wenig Unterhaltung für zwischendurch.

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