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Rezension zu
Glaskinder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Grusel für jüngere Leser

Von: RedSydney
26.03.2015

Inhalt In dem neuen Haus gefällt es ihr überhaupt nicht, denn sie wäre viel lieber in der nahen Stadt bei ihren Freunden geblieben. Und plötzlich häufen sich auch noch die unheimlichen Ereignisse! Billie wollte nach dem Tod ihres Vaters partout nicht umziehen, schon gar nicht aufs Land ins verschlafene Åhus. Aus diesem Grund glaubt ihr ihre Mutter auch nicht, dass es angeblich in ihrem neuen Heim spukt. Doch das Mädchen weiß, was es gesehen hat: Eine Deckenlampe, die im windstillen Raum ohne fremdes Zutun hin- und herschwingt, mysteriöse Handabdrücke auf den Möbeln und nachts hört sie seltsame Geräusche. Lediglich ihre beste Freundin Simona und der Nachbarsjunge Aladdin wollen ihr helfen, den Ereignissen auf den Grund zu gehen. Und schon bald erfahren sie von den Glaskindern, die nach ihrem Tod in dem Gebäude umherstreifen sollen und jeden von dort vertreiben wollen. Und zwar mit allen Mitteln! Meinung Die Inhaltsangabe zu Glaskinder klang mysteriös und unheimlich, sodass ich mich sofort angesprochen fühlte. Und obwohl das Unheimliche daran eher kindgerecht gehalten ist, fühlte ich mich gut unterhalten. Billie ist eine perfekte Identifikationsfigur für die jüngere Zielgruppe: Sie ist trotzig und steht gleichzeitig für das ein, was sie für richtig hält, selbst gegen den Widerstand der Erwachsenen. Trotzdem ist sie nicht immer mutig und geht auch nicht jedes Mal mit dem Kopf durch die Wand, was sie sehr realistisch macht. Ihre Neugier ist ebenfalls ein guter Antrieb für die Geschichte, denn sie steckt den Leser an und sorgt dafür, dass man gespannt mit der Heldin nach Antworten sucht. Weitere positive Beispiele sind Aladdin und Simona, zwei lebendig gestaltete Mitstreiter, die für Abwechslung sorgen und zu begeistern wissen. In der Hinsicht haben mir besonders die interessanten Geschichten des Jungen über seine Familie gefallen. Leider bleiben bestimmte Dinge zu sehr an der Oberfläche, zum Beispiel Billies Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Vater. Diese merkt man lediglich ihrer Mutter zwischen den Zeilen an. Ganz auf das junge Publikum zugeschnitten besticht der Schreibstil hauptsächlich durch kurze, prägnante und einfache Sätze, die sich flüssig lesen lassen. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und rätselt mit, was die Ursache für die seltsamen Geschehnisse ist. Richtiger Horror kommt dabei bei einem erwachsenen Leser natürlich kaum auf, aber für die vom Verlag vorgeschlagene Altersempfehlung ab elf Jahren passt es perfekt. Spannend ist die Handlung allemal und die Auflösung wirkt weder konstruiert noch unlogisch. Nur hin und wieder schleichen sich ein paar Längen ein, was allerdings kaum ins Gewicht fällt, da die nächste packende Szene nicht weit ist. Ärgerlicher dagegen ist, dass die Glaskinder, die ja erst dem Buch seinen Namen gegeben haben, lediglich sehr kurz und oberflächlich behandelt werden. Gerade dieses wichtige Kapitel scheint viel zu abgehackt und bloß erwähnt worden zu sein, um auf die Schnelle eine plausible Erklärung zu finden. Da hätte man noch etwas mehr daraus machen können, eben weil diese Hintergrundstory soviel Potential hat. Fazit Kristina Ohlssons erstes Jugendbuch Glaskinder ist ein gelungener Horrorthriller für Leser ab elf Jahren. Ihre sympathischen und lebendigen Hauptcharaktere sind tolle Identifikationsflächen für die Zielgruppe. Der Schreibstil lässt sich gerade von Jüngeren hervorragend lesen und die Spannung wird langsam, aber kontinuierlich aufgebaut. Leider werden wichtige Aspekte, aus denen man weitaus mehr hätte machen können, nur angeschnitten und bleiben zu sehr an der Oberfläche. Für solche, die sich gerne nur ein wenig gruseln wollen, die liebenswerte und trotzdem realistische Protagonisten lieben und überraschende Enden mögen, ist dieser Roman wirklich geeignet, selbst wenn man schon etwas älter ist.

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