Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Sommermörder

Wer einen blutigen Thriller erwartet wird enttäuscht. Eher ein Thriller mit einer anhaltenden Grundspannung

Von: miissbuch
17.02.2019

REZENSION Der Sommermörder, der Name ist Programm. Ein Mörder, der seinen Opfern Briefe schickt, ihnen mitteilt, dass er sie töten wird, ihnen Angst einjagt. Opfer, die nichts gemeinsam haben und doch scheint es eine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Die Polizei die im Dunkeln tappt und eine Frau, die ihr Leben so sehr liebt, dass sie sich nicht geschlagen geben möchte. Die Farben des Covers finde ich sehr gut zum Titel passend. Ich finde die Orange- und Rottöne spiegeln die Hitze sehr gut wider. Was ich total unpassend finde sind die nassen Straßen. Denn dieses Buch spielt in einem der heißesten Sommer in London. Den Titel hingegen finde ich wieder sehr passend und gut zu lesen. Er passt sehr gut zum Inhalt des Buches ohne zu viele Details zu offenbaren. Ich kenne Nicci French nur von der Frieda-Klein-Reihe und war ganz überrascht, dass es noch ein weiteres Buch gibt. Noch überraschter war ich, als ich gesehen habe, dass es sich nur um eine neue Auflage eines alten Buches handelt. Dies hat aber keinen Einfluss auf den Inhalt. Bei diesem Buch handelt es sich um ein Einzelband und dennoch kann ich mir gut vorstellen, noch weitere Bücher mit den Ermittlern zu lesen. In dem Buch begleitet man die 2 Opfer des Sommermörders. Zunächst beschreibt Zoë, eine junge Frau, die als Waise in London lebt ihr Leben. Wie der Sommermörder Teil dieses wurde, wie wenig sie die Drohung zunächst ernst genommen hat und wie viel der Sommermörder und seine Drohungen ihr Leben im Endeffekt beeinflusst haben. Bei dieser Frau nimmt die Polizei die Drohungen noch nicht so Ernst, wie Zoë und ihre Kolleginnen und Freundinnen sich das gewünscht hätten. Auf der anderen Seite lebt sie ihr Leben entspannt weiter und ich ziehe den Hut vor ihrer Unbeschwertheit. Ich finde die Gestaltung von Zoës Charakter und ihrem Verhalten sehr authentisch, dies finde ich allerdings bei allen 3 Frauen, sodass French mein Respekt gebührt, denn 3 verschiedene Frauen so authentisch zu gestalten ist schon eine große Leistung. Jennifer ist die Mutter von 3 Söhnen und Ehefrau. Da ihr Mann Clive genügend Geld verdient, kann sie sich voll und ganz um die Renovierung des Hauses kümmern und ansonsten ihr Leben genießen. Zunächst fand ich Jennifer sehr überheblich und arrogant. Dies hat sich aber im Laufe der Zeit geändert, da sie gelernt hat, auf welche Dinge es im Leben wirklich ankommt. Die Polizei ist in diesem Teil des Buches ebenfalls viel präsenter. Sie hat die Gefahr erkannt und tut alles dafür sie auch zu bannen. Die Ermittler und Aufpasser finde ich eher etwas kühl, was vielleicht aber auch mit Jennifers Charaktereigenschaften zu tun hat. Die Beweise verdichten sich, Jennifers Leiden wird trotzdem größer und zunächst erwartet man im 3. Teil des Buches, dass der Täter noch seine Sicht der Dinge beschreibt, doch dies geschieht nicht. Nachdem ich den 1. Schock über den Inhalt des 3. Teils überwunden habe, war sofort klar, dass dieser Teil ganz anders wird. Nadia, eine junge und lebenslustige Frau, die zwar alles andere als ein normales Leben lebt, aber dennoch so sehr daran hängt, dass sie den Täter finden möchte. Durch verschiedene Umstände erfährt sie von den vorherigen Morden und ihr Wunsch, dem Mörder auf die Schliche zu kommen steigt mit jedem Brief. In diesem Teil ist die Polizei auch deutlich präsenter, was die Schwere des Vergehens zeigt. Dieser Teil war zwar relativ langweilig, was die Präsenz des Täters angeht, dafür aber sehr spannend aus Nadias Sicht beschrieben. Ich war von dem Schreibstil Nicci French sehr angetan. Mir hat die Ich-Perspektive der Frauen sehr gut gefallen, auch wenn die Ermittlungsarbeit somit nur sehr oberflächlich bis gar nicht beschrieben wurde. Dies fand ich auf der einen Seite sehr schade, auf der anderen Seite machte es aber das Buch zu etwas besonderem. Besonders interessant fand ich immer die kurzen Einschübe aus der Sicht des Täters, die genauso oberflächlich waren, wie die Ermittlungsarbeit selbst und die keinerlei Hinweise auf die Identität des Täters zuließen. Bis zum Ende des 2. Teils hab ich wirklich im Dunkeln getappt. Ich fand es schade, dass der Täter dann schon bekannt war, da dies die Spannung im 3. Teil etwas herausnahm, auch wenn das Ende nochmal eine kleine Wendung beinhaltete. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch aber wirklich gut, es war nicht unbedingt ein blutiger Thriller, sondern eher ein Thriller, der durch unterschwellig Spannung geglänzt hat. Die Lesestunden waren aber auf jeden Fall sehr angenehm und ich vergebe 4 Sterne.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.