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Rezension zu
Das Strunz-Low-Carb-Kochbuch

Hier findet sicher jeder ein Rezept, das ihm schmeckt

Von: paperlove
27.01.2019

Ich habe mal wieder ein Low Carb Kochbuch ausprobiert, dieses Mal von Herr Dr. med. Ulrich Strunz, der allem Anschein nach eine Koryphäe auf seinem Gebiet sein soll. Ich selbst habe noch nie von ihm gehört und habe mich mehr für die Rezepte, als die wissenschaftliche Hintergründe interessiert. Bei einem Herrn mit Doktortitel könnte man zudem davon ausgehen, dass er geübt darin ist, wissenschaftliche Texte zu formulieren. Ich fand die einleitenden Seiten aber sehr anstrengend zum Lesen, denn die Satzbaustellungen waren oftmals sehr seltsam und umgangssprachlich gewählt, was nicht nur meinen Lesefluss, sondern auch das Verständnis der Erklärungen beeinträchtigt hat. Herr Dr. Strunz vertritt eine ziemlich radikale Meinung zur Low Carb Ernährung: Unsere Vorfahren, die Urmenschen, kannten (in den Augen des Autors) "ungesunde" Kohlehydrate gar nicht, weil es damals noch keine Nudeln oder ähnliches zum Verzehren gab. Strunz ist deshalb der Ansicht, dass der Mensch diese Kohlehydrate auch heute nicht braucht und man für ein gesundes Leben mit scheinbar deutlich gesteigertem Wohlbefinden komplett auf Kohlehydrate verzichten soll. Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass ich ein Feind solcher strikten Diäten bin und habe deshalb gemerkt, wie bei mir durch die Aussagen des Autors regelrecht Widerstände ausgelöst wurden. Ich soll jetzt also mein Leben lang auf Pasta & Co verzichten und damit glücklicher sein? Diese Meinung wage ich anzuzweifeln, gerade weil verschiedene Arten von Pasta zu meinen absoluten Lieblingsspeisen gehört. Der Gedanke, diese Mahlzeiten nie wieder essen zu dürfen, hat in mir regelrechte Panik ausgelöst - bis mir wieder eingefallen ist, dass ich die Meinungen irgendeines Arztes ja nicht so strikt befolgen muss, wie er es vermutlich gerne hätte. Ich versuche zwar so oft wie möglich, meistens abends, Low Carb zu essen, aber komplett auf Kohlehydrate könnte ich nie verzichten. Für alle, denen es ähnlich geht, könnten Strunzs Aussagen und Erklärungsversuche für seine Haltung am Anfang des Buches sehr abschreckend wirken. Da ich eher auf der Suche nach ein paar leckeren Low Carb Rezepten war, habe ich Strunz Meinung einfach ausgeblendet und mich durch die Rezepte geblättert - und das sind einige! Wie bei anderen Low Carb Büchern werden auch hier teilweise Zutaten (wie zum Beispiel Eiweisspulver) vorausgesetzt, die man vermutlich nicht im handelsüblichen Supermarkt findet. Trotzdem bin ich überzeugt, dass bei der Menge an Rezepte jeder etwas finden wird, das ihm schmecken wird. Ich habe mich für die folgenden drei Rezepte entschieden: "Knoblauch Zucchini Garnelen", "Zucchini Tomaten Gratin" und "Ricotta Spinat Frittata". Die Ergebnisse sind, wie immer, auf den Fotos abgebildet. Obwohl mich der Einstieg eher skeptisch gestimmt hat, konnten mich die Rezepte geschmacklich dann doch überzeugen. Sie waren in der Zubereitung allesamt sehr einfach zu verstehen und schnell zubereitet. Besonders der Gratin hat mir sehr gut geschmeckt, obwohl ich zugegebenermassen deutlich mehr Mozzarella hinzugegeben habe, als das Rezept vorgesehen hat. (Ich will gar nicht wissen, was Strunz dazu sagen würde, wenn er das wüsste :P). Die Mahlzeiten haben mich letztendlich auch wieder etwas versöhnlicher gestimmt. Fazit: Die radikalen Ansichten des Autors zum Thema Low Carb haben bei mir eher Unverständnis und Widerstand ausgelöst. Dennoch haben die Rezepte insgesamt ganz gut geschmeckt und sie waren allesamt leicht zuzubereiten. Ich bevorzuge einen flexibleren Umgang mit Kohlehydraten und werde das Kochbuch sicher für einzelne Low Carb Mahlzeiten erneut zu Rate ziehen. Für Leute, die die Low Carb Ernährung strikt durchziehen wollen, sind Strunz' Erläuterungen in der Einleitung sicher sehr interessant, um zu verstehen, warum man sich so etwas antun könnte. Ich gönne mir aber viel lieber mal einen Teller Pasta und bin überzeugt davon, dass man trotz Kohlehydraten glücklich leben kann. Von mir gibt es für das Kochbuch 3,5 Sterne.

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