Rezension zu
Das Buch der vergessenen Artisten
Lesenswerte Geschichte mit einigen Längen
Von: miss_lia48Als Leser begleitet man den Protagonisten Mathis abwechselnd in den beiden Handlungssträngen ab 1902 und ab 1935. Während der erste Strang Mathis' Weg in die Schausteller-Welt sowie das Kennenlernen seiner Partnerin Meta beschreibt, geht es auf der zweiten Zeitebene vor allem um die Unterdrückung durch die Nationalsozialisten. Für mich hatten beide Ebenen lesenswerte Momente und Phasen in denen ich mit Mathis mitgefühlt habe. Zeitweise konnte ich in die Jahrmarkt- und Aufführungsatmosphäre eintauchen und hatte sie bildlich vor Augen. Wenn Minderheiten zur Schau gestellt wurden, wie z.B. Kleinwüchsige oder "Riesen", oder Menschenschauen veranstaltet wurden, konnte ich nur den Kopf schütteln - heute wäre das undenkbar! Die geschichtlichen Aspekte wurden geschickt und interessant mit der Handlung verwoben. Ein eher einfacher Schreibstil, teilweise bespickt mit einer feinen Prise Humor, bot an sich die Möglichkeit für ein flüssiges Lesen. Innerhalb der 752 Seiten gab es leider immer wieder ein paar Längen. Für mich verlor sich die Geschichte häufig in zu detailreichen Beschreibungen von Nebenfiguren, wodurch mir der Inhalt gleichzeitig etwas überladen vorkam. Hier hätte ich mir einige Stellen kürzer gewünscht, um den Spannungsbogen halten zu können und die Geschichte mehr am Laufen zu halten. Auch emotional hätte mich das Buch dann vermutlich noch mehr bewegen können. FAZIT: Insgesamt eine lesenswerte Geschichte gegen das Vergessen, die das damalige Leben der Artisten wunderbar aufgreift. Die Nebenfiguren hätte ich mir etwas weniger detailreich beschrieben gewünscht, um weniger Längen entstehen zu lassen. 4/5 Sterne!
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