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Rezension zu
Iskari - Die gefangene Königin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rezension: Iskari - die gefangene Königin

Von: Our Booktastic Blog
01.12.2018

Inhalt: Roa hat ihr Leben, ihre Freiheit für ihr Volk geopfert. Sie hat den Sohn des Tyrannen, Dax, geheiratet, um ihrem Volk Hoffnung zu schenken, doch stattdessen zerbricht Roa, fühlt sich alleine, verstoßen und lächerlich gemacht. Nun ist sie Königin eines Reiches, das sie verachtet, das so grundlegend verschieden von dem ihren ist. Doch das größte Stellt ihr Ehemann dar: Dax ist dumm, kann nicht kämpfen und schlüpft nicht in die Rolle der Führungsposition. Er nimmt seine Rolle als neuer König eines gespaltenen Reiches nicht an und Roa beginnt die Folgen ihrer Taten zu verstehen. Sie muss handeln, gleich, wenn sie nicht in einem Käfig enden will, keinen Auswegen habend. Doch welche Möglichkeiten bleiben ihr? Nicht viele, außer vielleicht ein guter Freund bietet ihr einen Deal: Das Leben des Königs gegen das ihrer Schwester. Meine Gedanken: Ich gebe „Iskari – Die gefangene Königin“ 3,5 von 5 Sternen. Kennt ihr diese Bücher, auf die ihr schon ewig wartet, ihr fiebert darauf hin, ja gerade, dass ihr euch nicht einen Countdown für das Erscheinungsdatum im Handy einstellt. Und dann haltet ihr es endlich in der Hand, genießt den Geruch von frisch gedrucktem Papier, streicht mit eurer Hand über das wunderschön, kunstvoll arrangiertes Cover und beginnt zu lesen … Die ersten Momente sind schön, man fühlt sich zu Hause in seiner alten Welt, freut sich, endlich mehr über die geliebten Protagonisten zu erfahren und dann … … stellt man fest, dass es sich nicht mehr um die gleichen Protagonisten handelt. Schlag in die Magengrube. Aua. Das sitzt. Und dann versucht ihr euch verzweifelt mit den neuen Protagonisten anzufreunden, sie in euer Herz zu schließen, wie ihr es bei den alten getan habt, aber von Anfang an ist doch klar: So cool wie die Charaktere aus Band eins werden sie niemals werden. Das war ein gelungener Anfang, findet ihr nicht. Meine Enttäuschung hat doch praktisch aus den Zeilen getrieft findet ihr nicht? Aber beginnen wir einfach von vorne. Die Welt von Asha, die man im ersten Band kennengelernt hat, war eine der unglaublichsten, die ich in meiner gesamten Blogger-Laufbahn kennengelernt habe. Geprägt von Ungerechtigkeit und falschen Glauben hat sich Asha ihren Weg durch verkehrte Meinungen gefunden und hat die Wahrheit herausgefunden, doch das Ende bleibt offen, lässt ein Kribbeln zurück, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit. Und dann war es endlich so weit und ich muss bitter feststellen, dass es gar nicht mehr um Asha geht, dass ihr Platz von Roa eingenommen worden ist, einer Nebenfigur aus dem letzten Teil, die sich nun also ins Rampenlicht drängt. "Doch Roa war eine Tochter des Hauses der Lieder. Ihr Vater hatte sie gelehrt, freundlich zu sein, selbst wenn sie instinktiv ihr Messer zücken wollte. (S. 60)" Mit also nur ganz wenig Vorurteilen erzähle ich euch nun also ein bisschen etwas über Roa. Roa hat sich für ihren Stamm geopfert, scheinbar selbstlos. Für diesen hat sie sich dem König treu ergeben, hat ihm versprochen, seine Frau zu werden, an seiner Seite zu regieren. Doch Roa umfängt eine tiefe Welle der Trauer, alles ist anders, alles ist neu, niemand akzeptiert sie. Nicht einmal ihr frisch gebackener Ehemann, der scheinbar jede Nacht mit einer anderen Frau ins Bett steigt, allen, aber nicht Roa. Diese merkt zunehmend, dass sie einen Fehler gemacht hat, dass sie diesen Nichtsnutz nie hätte heiraten sollen, dürfen. Was tut man also als normaldenkender Erdbewohner in diesem Fall: Klar, ein Mordkomplott schmieden. Und wie das Schicksal es will, findet sie auch schnell Verbündete. Die Rechnung hat sie allerdings ohne Dax, ihren Ehemann und König, gemacht. Roa macht viele, reichlich davon. Wie ihr vielleicht merkt, war mir die Königin nicht wirklich sympathisch. Klar, niemand ist perfekt, jeder darf Fehler machen, bla, bla, bla. Aber was Roa sich geliefert hat, hat wirklich jede Grenze von Gut und Böse überschritten. Nervlich hat sie mich ungefähr jede zweite Seite an die Spitze getrieben, weil sie es nicht fertiggebracht hat, mit jemanden zu sprechen. Andauernd hat sie falsche Schlüsse gezogen und mich damit zur Weißglut getrieben. Außerdem hat sie etwas melancholisches überzogen, nie hat man sie glücklich erlebt, durchtrieben von Liebe, mutig. Sie war immer gleich, hat sich in ihren Gedanken gewälzt, ohne vor und zurück zu kommen, ohne auf Besserung zu hoffen. Na dann kommen wir einmal über Essy zu sprechen, Roas Schwester. Über sie möchte ich wirklich nicht zu viel verraten, sie nimmt eine der Schlüsselszenen im Buch ein und im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über ihre besondere Bindung zu ihrer Schwester, man erfährt, warum sie nun in Vogelgestalt auf Erden weilt und warum Roa Dax die Schuld daran gibt … "Das hier war nicht jener Junge. Das hier war ein Mann, der dumm genug war, um eines Pferdes willen in einen Sandsturm zu rennen. (S. 63)" Also einmal weiter zu Dax. Ganz ehrlich … ich mochte ihn. Dax ist der Bruder von Asha und als die zwei ihren eigenen Vater gestürzt haben, ist er nun also König geworden. Anfangs erfährt man nur von seinen Schwächen. Er kümmert sich scheinbar um nichts als seine Liebschaften und alle beginnen mehr und mehr an ihm und seinen Fähigkeiten zu zweifeln … Ein König, der nicht kämpfen kann. Ein König, der nicht herrschen kann. Ein König, der kein König ist. Doch was verbirgt sich hinter der Fassade des scheinbaren Nichtsnutz? Warum tut Dax, was er tut, ist scheinbar indifferent gegenüber alles und jedem? Irgendwie ist er mir dadurch aber sympathisch geworden … Er hing so an seiner Schwester Asha und hat alles getan, um sie zurückzuholen, hat manchmal nur nach seinem Bauchgefühl gehandelt. Ich weiß, ich weiß, das sind vielleicht nicht die typischen Charaktereigenschaften, die einen König beschreiben, aber dadurch ist er mir lebensechter vorgekommen, nicht so kantig, abgehackt. "Er war der König, der sämtliche Versprechen brach. Er war der Feind, der Roa ihre Schwester geraubt hatte. (S. 196)" Neben den drei eben erwähnten Charakteren gibt es noch relativ viele Nebencharaktere, die ich alle recht gut gemacht gefunden habe. Es gab ein paar gute, ein paar böse und die eine oder andere hatte ein Geheimnis zu lüften. Dann kommen wir einmal zur Story, neben Roa als Protagonistin leider auch ein Kritikpunkt. Ich weiß, ich starte schon wieder vom ersten Band, aber was soll ich denn tun? Da war es nämlich so, dass mich die Welt voller Drachen, Gefahren und verfeindeter Völker fasziniert hat, doch hier hat diese scheinbar magische Welt für mich ihren Wert verloren. Warum, das ist hier die Frage. Ich denke, das lag einerseits daran, dass die Drachen plötzlich völlig außer Acht gelassen worden sind, ich meine, sie hätten wenigsten auf Drachen reiten können oder so. (Regieanweisung: Lachen) Sooo … ich möchte aber auch nicht ganz so negativ aufhören, denn eigentlich sind viele meiner Enttäuschungen an das Buch sehr persönlich und das können/werden viele von euch anders sehen. Denn einerseits ist der Schreibstil wirklich sehr gelungen, man hatte einen guten Lesefluss, andererseits war dieser für einen High-Fantasy-Roman auch sehr angepasst. Und dann möchte ich noch auf die Plottwists zu sprechen kommen. Davon gab es einige … Die meisten davon allerdings verursacht, da Roa zu unfähig war, ihre Probleme mit anderen Leuten zu besprechen, aber das lassen wir einmal außer Acht (: Da sind allerdings wirklich ein paar interessante Dinge passiert, also darauf könnt ihr gespannt sein. Fazit: "Sie liebte ihre Schwester mehr als alle anderen. Sie würde alles tun, was nötig war, um sie zu befreien. Selbst wenn sie dazu einen König töten musste. (S. 265)" Ganz objektiv betrachtet hat „Iskari – Die gefangene Königin“ viele positive Eigenschaften, die ein gutes Buch ausmachen (: Der Schreibstil ist super und vor allem Dax mochte ich mich sehr gerne, allerdings konnte mich die Geschichte erst ganz am Ende packen und mit Roa konnte ich mich leider nicht anfreunden, was daran liegt, dass ich Asha – die Protagonistin des ersten Bandes – viel charakterstärker und sympathischer fand. Alles in allem ist es aber eine recht solide Geschichte, die einige sicher ein bisschen mehr als mich packen konnte.

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