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Rezension zu
Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Eine weihnachtliche, mythenmetzsche' Abschweifung

Von: Marie
25.11.2018

Eine einzige, weihnachtliche mythenmetzsche‘ Abschweifung Wer Walter Moers kauft, bekommt auch Walter Moers – und dass das immer irgendwie speziell und selten so ist, wie man es sich vorstellt, dürfte nach nun mehr sieben Zamonien-Romanen bekannt sein. Die Novelle „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ mit dem tragenden Untertitel „Warum ich Hamoulimepp hasse“ ist ein Brief von Hildegunst von Mythenmetz an den Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, in dem Mythenmetz die zamonischen Feiertage rund um Hamoulimepp erklärt und in Frage stellt. Der eigentliche Text umfasst nur ungefähr fünfzig Seiten und liest sich dementsprechend schnell – gewürzt wird das Ganze mit den Taxonomischen Tafeln, auf die im Text immer wieder verwiesen wird und die beschriebene Bräuche mit Illustrationen untermalen. „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ ist sicherlich kein neuer Zamonien-Roman mit beeindruckendem Inhalt – vielmehr handelt es sich um ein Beiwerk zur Welt, das sich als kleine weihnachtliche (Anti-)Einstimmung versteht (je nachdem, wie man es eben liest). In typischer Mythenmetz-Moers-Manier liest sich die Novelle wie eine einzige mythenmetzsche‘ Abschweifung und ist so für Zamonienfans definitiv ein Lesemuss. Erwartet man eine komplexe. zamonische Abenteuergeschichte, wird man in diesem Fall sicherlich enttäuscht werden, denn das hat „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ sicherlich nicht zu bieten. Es ist eher ein kleiner, feiner Appetizer für Zwischendurch, der in kürzester Zeit gelesen ist und die Zamonien-Welt und insbesondere die Lindwurmfeste und ihre Bewohner um einige Informationen bereichert. Mythenmetz beschreibt die vielen, in seinen Augen sinnlosen oder sogar hirnrissigen Bräuche von Hamoulimepp, die größtenteils sehr an unser Weihnachten erinnern und einige Lacher garantieren – wenn man es so liest, sind Hamoulimepp und Weihnachten wirklich irgendwie komisch. Trotz Mythenmetz Einstellung zu den Festtagen, kommt im Buch eine Art weihnachtliche Stimmung mit zamonischen Beigeschmack auf. Hochwertige Aufmachung und schöne Illustrationen Das Lesegefühl wird – wie immer bei Moers-Romanen – durch die Haptik, Aufmachung und Illustrationen aufgewertet. Das Buch ist gänzlich farbig gedruckt und hat keine einzige ’normale‘ Textseite (abgesehen von der Leseprobe zu seinem neuen Roman „Der Bücherdrache“, der im Februar 2019 erscheint). Die Illustrationen von Lydia Rode, die bereits Prinzessin Insomnia illustriert hat, sind gewohnt schön und farbenfroh und passen perfekt zu Walter Moers‘ Stil. „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ ist kein großer literarischer Schlag, auch wenn mir die Idee gefällt und der Mythos um Hildegunst von Mythenmetz durch einen Brief von ihm noch weitergeführt und aufgewertet wird. Als kleines Leseschmankerl – optisch, wie inhaltlich – finde ich die Novelle aber durchaus schön und gemütlich zu lesen. Es ist eben ganz kurzweilige Unterhaltung, die man mal eben so weglesen kann. Für Zamonienfans auf jeden Fall lohnenswert, Zamonienneulinge sollten hiermit aber auf keinen Fall in die Welt starten.

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