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Rezension zu
Das rote Adressbuch

Genug von allem, das ist Glück

Von: Stephanie Schuster
28.10.2018

Ein Adressbuch enthält noch mehr Geheimnisse als ein Tagebuch. Nach dem Tod des Besitzers bleiben die Namen Schlüssel zu Lebensgeschichten, die vielleicht nie erzählt werden. Die Schwedin Sofia Lundberg nutzt diese Form der Namensauflistung von Personen, um die Biografie ihrer Heldin auszubreiten. Doris, eine über neunzig Jahre alte Schwedin und gebrechlich, skypt mit ihrer einzigen verbliebenen Verwandten, ihrer Großnichte Jenny in New York. Gleichzeitig erinnert sich Doris an die Menschen in ihrem Adressbuch, denen sie in ihrem Leben und auf ihrer Reise um die halbe Welt begegnete. Wie sie vor dem zweiten Weltkrieg erst als Dienstmädchen gearbeitet hat und dann als Model entdeckt wurde, wie sie Freunde verlor und andere fand. Welche Entbehrungen und Schicksalsschläge sie hinnehmen musste. Immer voller Sehnsucht nach ihrer großen ersten Liebe. Gerade durch diese Form, der Wechsel aus der Gegenwart, Doris im Alter, in der Sie-Perspektive, und dann die mit den Namen betitelten Kapitel, die manchmal durchgestrichenen und mit „Tot“ versehen sind, aus der Ich-Perspektive von Doris geschrieben, machen den Reiz dieses Romans aus. Die Geschichte trägt viele autobiografische Anknüpfungspunkte. Die Arbeit als Model kennt Lundberg aus eigener Erfahrung und es gab eine Tante, die wie die Hauptfigur Doris hieß. Das Adressbuch in ihrer Hinterlassenschaft inspirierte Lundberg zu dem Roman. In schnörkelloser Sprache, schnell zu lesen, hält sich die Autorin nicht mit historisch genauen Details oder Metaphern auf, sie konzentriert sich auf ihre Hauptfigur und ihre spannende Geschichte, das ist sehr berührender Lesespaß!

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