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Rezension zu
Die Tuchvilla

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Geheimnisse der Tuchvila

Von: Lunas Leseecke
17.03.2015

Die junge Waise Marie kommt als Küchenmädchen in die ehrwürdige Tuchvilla, wo sie von den Angestellten und den Hausbewohnern unterschiedlich aufgenommen wird. Während Paul, der Sohn der Familie, auf Marie aufmerksam wird, versucht die Hausherrin, ihre Töchter zu verheiraten. Während Marie sich langsam in der Villa einlebt, kommt sie langsam ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur. Ein großer Teil des Buches ist aus der Perspektive von Marie erzählt, aber auch andere Charaktere kommen zu Wort. Dabei wird stets die personale Erzählform verwendet. Mir hat der Perspektivwechsel gefallen, denn so hat man nicht nur mitbekommen, was bei Marie so los war, sondern auch, was oberhalb der Dienstbotenquartiere passiert. Wie zum Beispiel bei den beiden Töchtern des Hauses, Elisabeth und Katharina, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Zum einen ist da natürlich Marie, die trotz ihrer niedrigen Stellung in der Gesellschaft und der Tatsache, dass sie in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, eine erstaunlich stolze Persönlichkeit ist. Sie ist außerdem ziemlich clever, viel weniger naiv, als man vermuten würde, und weiß, was gut für sie ist. Sie war mir mit ihrer besonnenen Art sehr sympathisch. Den beiden Schwestern konnte ich beiden leider nicht sehr viel abgewinnen. Katharina ist eine launische Träumerin, die meiner Meinung nach ziemlich egoistisch handelt, und Elisabeth ist ziemlich intrigant, auch wenn ich Mitleid mit ihr hatte. Unabhängig von ihrer Sympathie haben mir die Charaktere gut gefallen und waren schön gestaltet. Die Story hat sich zunächst langsam entwickelt. Ein Großteil der Geschichte spielt sich in der Tuchvilla selbst ab und wird durch die alltäglichen Sorgen der Herrschaft und der Dienstboten ausgemacht. Manchmal ist es dabei ein bisschen zu ruhig zugegangen, aber es kamen immer wieder spannende Phasen, in denen man zum Beispiel neue Informationen über Maries Vergangenheit bekommen hat. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie das Leben in so einem Haushalt damals ablief. Starre gesellschaftliche Vorgaben waren an der Tagesordnung und interessant war in der Villa auch, wie die Ansichten von Adel und reichen industriellen in Form von Johann Melzer und seiner Frau aufeinander getroffen sind. Schade war nur, dass man ansonsten von den historischen Gegebenheiten wenig mitbekommen hat. Fazit Die Tuchvilla ist ein gelungener Roman, mit einer schönen Story und einem tollen Schreibstil. Die Charaktere haben mir gefallen und haben sich schön weiterentwickelt. Für Fans historischer Romane ist der Roman auf jeden Fall zu empfehlen. Das Ende hat mir gut gefallen und war für mich schön rund. Ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung.

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