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Rezension zu
Die vergessene Burg

Unterhaltsame Reise einer jungen Engländerin

Von: Kathrin Nievelstein
01.10.2018

„Du bist auch früher ohne sie (Ergänzung: Freude, Auftrieb, Sehnsucht) zurechtgekommen, sagte der Verstand. Aber auch hier widersprach das Herz: Wenn man einmal von etwas gekostet hat, mag man den Geschmack nicht mehr missen.“ (Auszug S. 34, 1. Abschnitt) Die Engländerin Paula Cooper hat viele Jahre als Gesellschafterin ihrer kranken Tante ein zurückgezogenes Leben geführt, als ein Brief aus Deutschland ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein ihr bislang unbekannter Onkel bittet sie, nach Bonn zu kommen... und dies ist der Beginn einer langen Reise – nicht nur aufgrund des Ortswechsels, sondern auch eine Entwicklung von einer schüchternen jungen Dame zu einer mutigen, neugierigen jungen Frau. Auf der Suche nach ihrem Ich, nach ihrer Vergangenheit begibt sie sich 1868 auf eine Reise, deren Ziel sowohl ihre Mutter als auch Tante mit allen Mitteln zu verhindern versuchen. Doch bald hat sie neue Begleiter an ihrer Seite, mit Hilfe derer sie nicht nur Neues und Spannendes kennenlernt, sondern auch einem langjährigen Familiengeheimnis auf die Spur kommt. „Die vergessene Burg“ ist mein erstes Buch von der Autorin Susanne Goga. Mich hat besonders die Tatsache gereizt, dass die Geschichte in einer Gegend in Deutschland stattfindet, von der ich geglaubt habe, sie gut zu kennen... und ja, vieles konnte ich aus der Geschichte wiedererkennen. Aber dennoch hat mich die Autorin immer wieder mit Sagen und gut recherchierten Fakten überrascht und somit für mich den Roman zu einem besonderen gemacht. Sprachlich scheint mir der Roman eher der Zeit des 19. Jahrhunderts angepasst zu sein, was aber den Inhalt lebendig macht: „Gewiss, es gab noch Hoffnung. Falls Paula eine angenehme Zeit in Bonn verbrachte...“ (Auszug S. 121, vorletzter Absatz). Es mag etwas angestaubt klingen, aber passt einfach zu der Zeit und auch dem kriminalistisch angehauchten Inhalt. Einiges ist vorhersehbar, aber so manchen Überraschungsmoment hält die Autorin parat. Ist „Die vergessene Burg“ ein typischer Historienroman? Ich meine Nein, denn er greift viel Fortschrittliches auf und zeigt eine starke Tendenz zur „neuen Welt“ auf. Wer sich aber gerne unterhalten lässt, mit einem ordentlichen Schuß Krimi leben kann und sich für die Sagen & Mythen des „Vaters Rhein“ interessiert, dem kann ich diesen Roman ans Herz legen. Mich hat er jedenfalls bei einer gemütlichen Tasse englischen Tee, eingemummelt in eine kuschelige Decke auf der herbstlichen Terrasse sehr gut unterhalten und mitgenommen.

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