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Rezensionen zu
Kalter Kuss

Sandra Brown

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Bellamy Lyston Price hat unter einem Pseudonym den Roman „Kalter Kuss“ veröffentlicht, in dem sie den Mord an ihrer älteren Schwester Susan aufarbeitet. Zwar hat sie die Namen aller Beteiligten verändert aber es wird klar, um wessen Geschichte es sich handelt, als ein windiger Sensationsjournalist ihre wahre Identität aufdeckt. Der mediale Rummel, der darauf folgt, ist riesengroß und es folgen Interviews, Signierstunden und Lesungen. Was aber niemand weiß ist, dass Bellamy mit dem Buch nicht nur die Ereignisse dieses schrecklichen Tages vor 18 Jahren verarbeiten möchte sondern hauptsächlich versucht hat, beim Recherchieren und Schreiben ihre Erinnerungslücken zu schließen. An einen gewissen Zeitraum dieses Tages fehlt ihr jede Erinnerung, was wohl auf ein Trauma zurückzuführen ist, aber es ist ihr bisher nicht gelungen, diese Erinnerungen wieder zu finden. Nachdem ihre Identität bekannt wurde, erhält sie anonyme Drohungen und es hat den Anschein, dass der damals in einem reinen Indizienprozess verurteilte Mörder vielleicht gar nicht schuldig war und der wahre Mörder immer noch auf freiem Fuß ist. Oder gibt es andere Beteiligte, die etwas zu verbergen haben und denen es nicht gefällt, dass dieser Fall nun wieder in aller Munde ist? Sandra Brown hat mit „Kalter Kuss“ eine fesselnde Story geschaffen, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Bellamy hat nicht nur die Probleme der anonymen Drohungen sondern auch Sorge um ihren Vater, der sehr krank ist. Als sie mit ihrer Stiefmutter und dem Vater nach Houston zu einer Behandlung muss, engagiert sie Denton „Dent“ Carter, der Pilot mit eigenem Flugzeug ist und vor vielen Jahren auch mit ihrer Schwester Susan befreundet war. Das Wiedersehen mit der Familie ist für beide Seiten nicht so erfreulich, da natürlich auch Dent damals verdächtigt wurde. Aber Dent ist es, der dann Bellamy zur Seite steht, sie beschützt und ihr hilft herauszufinden, was vor sich geht, wer sie bedroht und wer Susan damals wirklich getötet hat. Der Plot ist sehr komplex und vielschichtig. Es gibt neben der Familie noch weitere maßgeblich Beteiligte, den damaligen Staatsanwalt sowie den leitenden Ermittler der Polizei. Während Detective Moody den Polizeidienst verlassen hat und abgetaucht ist, hat sich der Staatsanwalt Collier eine neue Existenz als erfolgreicher Autohändler aufgebaut. Beide spielen wichtige Rollen in dem Fall, genau wie die anderen Mitglieder von Bellamys Familie. Wie von Sandra Brown gewöhnt, gibt es auch einen romantischen Teil, hier zwischen Bellamy und Dent, die viel Zeit miteinander verbringen. Dennoch entwickelt sich die Romanze nur sehr langsam und zögerlich, was einerseits an den beiden Personen aber auch an der Vergangenheit liegt. Die Liebesgeschichte wirkt glaubhaft und fügt sich gut in die gesamte Story ein. Die Wahrheit herauszufinden gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Es gibt viele lose Fäden, die verbunden werden müssen und Fährten die ins Leere laufen. Das Ganze verbindet die Autorin mit etlichen Nebenereignissen und immer wieder neuen Wendungen und Überraschungen. Dadurch ist die Geschichte durchgehend fesselnd und die Spannung immer hoch. Für mich hat sich das Buch zum Pageturner entwickelt, denn die wichtigen Fragen, wer Bellamy bedroht und was damals wirklich geschah, werden erst zum Ende beantwortet. Bis dahin gibt es immer wieder kleine Puzzleteilchen, die nur allmählich ein Bild ergeben. Die endgültige Auflösung hat mich dann sehr überrascht und war so nicht vorhersehbar. Auch alle „Nebenhandlungen“ finden am Ende ihren gelungenen Abschluss, so dass die Geschichte ein schlüssiges Ende ohne offene Fragen findet. Sandra Brown hat mit „Kalter Kuss“ einen absolut fesselnden und spannenden Thriller vorgelegt, der mich auf ganzer Linie überzeugt und begeistert hat! Fazit: 5 von 5 Sternen

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Ich empfinde das Cover eher als harmlos mit dem Schmetterling. Oder soll es nur die „Nüchternheit“ vermitteln?? Ich bin gespannt wie sich das Buch entwickeln wird. Schnell war klar, das es sich hier um ein Buch handelt, das man zügig durchlesen kann. Der Spannungsaufbau war ein wenig schleppend, aber das Ende dann doch nicht vorhersehbar. Es liest sich flüssig dahin, und man ist schnell im Geschehen drinnen, sodass man es ideal im Urlaub auf einmal durchlesen kann. Die Kapitellänge finde ich auch optimal, nicht zu lang, das es langweilig wird und nicht zu kurz, sodass mit jedem Kapitel ein oder mehrere Puzzelteile zusammengefügt werden können. Den Genre Thriller hat es in meinen Augen nicht verdient, aber es gibt durchaus einen tollen Krimi ab.

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Bellamy war noch beinahe ein Kind, als der Mord an ihrer Schwester geschah. Sie war bei dem Fest dabei, aber ihre Erinnerung hat Lücken. Deshalb wollte sie das Geschehen in einem Roman aufarbeiten und hoffte darauf, dabei ihre Erinnerungen zu vervollständigen. Leider wird ihr Pseudonym schnell enttarnt und kurz darauf erhält sie ein Paket mit einer toten Ratte. Bellamy befürchtet, dass ihr die Polizei auf keinen Fall glauben wird, wenn sie einen Zusammenhang zum Mord ihrer Schwester vermutet. Deshalb meldet sie den Fall erst gar nicht und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Für den Mord an ihrer Schwester war damals ein junger Mann verurteilt worden, der dann im Gefängnis gestorben ist. Allerdings gab es damals wenige Indizien und Bellamy ist sich beinahe sicher, dass damals der Falsche verurteilt wurde. Als erstes nimmt sie Kontakt zu Dent auf, dem damaligen Freund ihrer Schwester mit dem diese am Tag ihrer Ermordung einen Streit hatte. Und sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Als dann auch Dent bedroht wird, ist es beiden klar, dass sie die Identität des wahren Mörders schnell aufklären müssen. Zudem auch Bellamys Vater, der im Sterben liegt, sie bittet, in nicht in Ungewissheit sterben zu lassen. Insgesamt war das ein spannendes Buch. Allerdings werden hier schon einige Klischees bedient. Bellamy war schon als Kind in Dent verliebt und natürlich kann sie auch jetzt dem charmanten gut aussehenden Mann nicht widerstehen. Aber auch in ihrer Familie stand nicht alles zum Besten, was Bellamy als Kind gar nicht so mitbekommen hatte, aber sich im Laufe ihrer Recherchen eingestehen muss. Dent hatte es als Beschuldigter in einem Mordfall nicht leicht, danach eine Stellung zu finden und als es dann noch ein Problem bei seiner Arbeit gab, verlor er seinen Job und hält sich nun gerade so über Wasser. Klar, dass er an allem unschuldig ist und super seriös.... Und so ist das Happy End sehr schnell vorhersehbar......

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"Kalter Kuss" ist ein Roman, der für Furore sorgte. Eigentlich ist an diesem nichts Ungewöhnliches, es geht um einen Mord an einem 16-jährigen Mädchen, doch als bekannt wird, wer hinter dem Pseudonym der Autorin steckt, ist offensichtlich, dass es sich hierbei um keinen "Roman" handelt, sondern um die schriftstellerische Aufarbeitung eines Verbrechens, das vor 18 Jahren begangen wurde und das Opfer war niemand anderer als die Schwester von Bellamy Lyston, der Autorin von "Kalter Kuss". Vor 18 Jahren, am Memorial Day, veranstaltete die Familie Lyston ihre jährliche Firmenfeier, bei der auch die damals 12-jährige Bellamy und deren 16-jährige Schwester Susan teilnahmen. Im Laufe der Feier kam ein Tornado auf, fast alle konnten sich in Sicherheit bringen, nur Susan wird tot aufgefunden. Ein tragischer Unfall? Die Untersuchungen der örtlichen Ermittlungsbehörden stellen fest, dass Susan bereits vor dem Sturm tot war, sie wurde erwürgt. Zuerst geriet ihr damaliger Freund, Denton Carter, unter Verdacht, doch konnte dieser für den Tatzeitpunkt mit einem Alibi vorweisen. Allen Strickland, Susans letzter Tanzpartner auf der Feier, hatte nicht so viel Glück. Obwohl nur Indizien vorlagen, wurde er verurteilt. Die Haftstrafe hat er nicht überlebt. Seitdem das Pseudonym offen gelegt wurde, erhält Bellamy anonyme Drohungen. Sie ahnt, dass sie ihres Lebens nicht mehr sicher ist und auch sie hat Zweifel an der damaligen Schuld Allens. Steckt womöglich dessen Bruder Ray hinter den Drohungen auf sie? Doch auch private Sorgen beschäftigen Bellamy. Ihr Vater ist schwer erkrankt, es besteht keine Hoffnung mehr auf Genesung. Um bei ihm zu sein, heuert sie einen Piloten an: es ist Denton Carter. Dieser ist alles andere als begeistert von seiner neuen Klientin, haben doch die Ereignisse von vor 18 Jahren sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und noch immer spürt er die Nachwirkungen. Doch er braucht das Geld, sodass er sich zähneknirschend mit Bellamy arrangiert. Als jedoch Anschläge auf beide verübt werden, ist klar: der wahre Mörder wurde aufgeschreckt und ist hinter ihnen her - oder ist das doch "nur" die Rache Rays für seinen Bruder? Was geschah vor 18 Jahren wirklich? Der Plot wurde packend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich erst nach und nach enthüllte, welche Ereignisse vor 18 Jahren in Gang gebracht werden mussten, um in dem Mord an einem 16-jährigen Mädchen (mit übrigens zweifelhaftem Ruf) zu münden. Die Figuren wurden vielfältig erarbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die Figur des Denton, denn obwohl man ihn wohl als abgebrühten Burschen bezeichnen könnte, merkt man ihm, sobald man ihn etwas besser kennt, an, wie sehr ihn die damaligen Ereignisse geprägt haben. Die Figur der Bellamy bleibt in meinen Augen leider etwas fad. Den Schreibstil kann ich nur als spannend beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

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Auch dieser Romance Thriller aus der Feder von Sandra Brown enthält all das, was wir von der Autorin gewohnt sind: Thrillerelemente, Liebe und ein bisschen knisternde Erotik......ein typischer Laydthriller eben. In der Geschichte geht es um Bellamy Lyston, eine junge Frau, die soeben ihren ersten Roman unter einem Pseudonym veröffentlich hat. Das Buch wirbelt jede Menge Staub auf, da es sehr an die Begebenheiten einer Mordnacht vor 18 Jahren erinnert. Die Tote, Susan Lyston, war Bellamys Schwester. In ihrem Roman versucht sie auf diese Weise deren Tod zu verarbeiten. Einer der beiden Verdächtigen war Denton Carter, der Freund von Susan. Doch dieser hatte ein Alibi für die Tatzeit vorzuweisen. Deshalb richteten sich die Ermittlungen gegen den letzten Tanzpartner von Susan, Allan Strickland. Der junge Mann wurde auch sehr bald verhaftet, inhaftiert und später im Gefängnis erstochen. Als ein windiger Journalist die wahre Identität der Autorin aufdeckt, erhält Bellamy die ersten anonymen Drohungen. Sie flüchtet daraufhin zurück in ihren Heimatstadt in Texas. Hier trifft sie Denton wieder, der ebenfalls Opfer eines Anschlages auf sein Leben wurde. Die Beiden sind zutiefst erschrocken und ahnen, dass der wahre Mörder noch immer in Freiheit ist. Gemeinsam versuchen sie den Urheber der Drohungen und Übergriffe zu finden und aufzuklären, was damals vor 18 Jahren am Memorial Day wirklich geschehen ist. Der Start in die Geschichte ist etwas holprig, denn als Leser wird man anfangs in die Welt von Bellamy Lyston "hineinkatapultiert", ohne zu verstehen, warum ihre ganze Familie einen tiefen Groll gegen Denton hegt. Auch rätselt man zuerst warum Bellamy den Kontakt zu ihm sucht. Man erkennt anfangs nicht, wie die Personen im Buch in Verbindung stehen und hat das Gefühl, die Autorin wollte hier zu viel an Spannung aufbauen......eine "Spannung", die nur verwirrt. Doch mit der Erzählung von Bellamy aus ihrer Sicht der Mordnacht erhält der Leser die nötigen Informationen und der Plan der Autorin geht auf: spannend und temporeich geht es weiter und man fliegt richtig durch die Seiten. Man fragt sich immer wieder, ob Allan Strickland wirklich der Mörder war und warum die Polizei so schnell einen Tatverdächtigen vorzuweisen hatte. Immer wieder wird eine Person nach der anderen ins Visier gerückt und "durchleuchtet". Auf einmal gibt es jede Menge Verdächtige: der schmierige Ex-Staatsanwalt, ein korrupter Ex-Cop, der instabile Bruder des verurteilten Mörders, ein Stalker oder auch auch Bellamy's Stiefbruder. Während Bellamy und Denton versuchen Licht ins Dunkel zu bringen, kommen sich die Beiden auch immer näher. Es wäre ja auch kein Sandra Brown Romance Thriller ohne ein Quäntchen Romantik und Erotik. Bezeichnend für die Autorin ist aber leider auch die typische amerikanische schwarz-weiß Malerei der Charaktere. Die Guten sind gut und die Bösen böse...es gibt kaum Akteure, die nicht in dieses Schema fallen. Trotzdem werden, besonders die Hauptprotagonisten, im Laufe der Handlung plastischer und lebendiger. Die Beiden wirken sympathischer und überzeugender. Schreibstil: Nach den Anfangsschwierigkeiten geht es rasant weiter. Der Schreibstil ist einfach und sehr flüssig zu lesen. Die Dialoge sind bissig und humorvoll. Es gibt einige kleine überraschende Wendungen und der Spannungsbogen bleibt konstant oben. Fazit: Nach einem etwas verwirrenden Einstieg entwickelt sich der Roman zu einem packenden Ladythriller mit hohem Spannungslevel. Mit dem Quäntchen Romantik entsteht ein weiterer typischen Roman der Autorin. Für Fans ein Muss und für den Rest spannende Unterhaltung.

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Jeder hat ein Motiv und die Alibis waren erlogen

Von: BeautyPeaches

16.03.2015

Wieso greift der Klappentext den Mord von vor 18 Jahren auf wo im Buch erstmal nichts darauf schließen lässt, dass der Mord etwas mit der Geschichte zu tun hat? So las ich mich ziemlich schleppend durch den Anfang. Das änderte sich schnell, denn als die Protagonistin Bellamy Lyston Price in ihre Heimatstadt zurückkehrt, wird es zunehmend spannender. Bellamy ist die Schwester des damals 16 jährigen Opfers. Sie kann sich an fast alles erinnern, was an dem Tag vor 18 Jahren geschehen ist, nur über eine kurze Zeit an diesem Tag leidet sie an einer Gedächtnislücke. Um das Ganze endlich für sich selbst verarbeiten zu können, verfasst sie genau darüber ein Buch. Das Ende lässt sie aber offen, weil auch sie sich nicht wirklich sicher ist, dass damals der Richtige gefasst wurde. Der windige Journalist Van Durbin deckt ihr Pseudonym auf und schnell wird allen Lesern ihres Buches klar, dass sich Bellamy ihr Buch um eine wahre Geschichte handelt. Weil Bellamy bedroht wird, begibt sie sich auf die Suche nach sämtlichen Personen, die vor 18 Jahren etwas mit dem Mordfall zu tun hatten. Hilfe bekommt sie hier von Dent Carter, damals der Freund ihrer Schwester Susan - damals der erste Verdächtigte. Das Buch wird nicht aus der Sicht einer Person geschrieben. So hüpft es zwischen Personen sowie Schauplätzen hin und her, nicht zu oft, aber genau richtig, um den Leser zu verwirren, um ihn auf eine falsche Fährte zu locken. So lesen wir einiges über die Aktivitäten des verbitterten Ray Strickland, der nicht nur wütend ist, weil sein Bruder damals für den Mord an Susan schuldig gesprochen wurde. Sein Bruder wurde unter anderem kurz nach seiner Verhaftung von einem Gefängnisinsassen niedergestochen. Seine Rachepläne an den Mitwirkenden von damals hatte Ray über die Jahre aufgegeben, doch dann ist durch das Buch alles wieder da. Dale Moody - damals der Ermittler im Mordfall Susans und Rupe Collier - damals Anwalt, der die Anklage vertrat - werden auch oft erwähnt. Durch ihren Ehrgeiz angetrieben haben sie schnell einen Schuldigen gesucht und ihn festgenagelt. Beim Lesen lag ich kurzzeitig richtig mit meiner Vermutung, wer der Mörder war, doch auf einmal hatte jeder ein Motiv und sämtliche Alibis von damals waren erlogen. Wurde der ware Mörder damals geschnappt und verurteilt oder weilt er noch unter den Lebenden und möchte erneut zuschlagen? Bei manchen Thrillern dachte ich beim Lesen schon oft, dass ich hinterher nicht mehr einschlafen kann. Das war hier allerdings nicht der Fall, aber zeitweise hatte ich das Gefühl, ich sitze mit in dem Raum, wo gerade ein Gespräch stattfindet, oder etwas passiert. Die Autorin versteht es, den Leser mitzureißen. Weil wirklich gar nichts mehr sicher ist, ob es vor 18 Jahren so war, wie es gewesen sein soll, war ich gewillt, so schnell wie möglich zum Ende zu kommen - ein spannender Thriller, den man nicht mehr weglegt, bis auch die letzte Seite gelesen ist.

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Während der großen Firmenfeier, die die Lyston's alljährlich am Memorial Day veranstalten, zieht ein schweres Unwetter auf; ein Tornado hinterlässt eine Schneise der Verwüstung und fordert viele Menschenleben. Bei den Aufräumarbeiten wird auch die 16-jährige Tochter Susan Lyston tot unter einem umgestürzten Baum geborgen. Allerdings stellt sich heraus, dass sie bereits vor dem Unwetter erwürgt wurde. Als Susan's fester Freund gehört Denton Carter, mit dem sie sich zuvor heftig gestritten hatte, zu den Hauptverdächtigen. Er kann jedoch mit Hilfe seines väterlichen Freundes Gall ein wasserfestes Alibi vorweisen. Daher konzentrieren sich Polizei und Staatsanwaltschaft nun auf Allen Strickland, Susan's letzten Tanzpartner an dem Abend. Er wird schließlich verhaftet und verurteilt, obwohl seine Schuld in einem reinen Indizienprozess nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann. Bei einem Hofgang im Gefängnis wird er später erstochen. 18 Jahre später schreibt die zur Tatzeit 12-jährige Schwester der ermordeten Susan unter einem Pseudonym den Roman „Kalter Kuss“, in dem sie die damaligen Geschehnisse aus ihrer Sicht verarbeitet. Zwar gibt sie den Akteuren andere Namen, da sie jedoch eindeutig zu erkennen sind, verbreitet das Buch viel Unruhe und wirbelt etlichen Staub auf. Die Lage eskaliert, als der Journalist Rocky Van Durbin Bellamy Lyston Price als Autorin identifiziert und mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit geht. Sie ist fortan nicht mehr sicher: Ihr wird nachgestellt und sie erhält anonyme Drohungen. Und auch auf Denton Carter, den sie wiedertrifft und der sie von nun an begleitet, werden Übergriffe verübt. Heißt das, dass der wahre Mörder wirklich noch frei herumläuft? Welche Rolle spielen die damaligen Ermittler und der Staatsanwalt sowie Ray Strickland, der Bruder des verhafteten Allen? Und hat Denton Carter wirklich lautere Absichten, wenn er sich an Bellamy heftet? Resümee: Die Handlung gestaltete sich für mich zunächst reichlich diffus: Möglicherweise in dem Bestreben, gleich von Anfang an Spannung aufzubauen, blieben die Rollen der Akteure nebulös, ihre Beziehung zueinander schleierhaft. Bei mir wirkte sich das allerdings eher demotivierend aus – mein Antrieb weiterzulesen, hielt sich in Grenzen. Erst mit Kapitel 6 (16 % auf dem Reader, ca. Seite 87 der Printausgabe) änderte sich dies schlagartig: Hier berichtet Bellamy Denton Carter – und damit dem Leser -, was vor 18 Jahren in der Tornado-Nacht aus ihrer Sicht passiert war. Auf diese Weise bekommen die Protagonisten endlich Konturen, ihre Rollen werden definiert. Die nun aufgebaute Spannung bleibt bis zum Schluss konstant erhalten – phasenweise wird das Buch sogar der Bezeichnung „Thriller“ gerecht. Die Handlung wird permanent vorangetrieben. Sie ist wohltuend nicht mit Akteuren überfrachtet und auch Nebenhandlungen halten sich in den zum Verständnis notwendigen Grenzen. So kann das Geschehen temporeich und gradlinig auf sein Ziel zusteuern: Wer ist der wahre Mörder von Susan Lyston? Dies bleibt bis zum Schluss unklar, obwohl unterschwellig immer mal wieder der eine, mal der andere Darsteller ins Visier gerückt wird. Und auch die Frage, warum Ermittler und Staatsanwalt damals nicht immer gesetzestreu agierten, ob es wirklich „nur“ daran lag, dass sie möglichst schnell einen Täter präsentieren wollten, damit wieder Ruhe einkehrt, stellt sich bis zum Schluss. Es gibt zwar wenig überraschende Wendungen bzgl. der aktuellen Handlung, aber immer neue Aspekte und Erkenntnisse, die Ereignisse vor 18 Jahren betreffend. Diese werfen immer wieder ein anderes Licht auf die Tatnacht und machen das Buch ab Kapitel 6 zu einem Pageturner. Hinzukommt, dass die einzelnen Szenen so anschaulich beschrieben sind, dass ein wahres Kopfkino abgespult wird. Die einzelnen Charaktere sind dabei stimmig ausgestaltet, und die Personen sowie ihre Beziehungen zueinander entwickeln sich im positiven wie im negativen Sinne ständig. Erwähnt sei noch, dass ich den deutschen Titel des Buches nicht so treffend finde wie den englischen Originaltitel „Low Pressure“. Fazit: Nachdem der Leser bis Kapitel 6 durchgehalten hat, wird er mit einem sehr spannenden Krimi / Thriller belohnt.

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