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Rezension zu
Wir werden glücklich sein

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lässt einen sprachlos & voller Emotionen zurück

Von: Miriam von howaboutlife
22.05.2018

Wir alle werden den 13. November 2015 vermutlich nicht vergessen haben. Der Abend, an dem viele in Deutschland den Fernseher eingeschaltet hatten, um das Freundschaftsspiel zwischen den Fußballnationalmannschaften von Frankreich und Deutschland in Paris zu sehen. Der Abend, an dem eine Serie von Terroranschlägen Paris erschütterte. Der Abend, an dem Aurélie Silvestre die Liebe ihres Lebens an eben diesen Terror verlor. Während ich diese Worte tippe, merke ich, wie sich erneut ein Kloß in meinem Hals bildet und ich unwillkürlich blinzeln muss, um die Tränen zurückzuhalten. Ich war damals nicht vor Ort in Paris. Stattdessen habe ich im Kreise meiner Familie einen schönen Abend mit Spielen und gutem Essen verbracht. Nebenbei lief Fußball. Wir hörten den Knall der ersten beiden Detonationen durch den Fernseher und sahen nach kurzer Zeit, wie die Zuschauer auf das Spielfeld strömten, bestrebt sich in dem Durcheinander nicht aus den Augen zu verlieren. Auch von der Geiselnahme im Bataclan-Theater erfuhren wir relativ schnell. Als ich zu Bett ging, war der Ausgang der Geiselnahme noch offen. In der Nacht konnte ich nicht schlafen, aktualisierte ständig die Nachrichten auf meinem Handy und als ich las, dass 90 Menschen ihr Leben verloren hatten, brach ich in Tränen aus. ”Als sie mich aufwecken, um mir zu sagen, dass er tot ist, bricht alles zusammen. Ich befinde mich im Epizentrum des Bebens, und innerhalb eines Augenblicks wird meine Wohnung zum Friedhof." (S.91) Matthieu Girou, Lebensgefährte von Aurélie und Vater ihrer Kinder, war eines der Opfer im Bataclan. In Wir werden glücklich sein oder Nos 14 novembre, wie das Buch im Original heißt, verarbeitet Aurélie ihren tragischen Verlust und beschreibt ihren Weg zurück in ein normales Leben. Das Buch besteht aus sehr kurzen Kapiteln, die in ihrer Schreibweise auf eine gewisse Art an Tagebucheinträge erinnern und begleitet werden durch Fotos, die Aurélie in den beschriebenen Momenten geschossen hat. Es gibt keine bestimmte Chronologie. Wir erfahren, wie der Tag des 13. November für Aurélie und Matthieu begonnen hat, wie sie die Momente der Geiselnahme und auch den kurzen Hoffnungsschimmer danach erlebte. Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn ihr diese Hoffnung genommen wird und ihr Vater ihr mitteilen muss, dass Matthieu tot ist. Im Verlauf des Buches erzählt Aurélie ihre und Matthieus Geschichte, berichtet von den Wochen und Monaten nach dem Anschlag und wie sie den Willen entwickelte, zu leben und glücklich zu sein – für sich selbst, für ihren Sohn Gary und für ihre damals noch ungeborene Tochter Thelma. Aurélies Erzählungen sind dabei so persönlich und intensiv, dass es, und da bin ich mir sicher, jeden tief berührt. Man merkt, dass sie nicht geplant hatte ein Buch zu schreiben und dass es ihr hauptsächlich selbst zur Verarbeitung der Geschehnisse dient und dazu, eine Erinnerung an ihre große Liebe zu schaffen. ”Wir wurden zu einem Symbol der Grausamkeit unserer Zeit. Allein durch unsere Gegenwart verunsichern wir diejenigen, die nicht sehen wollen, dass das Leben brutal und launenhaft sein kann." (S.178) Fazit Ein Buch über das Schicksal einer jungen Frau und Mutter, die außerordentliche Stärke zeigt, Mut beweist und Hoffnung macht, dass es auch nach einem so großen Verlust im Leben weitergehen kann. Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen.

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