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Rezension zu
Zeit zu leben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Von: Larissa Müller
17.04.2018

Der Klappentext von Die kuriosen Symptome der Liebe versprach eine Geschichte genau nach meinem Geschmack und ich kann euch sagen, dass ich gerade jetzt, in diesem Moment, in dem ich die Rezension schreibe, immer noch Jubilees Geschichte verdaue. Aber zunächst mal zum Inhalt: Jubilee ist die Protagonistin des Buches und allergisch gegen Menschen. Kein Scherz – sobald sie jemanden berührt bekommt sie einen Ausschlag, einen Schock oder bangt sogar um ihr Leben. Sie kapselt sich immer mehr ab und verbringt einen Großteil ihres Lebens zuhause. Bis ein Schicksalsschlag zurück in die Welt holt und sie allen Mut zusammennimmt, um vor die Haustür zu treten. Nie hätte sie gedacht, jemanden zu treffen, bei dem sie das Bedürfnis hat, ihn zu berühren. Doch genau das hat sie bei Eric… “Die Einsamkeit. Wie sehr wir das Leben anderer Leute verklären. Die Sehnsucht danach, akzeptiert zu werden. Gesehen zu werden.” Seite 183 Ich weiß gar nicht genau, wo ich anfangen soll. Denn dieses Buch hat mich schwer beeindruckt, mich sprachlos und nachdenklich gemacht. Allein Jubilees Schicksal, allergisch gegen Menschen zu sein, ist außergewöhnlich. Dadurch, dass sie sich aber jahrelang zurückzieht und keinerlei soziale Kontakte hat, entwickelt sie eine Angststörung. Sie kann nicht einen Schritt vor die Haustür wagen, ohne schwitzige Hände zu bekommen. Irgendwann jedoch scheint diese Hürde unausweichlich und sie muss sich all den alltäglichen Dingen stellen, die ihr Angst bereiten. Jubilee ist eine Protagonistin, die sehr zerbrechlich wirkt und doch habe ich während des Lesen gemerkt, wie sie auf jeder Seite stärker wird. Ich habe mit Jubilee mitgefühlt und ihr all das Glück gewünscht, das ihr über die Zeit verwehrt wurde. “Ist die Kindheit nicht die Zeit für Idealismus? Die Zeit der Träume?” Seite 278 Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, nämlich aus der von Jubilee und von Eric, auf den die Protagonistin im Laufe der Geschichte trifft. Eric hat ebenso wie Jubilee einige Schicksalsschläge hinter sich, an denen sowohl er als auch sein Adoptivsohn Aja zu knabbern haben. Jubilees Perspektive hat mir etwas besser gefallen, da die Autorin auf sehr faszinierende und gleichzeitig authentische Art ihr Leben und Denken beschrieben hat. Die kuriosen Symptome der Liebe ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte. In diesen 470 Seiten werden Themen behandelt, die wohl jeder von uns kennt – Probleme in der Familie, das Gefühl, anders zu sein, trauern zu wollen, aber nicht zu können. Es ist keine kitschige Geschichte, die von Klischees lebt, ganz im Gegenteil. Mit einer Prise Humor und Selbstironie schafft Colleen Oakley eine Geschichte, die unter die Haut geht. Bis zum Ende habe ich gehofft, dass Jubilee ihr Glück findet. Mir gingen Gedanken durch den Kopf wie: Nein, das kann die Autorin nicht machen! Das gibt es doch nicht! Und in den letzten Seiten hat sie das Ruder wieder völlig herumgerissen und mir wurde warm ums Herz. Die kuriosen Symptome der Liebe ist ein Buch, bei dem ich so viele Post-Its an Stellen geklebt habe, weil sie so wahr und weise sind. Ich könnten noch so viel mehr über dieses wunderbare Buch schreiben, aber dann sitze ich noch überübermorgen hier. Fazit: Eine Geschichte, die unter die Haut geht und die mich wehmütig hinterlassen hat, als ich mich von den Charakteren verabschieden musste. Ich vergebe 5 von 5 Herzen!

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