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Rezension zu
Angelfall - Am Ende der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nicht mein Buch

Von: CocuriRuby
20.02.2018

Ich fand es schade, dass es keine kleine Einleitung gab – es wurde nichts an Erinnerungshilfe oder Gedächtnisauffrischung geleistet – sondern ging direkt nahtlos weiter. So war z.B. plötzlich die Rede von „Heuschreckenofper“ und ich wusste zunächst nicht mehr was das war und dabei wurde mir auch nicht vom Buch geholfen. Tja, schade. Der Schreibstil wirkt recht ungeschliffen: er tat das, dann machte er das, jetzt passiert das, das siehst du jetzt, da war das - Es ist wie eine Auflistung, statt ein Erzählfluss. Es lassen sich auch Sätze finden, die mich sprachlos gemacht haben. So stand zum Beispiel: „Vermutlich gibt es hier in der Hölle keine Kühe. Ich versuche, lieber nicht darüber nachzudenken, woher das Leder stammt“, als ich das gelesen habe dachte ich nur, dass hat sie jetzt nicht wirklich geschrieben. Überrascht hat mich, dass ich in diesem Band nicht der Protagonistin zurecht kam. Wenn ich mich recht entsinne, mochte ich sie eigentlich, aber hier verhält sie sich oft schlichtweg dumm. Eine der meist benutzen Phrasen in dem Buch ist: „ohne nachzudenken...“ oder „darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken“ oder „ich war zu BLA zum nachdenken“ - stimmt, nachdenken war leider nicht so ihr Ding. Sie ist leider generell eine recht passive Person geworden. Sie stolpert von ein Ereignis ins nächste, anstatt ihre Handlungen oder Vorgehensweise zu planen und die Handlung aktiv selbst zu steuern oder wenigstens zu beeinflussen. Es ist auf Dauer doch etwas anstrengend, die Prota die ganze Zeit blind vor sich hin stolpern zu sehen – und das seit mittlerweile 3 Bänden. Sie ist auch stellenweise zu einem Klischee abgedriftet – die Schönheit, auf die alle, inklusive Engel stehen, aber sie selbst hält sich für hässlich – das ist bereits so ausgelutscht und will niemand mehr lesen. Das Buch hat auch mehr klassische Teenie-Muster bekommen. Das Liebesdrama zwischen Penryn und Raffe in der Endlosschleife und das jetzt bereits im dritten Akt, ist nur noch anstrengend. Natürlich haben sie auch ihre süßen Momente und das Thema von „Liebe die nicht sein darf“ hat ihren Reiz, auch wenn sie doch recht überstrapaziert wurde. Aber hier wird das bereits drei Bände lang ausgequetscht, ohne dass es nennenswert voran geht. Wo wir schon bei Endlosschleifen sind: fast die ganze Handlung verläuft immer nach dem gleichen Grundmuster. Zuerst bändeln Raffe und Penryn miteinander an, dann haut Raffe ab, weil sie dürfen ja nicht zusammen sein und dann gerät Penryn in Schwierigkeiten und muss meist von jemand anderen aus dieser Situation befreit werden. Die Handlungsdichte selbst ist eigentlich ganz gut. Es gab zwar durchaus Eckpfeiler, die vorhersehbar waren. Aber es passiert doch recht viel – was passiert ist auch oft kampflastig und blutig. Manche Szenen waren jedoch etwas wirr und haben sich in sich selbst widersprochen. Generell war fast der ganze Handlungsstrang unplausibel oder geradezu an den Haaren herbeigezogen von der Autorin. Zumal es so sehr offensichtlich wurde, wohin die Autorin die Geschichte lenken will, was den Überraschungseffekt tötet. Generell wirkte die Handlung leider oft sehr theatralisch und aufgesetzt. Gekrönt tatsächlich durch das Ende. Insbesondere habe ich da ein Schlagwort: „Talentshow“ - das war so ein klassisches Beispiel für dieses Buch im Bereich aufgesetzter, surrealer Quark. Ich muss auch sagen, dass ich schon im ersten Band kein Freund von diesen Moster-Insektenwesen war. Ich fand, dass die schon da nicht in die Geschichte gepasst haben. Dieser Eindruck wurde auch eher verstärkt statt abgeschwächt. Es ist schon so, dass die Autorin einen Grund gefunden hat, warum diese Wesen auftauchen, aber es fügt sich trotzdem nicht sonderlich gut in die Geschichte ein. Auch mit der Rasse der Engel wurde leider nicht so viel ausgeholt, wie ich gehofft hatte. In der Masse ist das ein krass farbloser, dummer und stupide gewaltbereiter Haufen. Das wurde sehr lieblos behandelt. Eigentlich muss man sagen, gab es bereits ganz Beginn eine Szene, bei der ich bereits ausgestiegen bin und die mich fassungslos zurückgelassen hat. Das war eine Szene, in der Penryn den Raffe sexuell nötigt. Er liegt neben ihr im Bett und schläft, sie nimmt seine Hand und schiebt sie unter ihr T-Shirt, damit er ihre Brust berührt und Nippel knetet, weil das ja sonst bisher keiner getan hat. Ich dachte ich spinne. Das ist einfach nicht okay und wurde natürlich auch nicht mehr aufgegriffen. Da war für mich das Buch eigentlich schon vorbei. Fazit Die Kreativität der Autorin hat schlicht nicht ausgereicht für eine Trilogie. Es hätte vielleicht für ein Buch gereicht, denn die Grundidee ist ganz gut – es hatte Potential und auch einen Unterhaltungswert. Aber nicht für drei Bänden, denn es ist nur eine Geschichte, die extrem gestreckt und mit endlose Wiederholungsschleifen versehen wurden und somit zu Quark verkommen ist. Es tat wirklich weh, das zu beobachten – sehr schade.

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