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Rezension zu
London

London - Ein Uralte-Metropole-Roman

Von: Victorias Bücherseelen
07.05.2017

Wie viele andere, habe ich ‚zu spät‘ gemerkt, dass ‚London‘ eine weitere Fortsetzung von ‚Lycidas‘ ist, da das Cover ganz anders als die Vorgänger aussieht. Nichtsdestotrotz habe ich gelesen, dass man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse durchlesen kann, also hab ich mich ran gewagt. Trotz des fehlenden Vorwissens kam ich sehr leicht in das Buch hinein, wobei ich in den ersten 50 Seiten gemerkt habe, dass erwähnte Charaktere bisschen besser zu verstehen wären, wenn man die Vorgänger gelesen hat. Emily Laing steht am Bahnhof in Cambridge und wartet auf den Zug nach London, jedoch zeigt jede Anzeige an, dass kein Zug in eine Stadt namens London fährt, auch auf den Papierfahrplänen ist kein London vermerkt. Als sie betäubt wird und wenig später jedoch in der Londoner U-Bahn aufwacht, ist sie sich sicher, dies nicht geträumt zu haben. Und tatsächlich passieren in Englands Hauptstadt mysteriöse Sachen, die sich mit Logik alleine nicht erklären lassen und Emily versucht mit ihren alten Freunden das Rätsel zu lösen. Die Hauptprotagonistin ist im neuen Band 24 Jahre alt, und es hat mich ein paar Seiten gekostet um ihre besondere Fähigkeit zu verstehen, denn Emily ist ein Trickster. Sie kann sich in das Bewusstsein anderer hineinschleichen und nutzt dies um Kindern zu helfen deren Probleme zu bewältigen. Im Laufe der Geschichte passieren mehr mysteriöse Geschehnisse als Fragen beantwortet werden können, und bis zu den letzten Seiten des Buches konnte ich mir nicht vorstellen wie alles enden würde. Weitere Stadtteile verschwinden mitsamt U-Bahn-Zügen, dann taucht auch noch ein kleines Mädchen aus dem Nichts auf, von dem anscheinend niemand wirklich weiß, wer sie ist, und und doch von rätselhaften Personen verfolgt wird. Doch die Gemeinsamkeiten der Geschehnisse lassen sich nicht so leicht miteinander verknüpfen. Emilys Charakter wird ruhig und zurückhaltend beschrieben, wobei vieles auf die Geschehnisse in der Uralten Metropole, also in den Büchern davor, zurückzuführen ist und erklärt wird. Trotzdem hatten die Charaktere eine Spur zu wenig Tiefe für mich, was eben vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich die Lycidas-Bücher (noch) nicht gelesen habe. Was mir bei den Charakteren gefehlt hat, wurde durch die Beschreibung der Stadt London, den Gebäuden und alles herum wieder wettgemacht. Christoph Marzi kann allein mit Worten wahrlich Schritt für Schritt Bilder im Kopf erschaffen lassen, bis man sich selber auf den Straßen Londons wiederfindet. Ebenso lässt der Autor die Fantasie richtig ankurbeln, und manchmal musste ich Sätze nochmal lesen und hab mich dann tatsächlich gefragt, ob meine bildlichen Vorstellungen ‚richtig‘ sind, wie Marzi es vorgesehen hatte. Die Story hatte einen guten Verlauf, es gab keine flachen Stellen, allerdings kamen mir manche Dialoge oder Beschreibungen etwas zu lang oder wiederholt vor, wodurch die Spannung dann etwas abebbte, aber schnell wieder belebt wurde. Die Ereignisse werden aus der Perspektive der dritten Person geschildert, allerdings bekommt man nicht nur Emilys Gedanken mit, sondern auch die ihrer Freunde, was ich als angenehme Abwechslung empfand. Alles in Allem, war das Buch fesselnd, ich konnte nie erraten was als nächstes geschah und allen voran sind die bildhaften Beschreibungen beeindruckend. Ich werde auf jeden Fall die Vorgänger lesen und bin schon sehr gespannt darauf. Das Cover, wie schon erwähnt, passt nicht zu den anderen Teilen der Uralten Metropole, sieht dennoch wunderschön aus: Umrisse Londons lassen sich erkennen, ebenso Schatten der uralten Metropole und auch die Spinnennetze sind nicht zufällig ausgewählt. Abgerundet wird es durch die wunderschöne Schrift des Titels.

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