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Rezension zu
Das Gesetz des Sterbens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es geht hochwertig weiter

Von: Michael Lehmann-Pape
06.07.2016

„Er sah auf die Uhr. Was sollte er sonst machen?......Sein Leben verwandelte sich in ein Stück auf seiner CD, nur dass die Repeat-Taste am Player klemmte und jeder neue Tag genau dasselbe brachte, wie der vorangegangen“. Ein, zwei dahingeworfene Sätze und der Leser ist mittendrin. In dem, was sich gerade ereignet, wie sich das anfühlt, wie leerer viele der Leben doch geworden sind im Lauf der Jahre. Rebus pensioniert, das wartet nichts mehr, oder? Big Gefferty so ziemlich in Rente, auch wenn es hier und da noch mal zuckt. Und das sogar mit einem einigermaßen persönlichen, und friedlichen Umgang mit Rebus. Siobhan Clarke allerdings ist weiter im Dienst. Und da Rebus es sich zur Gewohnheit gemacht hat, auf seine Siobhan aufzupassen und weit Big Ger eine Kugel haarscharf am Scheitel vorbeischießt und weil ein alter hoher Richter tot aufgefunden wurde mit einem komischen Zettel in der Brieftasche und weil dieser Zettel im gleichen Wortlaut nicht das letzte Mal aufgetaucht ist, kommt es, wie es kommen muss (und gut ist). Nur der Leser, der kommt erst mal nicht weiter und tappt gemeinsam mit den Ermittlern im Dunklen. Bandenkrieg? Alte Rechnungen? Zufälle? So recht ist nicht zu verstehen, was all die miteinander zu tun haben, die fliegenden 9mm Kugeln scheinbar direkt im Weg stehen. Ranking lässt sein lange gereiftes Personal wieder einmal von der Leine. Mit dem ein oder anderen „neuen“ Protagonisten, der oder die das Ganze belebt, mit einem Rebus in trocken-ironischer Hochform und einem verzwickten Fall, der in bekannter Manier Teil für Teil gelöst und eher durch die Intuition des Rebus (wie so oft und immer), als durch sachliche Zusammentragung von Puzzleteilen gelöst werden wird. Wie in jener Szene, in der dringend im Pub Bericht erstattet werden will (Rebus ist nur „Berater“, Büros stehen nicht zur Verfügung) und Rebus mit einem aufmunternden „Dann scheiß mal los“ seine Zigaretten nimmt und vor die Tür verschwindet. Intensiv, melancholisch, mit gewachsenem Zynismus der Welt und ihren Verstrickungen gegenüber, geprägt von gesundem Misstrauen beim Hören von „wirklich wahren“ Versprechungen kommt der Leser, wie immer bei Rankin, voll auf seine Kosten und wird sowohl von der realistischen Zeichnung der Figuren wie von Rebus und dem Fall selbst bis zur letzten Seite im Geschehen gehalten. Wer also Sorge hatte, dass mit dem Ruhestand von John Rebus auch seine Ermittlungen beendet sein könnte, wird hier eines Besseren belehrt.

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