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Rezension zu
Wespennest

Jack Reacher - legendär und Maßstäbe setzend!

Von: Elke Heid-Paulus
27.10.2015

Gerade noch ist Jack Reacher in „61 Stunden“ in South Dakota dem Tod von der Schippe gesprungen, und schon ist er in „Wespennest“, dem neuen Thriller von Lee Child, per Anhalter auf dem Weg nach Virginia, als er von einer seiner Mitfahrgelegenheiten irgendwo im Nirgendwo im ländlichen Nebraska abgesetzt wird. Für die Nacht sucht er Unterschlupf in einem heruntergekommenen Motel und hört zufällig an der Bar das Telefonat des Dorfarztes mit, der sich weigert, eine verprügelte Frau zu behandeln. Aber wenn jemand Hilfe braucht, ist Reacher nicht weit, und zwingt den Arzt, die brutal Misshandelte zu versorgen, die nicht zum ersten Mal von ihrem Ehemann so zugerichtet wurde. Und so kommt unser Protagonist zum ersten Mal mit den Duncans in Kontakt, die nicht nur ihre Familien sondern die ganze Gegend tyrannisieren und im Laufe der Jahre ein weit verzweigtes kriminelles Netzwerk aufgebaut haben, mit dem sie seit Jahrzehnten die Landbevölkerung in Schach halten - und wehe, es muckt jemand auf! Dann werden Existenzen vernichtet, angebliche Unruhestifter verprügelt oder sogar ermordet. Jack Reacher wäre aber nicht der, den wir kennen, wenn er diesem Treiben ungerührt zuschauen würde, denn dort, wo Unrecht zu Recht wird und die „kleinen Leute“ drangsaliert werden, ist der Ex-Marine nicht zimperlich und greift mit aller Härte durch – auch wenn er damit in ein Wespennest sticht. „Wespennest“ ist die Nummer 15 in der Reacher-Reihe, und Nebraska ist nur eine weitere Station auf dem Weg unseres Protagonisten durch die amerikanischen Bundesstaaten, fünfzig an der Zahl – also sind noch genügend Handlungsorte für die nächsten Jahre vorhanden. Und die Art und Weise, wie es Lee Child, dem Autor der Reihe, immer wieder gelingt, nicht nur die geo- sondern auch die ethnografischen Besonderheiten der jeweiligen Landstriche samt Bevölkerung abzubilden, ist immer wieder erstaunlich. Denn diese Bilder, die während der Lektüre vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, intensivieren die ohnehin spannende und mit zahlreichen Cliffhangern gespickte Geschichte ungemein. Die Story ist sehr gut geplottet, der Autor hat ein Händchen für das richtige Timing und die Länge bzw. Kürze der Kapitel animieren zum zügigen Verschlingen des Buches. Dazu dann Jack Reacher, der Moralist und sympathische Einzelgänger, legendär und Maßstäbe setzend in diesem Genre. So muss ein guter Thriller sein!

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