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Rezension zu
Jungs to go

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jungs to go - Lisa Aldin

Von: Books'n'Tracks
17.09.2015

Das Cover dieses Buches ist sehr speziell. Grüne Schrift vor knallig pinkfarbenem Hintergrund und ein pink gestreifter Kaffeebecher. Nicht unbedingt jedermanns Sache. Mir persönlich gefällt das Cover der amerikanischen Ausgabe um Einiges besser. An sich ist das deutsche Exemplar nicht hässlich, tatsächlich steh ich total auf die Farbe Pink, aber warum man sich dazu entschied die Beine eines Mädchens aus dem Becher herausragen zu lassen, ist mir schleierhaft. Die Wahl des veränderten Titels, in Verbindung mit eben jenem Becher, ist allerdings äußerst originell und bildet eine Verbindung zur Geschichte. Alles in allem, trotzdem ein wunderbar mädchenhaftes Cover. Ganz im Gegensatz zum Schreibstil des Romans, zumindest, wenn man dessen Beginn betrachtet. Toni Valentine ist, wie sich anhand der Kurzbeschreibung bereits vermuten lässt, ein sehr maskulines Mädchen, was unter anderem damit zusammenhängt, dass sie sich anfangs ausschließlich mit Jungen umgibt. Dies spiegelt sich auch in ihrer Sprache wider. Der Autorin ist es gelungen unserer Erzählerin, zugleich Protagonistin, perfekt zu ihrem Charakter passende Worte in den Mund zu legen. Mit der Zeit entwickelt diese sich jedoch weiter und mit ihr das verwendete Sprachbild. Wirkte dieses zu Beginn der Geschichte jungenhaft, jugendlich und salopp, wandelte es sich im Laufe des Geschehens in eine eher mädchenhafte, ausschmückende Ausdrucksweise. Abkürzungen jeglicher Art, sowie diverse Spitznamen verschwinden mit der Zeit zunehmend. Die toll ausgearbeiteten Charaktere wachsen dem Leser im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz. Besonders Toni, die mich anfangs zeitweise regelrecht anekelte, mausert sich zu einem echten Sympathieträger. Wie bereits erwähnt, vollzieht sie außerdem eine enorme Entwicklung. Ihr jungenhaftes Auftreten, wird von Weiblichkeit abgelöst und das nicht in negativem Sinne, denn trotz all der Entwicklung bleibt Toni Valentine ganz sie selbst. Anfangs fühlte ich mich, gerade wegen ihres teilweise noch sehr kindischen Verhaltens, fast ein wenig zu alt für die Geschichte, was sich jedoch in deren Verlauf änderte. Der Leser begleitet Toni beim Erwachsenwerden und der Entdeckung ganz großer Gefühle. Emma, welche sich im Laufe des Geschehens zu einer echten Freundin entwickelt, ist mir besonders ans Herz gewachsen. In ihr konnte ich mich komischerweise total wiederfinden. Sie ist aufgeweckt, offen, warmherzig, verrückt, aber zeitweise unsicher. All diese Eigenschaften machen sie enorm sympathisch. Und auch die anderen Charaktere waren allesamt besonders, ob gut oder „böse“. Die Story an sich ist nichts Herausragendes. Das Ende ist voraussehbar und klischeebeladen. Trotzdem entstehen zwischendrin immer mal wieder Situationen, mit denen man so nicht gerechnet hätte, die aber für die Charakterentwicklung von großer Bedeutung sind. Dass Tonis „Jungsverleih“ tatsächlich illegal ist, wäre einem vernünftigen Menschen bereits von Anfang an klar, vor allem wenn man dafür auch noch Geld verlangt. Toni Valentine ist jedoch derart naiv und gefühlsgesteuert, dass sie sich der Konsequenzen ihres Handelns erst bewusst wird, als es bereits zu spät ist. Diese Parallele findet sich auch in ihrer Gefühlswelt wieder. Erst sehr spät wird Toni sich ihrer Gefühle zu ihrem besten Freund bewusst, was zeitweise etwas anstrengend ist (einige Seufzer inbegriffen), denn wir als Leser wissen es bereits von Anfang an. Was mich persönlich auch ein wenig gestört hat, waren die zahlreichen Rülpser. Niemand auf der Welt gibt das derart häufig am Tag zu seinem Besten… Hoffe ich doch. Mein Fazit: Eine süße Liebesgeschichte mit vielen Schmetterlingen, bei welcher der Leser die Protagonistin beim Erwachsenwerden begleitet und sogar etwas fürs eigene Leben mitnehmen kann; stimmungsvolle Szenen, tolle Charakterentwicklung und ein schöner Erzählstil inbegriffen. Für mich eine sehr unterhaltsame Geschichte für zwischendurch. Empfehlen würde ich diesen Roman dennoch eher für Mädchen in einem Alter zwischen 12 und 16. Deswegen gibt’s von mir ★★★ ½.

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