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Rezension zu
Whisper Network

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Whisper Network

Von: michellesrainbookworld
13.09.2020

Ardie, Grace und Sloane arbeiten als Juristinnen bei Truviv, einer Firma für Sportbekleidung in Dallas. Jede der Freundinnen hat schlechte Erfahrungen mit ihrem Vorgesetzten Ames gemacht. Als er für den Posten des neuen CEOs vorgeschlagen wird, wollen sie verhindert, dass er noch mehr Frauen bedrängt. Doch wie, wenn niemand ihnen glaubt? #meetoo ist in der Romanwelt angekommen. Die Protagonistinnen bilden viele verschiedene Facetten eines Frauenlebens ab. Grace ist vor gut einem Jahr Mutter geworden und doch flüchtet sie sich in die Arbeit. Sloanes Teenagertochter Abigail wird in der Schule gemobbt. Ardie ist alleinerziehend. Und die Neue, Katherine, hofft auf einen guten Start im Job. Die Autorin Chandler Baker ist Anwältin und für mich aktuell die Königin der Cliff-Hanger. In einer Mischung aus kurzen Zeugenaussagen und fortlaufender Erzählung entfalten sich langsam die Zusammenhänge, die zu Ames Tod geführt haben. Bis zum Ende wusste ich nicht, ob er Selbstmord begangen hat oder getötet wurde. Dieser knapp 500 Seiten starke Thriller ist rasant, packend, erschreckend realitätsnah und hat mich wirklich gepackt. Geschrieben ist er zwar aus einer übergeordneten Erzählperspektive, aber immer abwechselnd aus der Sicht der Frauen, sowie aus einer, wie soll ich sagen, ganz weit übergeordneten Perspektive. Die Autorin benutzt immer wieder ein erzählerisches „Wir“. Dieses WIR sind aber nicht nur Sloane, Grace und Ardie, sondern das sind WIR – alle Frauen in der Berufswelt, die ähnliche übergriffige Erfahrungen gesammelt haben. Und alle Frauen, die sich den mühseligen Spagat hingeben, Mama und Geschäftsfrau gleichzeitig zu sein. Dieser Roman ist wahrscheinlich nicht jederfraus Sache (oder jedermanns!!), ein Teil des Lesevergnügens rührte bei mir tatsächlich daher, dass ich über ein Jahrzehnt meines Berufslebens selbst im Sales & Marketing eines internationalem Konzerns gearbeitet habe, und als (teilweise) Alleinerziehende diesen Nervenstress nachvollziehen kann, dem die Protagonistinnen sich ausgesetzt fühlen. Wer noch nie in einem Wirtschaftskonzern (oder auch nur in einem Büro) gearbeitet hat, wird vielleicht einige Beschreibungen skurril empfinden, aber ich konnte mir das genauso vorstellen. Haargenau so. Drei Frauen, die an den Punkt gelangen, an dem sie sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Als Ames, ihr Vorgesetzter als neuer CEO der Firma ins Gespräch gebracht wird, wissen Ardie, Sloane und Grace, dass es Zeit ist, die Wahrheit zu erzählen. Es gibt eine Liste mit den Namen derer, die bereits übergriffig geworden sind. Und Sloane setzt Ames auf die Liste, die wenig später öffentlich wird. Zusätzlich entscheiden sich die drei Freundinnen zu klagen, da sie glauben genug Material in der Hand zu haben. Doch dann stirbt Ames. Selbstmord , Mord ? Es wird ermittelt. Und plötzlich stehen sie mit dem Rücken zur Wand, da ihre einzige Zeugin zugunsten ihrer eigenen Karriere mit der Firma kooperiert. Doch als alles schon verloren scheint, ergibt sich eine neue Situation. Insgesamt ist so nun ersichtlich, dass ich absolut begeistert von diesem Buch bin und diesem hiermit 5/5 Sternen gebe und es zu einem Jahreshighlight für mich erklären möchte.

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