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Rezension zu
Joe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schonungslose Sicht auf Außenseiter der US-amerikanischen Bevölkerung

Von: 3lesendemädels
31.08.2020

In einem verfallenen Blockhaus im Wald findet die Familie von Gary eine vorübergehende Bleibe. Der 15jährige, sein genaues Alter ist unbekannt, da er über keinerlei Papiere verfügt, lebt mit seinem Vater Wade, Mutter und zwei Schwestern auf der Straße. Wade schert sich einen Dreck um seine Familie. Nur der Alkohol zählt für ihn. Er ist schmutzig und stinkt, aber schlägt sich irgendwie mit falschen Versprechungen durchs trostlose Leben. Sein Sohn Gary hat eine ganz und gar andere Einstellung. Er möchte Geld verdienen, um sich ein Auto zu kaufen und Lebensmittel für die Familie. Doch sobald er in die Bruchbude heimkehrt, prügelt ihm sein Vater die Dollars raus. Joe Ransom nimmt ihn unter seine Fittiche. Er bietet ihm einen Job an und freut sich, dass sich Gary als zuverlässig und fleißig erweist. Allerdings bekommt auch Joe sein Leben nicht in den Griff. Er saß bereits im Gefängnis, seine Ehe zerbrach und im Suff neigt er zur Brutalität. Aber anders als Wade schlägt ein gutes Herz in ihm und er nimmt Gary immer öfter in seinem Auto mit auf seine Streifzüge. Larry Browns schonungsloser Schreibstil, in dem er Menschen am Rande der Bevölkerung beschreibt, hat mich bereits bei "Fay" äußerst beeindruckt. Sie ist übrigens eine der Schwestern Garys. Kaum vorstellbar, unter welchem Leid sie leben. Mit Gewalt, ständigem Hunger und ohne Liebe aufzuwachsen. Was eine Zahnbürste bedeutet und wofür man sie benutzt, ist Gary unbekannt. Allerdings fehlte mir bisweilen ein Handlungsfaden. Die Perspektive wechselt sehr schnell, dafür ist aber die Schreibweise trotz der Derbheiten manchmal geradezu poetisch.

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