Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place

Was macht ihren Spionageroman so besonders?

Der Roman beruht auf vielen historischen Fakten: Den Spionagetunnel in Wien hat es wirklich gegeben, er war unterhalb eines Herrenausstatters gebaut worden. Der Laden lief ausgesprochen gut, niemand ahnte, dass er nur ein Covergeschäft war. Bis heute ist fast nichts über diesen Tunnel bekannt – wir haben nicht einmal Fotos davon, nur die Erinnerungen von Leuten, die dort unten gearbeitet haben.

Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place

Auch meine Hauptfigur Daphne Parson basiert auf einem authentischen Vorbild – der MI6 Agentin Daphne Park (1921–2010), später Baroness Park of Monmouth. 2008 konnte ich sie interviewen. Daphne Park spielte im Kalten Krieg eine wichtige Rolle, aber die Arbeit von Frauen in Geheimdiensten wird bis heute ignoriert. In Filmen und Büchern werden sie immer nur in Nebenrollen als Mata-Hari-artige Verführerinnen dargestellt.

Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch zum Thema Spionage zu schreiben?

Mein Vater war in dieser Branche tätig und das hat mich natürlich fasziniert. Er und Daphne Park arbeiteten zur gleichen Zeit in Wien (er für den amerikanischen, Daphne für den britischen Geheimdienst). Das Buch spielt aber nicht nur im Wien der Nachkriegszeit, sondern zudem auf einer zweiten Zeitebene: 75 Jahre später führt die Tat der (fiktiven) Daphne zu einem Mord in einer teuren Wohngegend Londons, in der ich selber kurze Zeit das Glück hatte zu leben.

Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place

Was inspiriert Sie und wie finden Sie Ihre Themen?

Als Historikerin habe ich fast zu viel Auswahl an guten Themen. Aber mich interessieren vor allem Menschen aus der zweiten Reihe, die keiner beachtet, obwohl sie im Hintergrund Ungewöhnliches leisten. Wie Daphne Parson in Das Haus am Gordon Place.

»Mich hat interessiert, was diese Frauen wirklich getan haben und welche persönlichen Opfer sie für ihre Arbeit bringen mussten. Daphne war als junge Frau 1948/49 nach Wien geschickt worden und sie erlebte dort die Kidnappings der sowjetischen Besatzungsmacht.«

Karina Urbach

Das Haus am Gordon Place

Ein Mord in Londons teuerster Wohngegend, Spionage im Wien der Nachkriegszeit und ein berühmter Filmdreh als Tarnung
Wien, 1948: Daphne Parson, eine britische MI6-Agentin, arbeitet in einem Abhörtunnel unterhalb der geteilten Stadt. Um unbemerkt in den sowjetischen Sektor Wiens zu gelangen, schließt sie sich einer Filmcrew an. Eine Mission, die tödliche Konsequenzen hat.

London, 2024: Der Historiker Professor Hunt lebt in Daphne Parsons ehemaliger Wohnung am Gordon Place. Als hier ein Mord geschieht, beginnt für Hunt eine verstörende Reise in die Vergangenheit.

Jetzt bestellen

Paperback
eBook
€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)
€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 12,99 [A] | CHF 19,00* (* empf. VK-Preis)