Sie bringen mehr Biomasse auf die Waage als alle Säugetiere der Welt zusammen, und doch stehen sie auf der Roten Liste. Ameisen sind in Deutschland hochgradig gefährdet. Damit sie überleben, gibt es besondere Menschen: Ameisenumsiedler. Immer, wenn Bauprojekte eine Kolonie gefährden, treten sie in Aktion. Hier erzählt die bekannteste Ameisenumsiedlerin Deutschlands von ihren abenteuerlichen Erlebnissen. Skurrile Geschichten voller verblüffender Fakten über kooperativen Naturschutz, die Biologie des Waldes und über den kuriosen Kosmos der kleinen Krabbler.

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Foto: Andreas Grasser, © Gütersloher Verlagshaus.

Eine schlanke Taille und schön beweglich in der »Hüfte«

Der Grundbauplan eines Insektenkörpers besteht aus den drei Abschnitten Kopf, Brust und Hinterleib. Diese Gliederung ist äußerlich meist deutlich zu erkennen, der Körper ist eingekerbt. Deshalb werden Insekten auch Kerbtiere oder Kerfe genannt. Anders als Wirbeltiere, wozu ja auch der Mensch gehört, haben Insekten kein inneres Skelett aus einer Wirbelsäule und zahlreichen Knochen. Als wirbellose Tiere besitzen sie vielmehr ein Außen- oder Exoskelett. Dieses besteht aus einer Kutikula genannten, stabilen äußeren Hülle. Neben Chitin, das ähnlich wie Zellulose aufgebaut ist, enthält die Kutikula vor allem verschiedene Proteine. Wie eine Ritterrüstung verleiht sie dem Tier Festigkeit und bietet ihm Schutz. Daher spricht man auch von einem Chitinpanzer.

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Foto: Andreas Grasser, © Gütersloher Verlagshaus.

Die Ur-Ameisen

DNA-Analysen zufolge wuselten Ameisen bereits vor 140 bis 168 Millionen Jahren auf der Erde herum. Eine andere Studie vermutet, dass es sie »erst« seit 115 bis 135 Millionen Jahren gibt. Die ältesten bekannten Ameisenfossilien sind etwa 110 Millionen Jahre alt. Gefunden hat man vor allem in Bernstein eingeschlossene Tiere, es gibt aber auch Versteinerungen. Eine fast 50 Millionen Jahre alte wurde beispielsweise in der Grube Messel gefunden. Ameisen tauchten vor so langer Zeit jedoch nicht urplötzlich auf der Bildfläche auf, sondern entwickelten sich in einem Millionen Jahre dauernden Evolutionsprozess aus einem gemeinsamen Vorfahren mit den Dolchwespen. Die ursprünglichen Ameisen zeigten eine Kombination von Merkmalen heute lebender Ameisen und Wespen. Sie hatten z.B. einen stark entwickelten Stachel, mit dem die kleinen Krabbler gelegentlich den ein oder anderen Dinosaurier gestochen haben dürften, der ihrem Nest zu nah kam.

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Foto: Andreas Grasser, © Gütersloher Verlagshaus.

Der Wohnsitz Ihrer Majestät

Die mächtigen Nestanlagen unserer heimischen Waldameisen können bis zwei Meter hoch werden, ebenso tief in den Boden hineinreichen und einen Durchmesser von fünf Metern haben. Das verwundert eigentlich nicht, wenn man sich vor Augen hält, dass die Völker oft einige Hunderttausend Arbeiterinnen zählen, die ja irgendwie untergebracht werden müssen. Ein großes Volk hat einen erheblichen Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum. Ein Waldameisennest gliedert sich in zwei deutlich unterscheidbare Bereiche: das unterirdische Erdnest und die oberirdische Nestkuppel. Ein Waldameisennest kann bis zu einer Million Tiere beherbergen.

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