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Rezensionen zu
Du und ich und der Sommer

Elena Malisowa, Katerina Silwanowa

Jura und Wolodja (1)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Sowjetunion in den 1980er Jahren. Jura verbringt den Sommer wie in all den Jahren zuvor in einem typisch sowjetischen Sommerlager. Mit seinem rebellischen Verhalten eckt er in diesem durchorganisierten, kommunistischen Umfeld an. Doch dann lernt er Wolodja kennen. Auf den ersten Blick scheinen der undisziplinierte Jura und der zurückhaltende, politisch angepasst wirkende Wolodja wenig Gemeinsamkeiten zu haben. Doch als Juha dem gestressten Wolodja bei den Proben für ein politisch wichtiges Theaterstück unter die Arme greift, kommen die beiden sich näher. Und Juha beginnt zu ahnen, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Wolodja hegt… 20 Jahre und viele politische Umwälzungen später kehrt Juha auf das Gebiet der Ex-Sowjetunion zurück. Und begibt sich auf die Suche nach einer ersten großen Liebe… PRÄDIKAT: GRANDIOS Wow, was für ein grandioses Buch! Ich habe „Du und ich und der Sommer“ ab Seite 1 geliebt und an nur zwei Tagen verschlungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: 1. DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND Ich fand es so unglaublich spannend, eine Geschichte aus den Endzügen der Sowjetunion zu lesen. Versteht mich nicht falsch, ich mag historische Romane generell sehr gerne und habe schon viele Bücher, die z. B. rundum den 2. Weltkrieg spielen, gelesen. Aber meist eben durch die deutsche Brille. So ein Buch aus dem Herzen der längst vergangenen Sowjetunion, die ich als Kind nur noch am Rande mitbekommen habe, ist deshalb etwas ganz Besonderes. 2. DAS SETTING Ich würde „Du und ich und der Sommer“ grob irgendwo zwischen „Young Adult“ und „New Adult“ einordnen. Genres, in denen in Deutschland vornehmlich Autor*innen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum verlegt werden, und die Settings sich deshalb traditionell in Nordamerika sowie West- und Nordeuropa ansiedeln. Deshalb fand ich es so erfrischend, dass „Du und ich und der Sommer“ in Osteuropa spielt. Grund genug, einen Wunsch von mir an die deutschen Verlage zu platzieren: Mittlerweile werden die populärsten deutschen „New Adult“-Autorinnen wie Sarah Sprinz oder Anabelle Stehl regelmäßig in Polen oder Tschechien publiziert. Wäre es da nicht möglich, auch Geschichten aus diesen Ländern einzukaufen? Ich würde unglaublich gerne authentische „New Adult“-Romane lesen, die in Warschau oder Prag spielen. 3. DIE LOVE STORY Es war wundervoll, die langsame Annäherung zwischen Jura und Wolodja zu verfolgen. Besonders faszinierend war hier, dass Jura keine Ahnung hat, dass es für ihn als Jungen überhaupt möglich ist, Gefühle für einen anderen Mann zu entwickeln. Das war wunderschön, voller sprühender Funken – aber auch sehr traurig. 4. DIE ZWEI ZEITEBENEN Mir hat sehr gut gefallen, wie sich die gesamte Geschichte über mehrere Jahrzehnte erstreckt. So dass Juha seine erste große Liebe im Rückblick noch einmal hat aufleben lassen. Mit der Folge, dass auch Einblicke in das Ende der Sowjetunion, die Zeit danach und die Migration vieler Menschen aus der Ex-Sowjetunion nach Deutschland eine Rolle gespielt haben. 5. DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE UND POLITISCHE AKTUALITÄT Ich habe „Du und ich und der Sommer“ just zu dem Zeitpunkt gelesen, als die News vom Tod Nawalnys die Runde gemacht haben. Was für ein unglaublicher Zufall! Denn diese in Russland 2021 unter dem im Original lautenden Titel „Sommer im roten Pionierhalstuch“ veröffentlichte Geschichte ging dort viral und stand aufgrund eines BookTok-Hypes auf Platz 1 der Bestsellerliste. Bevor es von den russischen Behörden als „LGBTQ“-Propaganda eingestuft wurde und die beiden Autorinnen in ihre ukrainische Heimat bzw. nach Deutschland flüchten mussten. Einerseits todtraurig, andererseits weckt die Tatsache, dass so ein Buch die russische Jugend begeistern konnte, in mir die leise Hoffnung, dass doch noch nicht alles verloren ist… FAZIT Lest und rezensiert dieses Buch! Es ist nicht nur unglaublich wichtig sondern zuvorderst auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die einen träumen lässt und in eine gänzlich andere Welt entführt. Ganz nebenbei lernt man auch noch eine Menge über eine gar nicht allzu ferne Vergangenheit und ein Land, das zumindest geographisch nah ist und doch aktuell so fern scheint wie seit 30 Jahren nicht.

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Schöner Jugendroman

Von: emmasbuecherecke

06.03.2024

Jura ist sechzehn, als er zum letzten Mal das Sommerlager in Charkiw besucht. Er war bereits die vorangegangenen Sommer dort und freut sich nun auf entspannte Ferien als einer der Älteren. Er bekommt die Aufgabe, dem Gruppenleiter Wolodja unter die Arme zu greifen, der mit den jüngeren Campbewohner:innen ein Theaterstück auf die Beine stellen soll. Die beiden freunden sich schnell an und Jura vergisst zum ersten Mal die Mädchen, die ihn sonst so beschäftigen. Und relativ bald merkt er, dass er weit tiefere Gefühle für Wolodja hegt, als nur Freundschaft. In der Sowjetunion in den 1980er Jahren ist solch eine Liebe natürlich verboten. Trotzdem genießen die beiden einen wunderschönen Sommer in heimlicher Zweisamkeit. Nach dem Sommer schreiben sie sich zwar noch regelmäßig Briefe, doch zu einem Treffen kommt es vorerst nicht mehr. Die Jahre ziehen dahin, so auch die beiden Leben. Jeweils in unterschiedliche Richtungen. Fast zwanzig Jahre später beschließt Jura Wolodja zu suchen. Der Jugendroman ist toll geschrieben. Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch und man fiebert richtig mit Jura mit. Mich hat die Story etwas an »Im Wasser sind wir schwerelos« von Tomasz Jedrowski erinnert, nur in einer jugendlichen Version. Teilweise war das Ganze auch etwas in die Länge gezogen, aber alles in allem ein echt schöner Roman. Bitterer Nebengeschmack: aktuell ist er in Russland verboten und die Autorinnen mussten daraufhin das Land verlassen.

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Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co.KG

Von: aus Hamburg

06.02.2024

Die Leseprobe war einfach zu gut. Ich bin ja eigentlich nicht die Zielgruppe, aber das war wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich war nämlich auch immer in Ferienlagern.

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