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Rezensionen zu
Ihr Scheinheiligen!

Tuba Sarica

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Ihr Scheinheiligen

Von: Julia

25.07.2018

Kompromissloser und weniger tolerant als die gewohnten vorsichtigen Formulierungen, die das Thema Integration beherrschen, gibt die Autorin dem Leser echte Insider-Einblicke in das Alltagsleben von Deutschtürken. Sie hat vor allem die scheinbar gut integrierten Deutschtürken im Blick, die sich jedoch - laut der Autorin - gar nicht integrieren wollen. Statt der ansonsten vorsichtigen Herangehensweise, die man bei diesem Thema gewohnt ist, stellt die Autorin ganz klar fest, bei wem sie die "Schuld" für nicht gelingende oder nur scheinbar gelungene Integration sieht: bei denen, die sich weigern, sich zu integrieren. Denn Möglichkeiten dafür seien in Deutschland genug gegeben. Sie prangert aber dabei keinesfalls die Lebensweisen oder Einstellungen an sich an, sondern schafft beim Leser vor allem ein Verständnis der Hintergründe und Sichtweisen von türkischen Immigranten. Mit ihrem Buch trifft Tuba Sarica ein topaktuelles Thema aus einem ungewohnten Blickwinkel. Durch ihren Schreibstil, der den Leser sofort mitnimmt, erklärt sie sehr anschaulich anhand vieler Szenen aus ihrem eigenen Leben, woran es liegt, dass sich bei einigen Migranten Parallelgesellschaften entwickeln und wie diese von den Betroffenen selbst wahrgenommen werden. Insgesamt stellt die Autorin sehr kritisch das Thema der - nicht gewollten - Integration dar und nutzt ihr Buch gleichzeitig als Plädoyer dafür, den Mut zu haben, zu sich selbst zu stehen und aus den Mustern und unausgesprochenen Vorgaben der Gesellschaft auszubrechen und seinen eigenen Weg zu gehen.

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Ein Buch, das man gelesen haben muss!

Von: Isabella-Adelheid

25.07.2018

Dieses Buch hat mir sehr viele Dinge erklärt, warum die Integration der türkischen Einwohner in Deutschland irgendwie nicht gelingt. Um sich möglichst wenig integrieren zu müssen, hat ein wesentlicher Teil der Deutschtürken eine „Schutzblase“ entwickelt, also eine Parallelgesellschaft. Die Fremdenfeindlichkeit der Deutschtürken gegenüber den Deutschen wird in der Parallelgesellschaft nicht thematisiert und es wird immer nur von den bösen, fremdenfeindlichen Deutschen geredet. Von den Politikern im türkischen Fernsehen, welches die Hauptinformationsquelle der Deutschtürken ist, wird ihnen unentwegt eingeredet, dass sie im Ausland Qualen erdulden müssen. Der Medienkonsum zeigt, dass die Deutschtürken gedanklich nicht in Deutschland leben, sondern in der Türkei. Das türkische Fernsehen reduziert das westliche Leben auf KO-Tropfen, viel Alkohol und Drogenkonsum. Die türkischen Europasender tragen regelrecht zur Massenverdummung der Deutschtürken bei. Sie sind ein großes Übel, welches der deutschen Öffentlichkeit nicht bewußt ist. Die Fremdenfeindlichkeit ist ein fester Bestandteil der Parallelgesellschaft. Die Autorin bezeichnet die Parallelgesellschaft als antisemitisch, homophob, frauenfeindlich, antichristlich und anti-türkisch-demokratisch. In der Parallelgesellschaft wird alles Deutsche schlecht- und alles Türkische gutgeredet. „Eingedeutscht“ ist unter Deutschtürken ein Schimpfwort, welches sich gegen alle richtet, die sich integrieren. Die Parallelgesellschaft zeigt damit deutlich, was sie von den Deutschen hält. Integration kann erst dann beginnen, wenn die Deutschtürken einsehen, dass sie damit aufhören müssen, die Verantwortung auf den bösen Deutschen zu schieben. Die wirklich modernen Deutschtürken sind leider in der Minderheit. Die Autorin erklärt glaubwürdig, dass sie die Undankbarkeit der Deutschtürken gegenüber Deutschland nicht nachvollziehen kann. Dieses Buch ist sehr lesenswert, da es die Sicht einer Türkin auf die türkische Parallelgesellschaft in Deutschland zeigt. Ich hoffe, dass auch recht viele Türken dieses Buch lesen, da es ihnen im Spiegel ihr Verhalten vorhält.

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Ein Einblick der beunruhigt

Von: MaKle

10.07.2018

Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und war wirklich beeindruckt von der Deutlichkeit eines Menschen, der aus der Parallelgesellschaft ausgebrochen ist und wirklich Tacheles spricht. Manche Dinge erschließen sich nach dem Lesen des Buches besser, die man vorher gar nicht so genau wahrgenommen oder hinterfragt hat. Und über allem steht die Frage: Warum möchten sich Menschen in Parallelgesellschaften bewegen, anstatt in dem Land, in dem sie leben, sich integrieren zu wollen und es auch zuzulassen? Man bleibt zum Teil sprachlos zurück und ist verängstigt bei dem Hass, der da zum Teil zu brodeln scheint. Umso mehr finde ich den Schritt dieser jungen Türkin bewundernswert, sich dem so entgegenzustellen und mit den alten Traditionen zu brechen. Eine Lektüre, die es wirklich zu lesen lohnt, auch wenn sich viele Grundgedanken immer wieder wiederholen. Man kommt aber nicht umhin sie immer wieder anzusprechen.

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Mutige und authentische Darstellung

Von: Andreas Eisele aus Trier

07.07.2018

Ein sehr persönliches und mutiges Buch, das aus eigener Anschauung das Spannungsverhältnis beschreibt, in dem junge Deutschtürken leben. Beschrieben werden die Mechanismen einer Parallelgesellschaft, die nur ihre eigenen Regeln akzeptiert und die einen starken Zwang zu Konformität innerhalb der Community und zur Abgrenzung von allem ausübt, das in den Augen der älteren Generation zu westlich oder nicht religiös genug erscheint. Jede Form der Abweichung von den Zwängen der Großfamilie wird als Illoyalität gesehen, und da die Meinung vorherrscht, man müsse sich gegen die Mehrheitsgesellschaft behaupten und sich vor ihr schützen, wird jeder Kompromiss als ein Zeichen der Schwäche gesehen und wird streng missbilligt. Die Autorin beschreibt ihren eigenen Werdegang, bei dem sie sich sehr oft zwischen eigenem Freiheitsdrang und familiärem Druck entscheiden musste, und der Preis der Selbstbestimmung war für sie eine zunehmende Entfremdung von der Familie. Sie schlägt einen Bogen von den Strukturen in der (Groß-)Familie zur politischen Situation und macht auf überzeugende Weise plausibel, wie der Mangel an Dialogfähigkeit im familiären Umkreis und die Unterstützung autoritärer und repressiver Strukturen in der Politik sich gegenseitig verstärken. Insgesamt ein eher deprimierendes Bild, aber ich bin der Autorin sehr dankbar für ihren Mut, ihre Sicht der Lage in sehr klarer Sprache und mit viel Liebe zum Detail darzustellen. Wer verstehen will, warum die türkischen Wähler in Deutschland mehrheitlich für Herrn Erdoğans Repressionspolitik gestimmt haben, während sie hier die Vorzüge von Demokratie, Rechtstaat, freier Meinungsäußerung usw. genießen, der kann in diesem Buch immerhin einen Erklärungsansatz finden, der auf Frau Saricas eigener Erfahrung beruht und den sie sehr pointiert darstellt. Das Buch ist ein hervorragender Beitrag zu Diskussion, welche Hindernisse einem harmonischeren Zusammenleben zwischen Türken und Deutschen im Wege stehen.

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Ein gutes Buch aber..

Von: Jeanelline

04.07.2018

Ich finde dieses Buch ist an sich sehr gut gelungen. Es beschreibt sehr anschaulich, wie es in der Parallelgesellschaft zugeht. Es ist leicht verständlich geschrieben und man kann es ziemlich zügig und auch nebenbei lesen. Mir persönlich ist es aber doch etwas zu einseitig geschrieben. Ich habe es bis zum Schluss gelesen und trotzdem hab ich das Gefühl gehabt, dass es eine Aneinanderreihung von Vorwürfen ist. Für mich waren wenig bis gar keine Vorschläge ersichtlich, wie man es besser machen kann. Keine direkte Ansprache an die betroffenen Personen. Dennoch ist es sehr nützlich und interessant für all diejenigen, die wissen wollen, wie es bei den meisten Deutschtürken zugeht.

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Auf den Punkt gebracht

Von: Krisches

04.07.2018

Wie die Russen hierzulande nur die russische Propaganda sehen und hören, dazu noch AFD wählen, so ist es auch mit der türkischen Parallel-Gesellschaft. Kritische Geister hinterfragen sich und ihre Umwelt sowie ihr Umfeld kritisch, nur so kann es vorwärts gehen. Dieser Weg ist jedoch oft schmerzvoll, Respekt vor dieser mutigen, jungen Dame. Ob die Deutschtürken jedoch wagen, diesen Schritt zu gehen, ist fraglich. Bequemer ist es immer, nicht selber zu denken und dies den Demagogen zu überlassen. Die Welt ist zu komplex, um sie mit wenigen Schlagworten zu erklären. Aber auch hierzulande geht die Tendenz in diese Richtung, was sehr gefährlich ist.

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Wieder Wichtiges dazugelernt

Von: Helge aus Hamburg

01.07.2018

Danke für diesen interessanten Einblick in die türkisch-deutsche Parallelseele!

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Toleranz und Integration sind wichtig, vor allem um zu verhindern, dass Parallelgesellschaften entstehen. Durch Parallelgesellschaften entsteht Ablehnung. Fremdenfeindlichkeit. Hass. Auf beiden Seiten. Tuba Sarica hat es erkannt und ein Buch darüber geschrieben. EIn Buch darüber, wie es wirklich in Deutschland aussieht, wovor aber jeder gerne die Augen verschließt. Weil es einfacher ist, wegzuschauen, als zu handeln. Weil die Menschen immer den bequemeren Weg gehen, auch wenn er nicht der richtige ist, Tuba Sarica versucht, der Gesellschaft die Augen zu öffnen. SIe hat den Mut, Dinge anzusprechen, über die sonst geschwiegen wird. Sie selbst ist eine Deutschtürkin. Ihr Großvater war Gastarbeiter. Aufgewachsen und sozialisiert ist sie in Deutschland - und bis zum Tod ihres Vaters in früher Kindheit erlebte sie eine liberale Erziehung. Liberaler als bei anderen deutschtürkischen Familien, wie sie sagt. Doch nach dem Tod des Vaters wurde der Druck der Parallelgesellschaft - und die gibt es - zu groß und ihre Mutter wehrte sich nicht dagegen. Stattdessen erlebte Tuba, wie die deutschtürkische Gemeinschaft immer mehr Macht über ihre Mutter bekam. Tuba schildert, wie sie sich gegen die Parallelgesellschaft gewehrt hat. Gegen eine Gesellschaft, die sich nach außen hin integriert gibt, aber eigentlich ein "Wolf im Schafspelz" ist. Sie schildert, wie deutschlandfeindlich die "Deutschtürkische Community" in Wahrheit ist, angefeuert von Erdogan. Sie erzählt, wie sehr alles, was mit dem Westen zu tun hat, konsequent schlecht geredet und abgelehnt wird. Es sei böse und Tuba, die nach den westlichen Normen und Werten lebt, sei ebenfalls "schlecht". Sie sagt geradeheraus das, was sich viele nicht trauen zu sagen: Dass sich die Deutschtürken - nicht alle, aber doch eine Mehrheit - nicht integrieren wollen, dass sie insgeheim alles ablehnen, was mit Deutschland zu tun hat und stattdessen die rückwärtsgewandte Ideologie von Erdogan bevorzugen. Aber sie sagt auch, dass die Deutschen falsch handeln und zwar aus falsch verstandener Toleranz heraus. Aus Angst, als Nazis und Rassisten beschimpft zu werden. So allerdings kann nichts verändert werden. Tuba Sarica hat es treffend formuliert wenn sie schreibt, dass Toleranz und Respekt nicht einseitig sein darf. Doch in der Parallelgesellschaft, die sie selbst miterlebt, aus der sie selbst kommt, sind diese beiden Werte einseitig. Sie wirft einen kritischen Blick auf alles, was sie selbst miterlebt hat. Und genau diesen kritischen Blick brauchen wir alle. Das Buch soll nicht nur zum Nachdenken anregen, es soll vor allem eins: die Augen öffnen und einen kritischen Blick auf die aktuelle gesellschaftliche Situation werfen. Nur mit diesem Blick gelingt es, Dinge zu verändern. Tuba Sarica will niemanden an den Pranger stellen. Es gibt kein Gut oder Böse; vielmehr versucht sie, den Mittelweg aufzuzeigen. Etwas, dass sie schon in ihrem Blog versucht. Mit diesem Buch wird sie vielleicht mehr Leute erreichen. Zu wünschen wäre es ihr. Gesellschaften brauchen diese Art der kritischen Lektüre. Nur so können Dialoge entstehen, die etwas bewirken können. Das geht aber nur, wenn darüber geredet wird. Darüber geredet werden darf. Tuba Sarica hatte den Mut, den Mund aufzumachen. Auch, wenn sie dafür von ihrer Familie und der "Community" kritisiert wird. Dafür bewundere ich sie. Nicht viele haben den Mut, um aus ihrer Komfortzone herauszukommen. Die Welt braucht mehr Menschen wie Tuba. Menschen, die bereit sind, trotz aller Hindernisse kritisch zu urteilen, ohne jemanden zu verurteilen. Dieses Buch sollte gelesen werden. Es sollte darüber geredet werden. Es sollte weitergegeben werden, damit es so viele Menschen wie nur möglich erreicht. Denn nur dann können Missstände behoben verhindert werden, dass sich Vergangenes wiederholt.

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