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Rezension zu
Regen

Nette Erzählung mit Aussicht auf interessanten Theaterabend

Von: Lesereien
04.09.2023

Ein neuer Schirach! Und dann auch noch ein besonderer, denn "Regen" ist eine Erzählung, die Ferdinand von Schirach in Form eines Monologs an Theatern im deutschsprachigen Raum aufführen wird. Die Geschichte handelt von einem Schriftsteller, der bei Regen in eine Bar kommt. Er erzählt (wem genau, das weiß man nicht) davon, wie er als Schöffe einberufen wurde. Insbesondere ein Fall beschäftigt ihn: Ein Mann hat seine Frau umgebracht. Ausgehend von diesem Verfahren, beginnt der Erzähler nachzudenken und aus seinem eigenem Leben zu berichten. Er teilt seine Gedanken zu unterschiedlichen Themen und bewegt sich dabei zwischen Philosophie, Gesellschaftskritik und der Last der eigenen Erlebnisse, die immer wieder zum Vorschein kommt und seinen Blick auf die Welt schwarz färbt. Dieser Text ist, das merkt man spätestens dann, wenn man das angehängte Interview liest, autobiographisch geprägt. Schirach verarbeitet Momente aus seinem Leben und bringt eigene Ansichten zum Ausdruck. Das Interview rundet "Regen", den Haupttext, also ab. Wenn man ganz ehrlich ist, dann muss man sagen, dass sich die Erzählung zwar leicht lesen lässt und dass sich in ihr immer wieder kluge Gedanken finden lassen, dass sie aber keinen Nachhall erzeugt. Ich glaube, dass dieser Text auf der Bühne funktionieren wird, wenn ihn Ferdinand von Schirach vortragen/spielen wird. In seiner zweidimensionalen, bühnen- und sprecherlosen Form war er zwar eine nette Lektüre, aber nicht unbedingt mehr als das. Im Übrigen, und das ist eine Kritik, die sich an den Verlag wendet, ist die gebundene Ausgabe (20€!) für eine Erzählung von ca. 50 Seiten (mit sehr großer Schrift) meiner Meinung nach unangebracht.  All das tut aber meiner Vorfreude auf die Inszenierung keinen Abbruch und ich hoffe, dass ich eine Karte für das Stück bekomme werde.

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