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Imlau N., Gefühlstärke ist auch eine Stärke

Nora Imlau - Gefühlsstarke Kinder verstehen und begleiten

Definition "Gefühlsstärke"

Def.: Gefühlsstärke, die: Persönlichkeitsmerkmal von Menschen, die sämtliche Emotionen besonders intensiv empfinden und ausdrücken.

„Mein Kind ist irgendwie anders als andere“

Oft ist es erstmal nur ein vages Gefühl, das Eltern dazu treibt, sich intensiver mit dem besonderen Temperament ihres Kindes zu beschäftigen. "Gefühlsstarke Kinder" ist der Begriff, den ich gewählt habe, um sich von Gleichaltrigen vor allem darin unterscheiden, dass sie ihre Emotionen und Bedürfnisse besonders stark empfinden und ausleben.

Oft wurden diesen Kindern in den vergangenen Jahren bedeutend weniger freundliche Namen gegeben. Sie galten als schwer erziehbare, renitente, aufmüpfige, anstrengende, schwierige Kinder. Als kleine Tyrannen und Terrorzicken, als Draufgänger und Dramaqueens. Mich schmerzen all diese Begriffe, denn sie zeigen, welche Sicht in unserer Gesellschaft oft vorherrscht auf Kinder, die nicht ins Raster passen. Dabei haben Kinder mit einem intensiven Gefühlsleben uns so viel zu geben!

Die erste, die positiv und wertschätzend über Kinder mit diesem besonderen Temperament schrieb, war die US-Amerikanerin Mary Sheedy Kurcinka. Sie, selbst Mutter eines gefühlsstarken Sohnes, wählte den englischen Begriff "spirited", um das besondere Temperament ihres Kindes zu beschreiben. Ihr Buch "Raising Your Spirited Child" wurde für viele Eltern zu einer regelrechten Bibel: Endlich verstand jemand sie und ihr Kind.

Meine "gefühlsstarken Kinder" sehe ich in dieser Tradition. Auch meine acht Kriterien für Gefühlsstärke sind deshalb an Kurcinkas Definition von "spirited children" angelehnt.

8 typische Merkmale für gefühlsstarke Kinder

1. Sie erleben und äußern Gefühle besonders intensiv und springen dabei häufig von einem Extrem ins nächste.

2. Sie sind sehr ausdauernd und hartnäckig und lassen so leicht nicht locker, wenn sie sich mal etwas in den Kopf gesetzt haben.

3. Sie sind überdurchschnittlich sensibel, dadurch auch leicht reizüberflutet und sehr verletzlich.

4. Sie sind außergewöhnlich offen für alle Eindrücke und nehmen ihre Umwelt ganz genau wahr.

5. Sie haben ein Thema mit Routinen: Entweder beharren sie stark auf immergleichen Abläufen, von denen um keinen Preis abgewichen werden darf. Oder sie empfinden jeden Form von Rahmen als Freiheitsbeschränkung und wehren sich mit aller Macht gegen immergleiche Abläufe im Alltag.

6. Sie verfügen über eine scheinbar niemals endende Energie, haben einen großen Bewegungsdrang, und brauchen im Vergleich zu anderen Kindern ihres Alters viel weniger Schlaf.

7. Sie tun sich sehr schwer mit Veränderungen und Übergängen. Jede neue Umgebung bedeutet erstmal Stress, jeder Wechsel zwischen Bezugspersonen fällt schwer.

8. Sie sind oft sehr nachdenklich, philosophisch und grüblerisch und machen sich auch über traurige und schwierige Themen viele Gedanken. Deshalb wirken sie oft ernster als andere Kinder.

Natürlich zeigen sich die verschiedenen Merkmale bei jedem Kind unterschiedlich stark, und auch in verschiedenen Altersstufen verschieden ausgeprägt. Doch die "Grundeinstellung" gefühlsstarker Kinder - ein überdurchschnittlich intensives Gefühlsleben, ein irres Energielevel und eine große Reizoffenheit bekommen zu haben - können Eltern normalerweise sehr früh sehr zuverlässig erkennen.

Du bist anders, du bist gut

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