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Dörte Hansen

Zur See

Roman. Der Nummer 1 Bestseller

eBook epub
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Der dritte Roman von Bestsellerautorin Dörte Hansen.

Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die ewige Sehnsucht nach einer Insel?

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung.

»Dörte Hansen versteht es, so zu schreiben, dass thematischer Anspruch und literarische Zugänglichkeit Hand in Hand gehen. Das ist ein Glücksfall für die deutsche Literatur.«


eBook epub (epub), ca. 256 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-28497-8
Erschienen am  28. September 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.
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Rezensionen

Sehnsucht nach Meer

Von: welterlesen

24.11.2022

Auf „Zur See“ von Dörte Hansen wurde ich durch zahlreiche Buchbesprechungen aufmerksam. Dort las ich von einem Roman, in dessen Sprache man sich beim ersten Satz verliebt. Und dass es unglaublich sei, wie die Autorin die Atmosphäre des Lebens auf einer deutschen Insel einfängt. Nun denn! An die Nordsee sollte also meine nächste literarische Reise gehen. Dort war ich sowohl literarisch als auch im wahren Leben schon lange nicht mehr. Und dennoch verzögerte sich mein Aufbruch und das lag an der Begeisterung, mit der gar manche Rezensentin von einem Roman, der fast ganz ohne Dialog auskommt, sprach. Ich für meinen Teil liebe Dialoge in Romanen. Wenn ich wählen müsste zwischen einem Roman, der nur aus direkter Rede besteht oder einem, der sich in detailverliebten Beschreibungen verliert, würde ich mich immer für Ersteren entscheiden. Ein bisschen war ich also in Sorge, dass mich ein Roman so ganz ohne Dialog nicht packen könnte. Schöne Sprache hin oder her. Und dann habe ich mich zum Glück doch an den Roman fast ohne Dialog gewagt. Und wie schon viele Rezensentinnen vor mir war ich vollkommen begeistert von der Sprache Dörte Hansens‘. Das ganze Buch ist voller Sätze, die ich mir am liebsten in Schönschrift notieren und einrahmen möchte. Wie zum Beispiel diese: „Man muss, wenn man auf einer Insel leben will, die Tagesränder suchen. Die Dämmerzeit zwischen Tag und Nacht, die frühen Nebelmorgen und die späten Regennachmittage. Man muss am Strand, beim Bäcker und im Supermarkt gewesen sein, bevor die erste Fähre mit den Bustouristen und den Fahrradfahrern kommt. Und man muss warten, bis die Abendfähre weg ist, wenn man allein auf einem Inselfriedhof stehen will.“ Das klingt so wunderschön und fasst im Übrigen auch den Inhalt des Romans zusammen: Das Leben der Einheimischen auf einer dieser pittoresken, doch rauen Nordseeinseln, heimgesucht von gestresstem Festlandvolk, das sich so gerne in Achtsamkeit übt und sich eine kleine Auszeit gönnen möchte. Aufgezeigt wird das am Beispiel der alteingesessenen Insel- und Seemannsfamilie Sander. Vater Jens fährt, wie es für Insulanerinnen üblich ist, zur See. Irgendwann verschwindet er jedoch komplett aus dem Leben seiner Familie, um sich auf eine einsame Vogelinsel zurückzuziehen. Zurück bleibt Mutter Hanne, die Pragmatische, die seit jeher tut, was notwendig ist. Das Leben als Seemannsbraut akzeptiert, aber nicht romantisch verklärt, so wie viele „Inselfrauen, die nicht mehr an Hafenkanten stehen wollen, winkend, wartend, Ausschau halten nach dem Schiff, das kommen wird oder auch nicht, nach Messingknöpfen, Bärten und verfrorenen Gesichtern.“ Ihr Auskommen sichert sie sich durch Feriengästinnen, die sie im Sommer in den Zimmern ihrer Kinder einquartiert und zu denen sie immer ein ambivalentes Verhältnis hat: „Der Umgang miteinander hatte immer etwas Ungenaues, nicht ganz Sauberes, es war ein Tauschgeschäft mit einem Beigeschmack. Gastfreundschaft, die von Herzen kommen mochte und trotzdem etwas kostete. Familienanschluss, den die Gäste nicht bezahlten, aber doch erwarteten.“ Tochter Eske pendelt zwischen ihrer Liebe am Festland und der Insel, wo sie als Altenpflegerin arbeitet. So ganz scheint sie nicht in unser Bild einer Inselbewohnerin zu passen. Das tut eher der älteste Sohn Ryckmer: „Ein Ryckmer Sander passt in ihren Nordseeurlaub wie der Austernfischer und der Seehund und die Kutterscholle.“ Man sieht an den wenigen Zitaten, wie wunderbar Dörte Hansen die Atmosphäre auf einer Nordseeinsel einfängt. So wunderbar, dass das Buch in mir die Sehnsucht nach einem Urlaub auf einer einsamen Nordseeinsel geweckt hat, auch wenn ich befürchte, dass das ganz und gar nicht die Intention der Autorin war.

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Ein sehr bewegender Roman - großartig geschrieben

Von: Nicoles Bücherwelt

25.10.2022

Das Inselleben abseits der Urlaubsidylle Nach „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ ist „Zur See“ der dritte Roman von Autorin Dörte Hansen. Schauplatz hier ist eine kleine Nordseeinsel, zu der die Fähre eine gute Stunde braucht, manchmal auch länger. Im Mittelpunkt steht die Familie Sander, die seit vielen Generationen auf der Insel lebt. Damals sind die Männer zur See gefahren, auf Walfang, und mit dem Warten begann immer die Angst, ob sie die unberechenbare See überleben. Auch wenn heute vieles anders ist, die alten Geschichten und Erinnerungen schweben über den alteingesessenen Inselbewohnern. „Irgendwo in diesem Haus, verborgen unter Deckenbalken, hinter Mauerankern oder alten Fliesen, in den Ritzen eines Knochenzauns vielleicht, müssten auch noch die Geschichten sein, die nicht geschrieben wurden: die Erinnerungen der Ertrunkenen (…) Und in den Wäschetruhen tief versenkt, die Nachlässe der Seemannfrauen: Chroniken des Wartens und Alleinseins (…) – Seite 12, eBook Auch bei Familie Sander, denen das alte Kapitänshaus mit dem Knochenzaun gehört, ist die Vergangenheit noch tief verwurzelt. Jeder der Mitglieder hat eine eigene bewegende Geschichte. Hanne hat drei Kinder großgezogen, ihr Mann Jens hat vor zwanzig Jahren die Seefahrt aufgegeben, hat Frau und Kinder verlassen und ist zum Einsiedler geworden. Die drei Kinder Ryckmer, Eske und Henrik sind inzwischen erwachsen und leben völlig unterschiedliche Leben – aber alle sind auf der Insel geblieben. Jeder hat mit eigenen Dämonen zu kämpfen – manche Wunden sind nie ganz verheilt. Dann ist da noch Matthias Lehmann, seit zwanzig Jahren Inselpastor in der Seemannskirche. der jeden Morgen am Strand joggt und schließlich sein Leben hinterfragt. „Man muss, wenn man auf einer Insel leben will, die Tagesränder suchen. Die Dämmerzeiten zwischen Tag und Nacht. Die frühen Nebelmorgen und die späten Regennachmittage.“ – Seite 20, eBook Ein zentrales Thema ist auch der Tourismus. Dieser hat mit den Jahren zugenommen und sich verändert. „Ein Haus am Meer gekauft. Das Luftschloss festgemacht mit Backstein, Rosenhecke und Alarmanlage. Und dann ernüchtert festgestellt, dass es nicht schwebt. Sie halten es nie lange aus in ihren Inselhäusern. (…) Man sieht die Träume noch, wenn man vorübergeht an diesen kalten Häusern, wie man in einem Bernstein manchmal noch ein Tier erkennen kann, sehr schön und still in der Versteinerung.“ – Seite 25/26, eBook Schon auf den ersten Seiten kommt der beeindruckende, detaillierte und gleichzeitig glasklare Schreibstil von Dörte Hansen zur Geltung. Atmosphärisch dicht erzählt sie von der abgelegenen Nordseeinsel und ihren Bewohnern, von Nebelmorgen und Knochenzäunen, von Mythen und Vergangenem, von Traurigkeit, Sehnsucht und der Suche nach Glück. Die Charaktere sind sehr stark gezeichnet – ob es die Mitglieder der Familie Hansen oder der Inselpastor ist, jeder kämpft mit eigenen Ängsten und Sorgen und Vergangenem. Nach und nach bekommen wir ein klares Bild von den einzelnen Figuren und verstehen, wie vieles so gekommen ist, wie es heute ist. Auch die Nebenfiguren sind sehr gut eingefügt. Sehr bildgewaltig beschrieben wird auch die See – von der Anziehungskraft, die sie ausübt, aber ebenso auch von den Schattenseiten. Mal still mal rau, die Autorin gibt hier die unterschiedlichen Momente wieder, auch Einblicke hinter den Urlaubskulissen. Es wird bewegend, oft berührend und auch auf besondere Weise fesselnd. Und im Laufe eines Jahres ändert sich einiges – für jeden und jede auf ganz eigene Weise. Und mit einem überraschenden Ende. Mein Fazit: Ein atmosphärisch dichter Roman, der großartig geschrieben ist. Bildgewaltig, detailreich und klar erzählt Dörte Hanse die Geschichte von der See, einer Nordseeinsel und ihren Bewohnern – abseits von der Urlaubsidylle. Es wird bewegend mit Erinnerungen an Vergangenes, Veränderungen und persönlichen Schicksalen der stark gezeichneten Charaktere. Ein Lesehighlight.

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Vita

Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land” wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels” und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde” erschien 2018, wurde wieder zum SPIEGEL-Jahresbestseller und mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Grimmelshausen Literaturpreis ausgezeichnet. 2022 erschien ihr dritter Roman „Zur See”. Dörte Hansen, die mit ihrer Familie in Nordfriesland lebt, ist Mainzer Stadtschreiberin 2022.

Zur Autorin

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26. Apr. 2024

Gespräch i.R. des F.A.Z.-Kongress "Zwischen den Zeilen"

16:30 - 17:15 Uhr | Frankfurt | Lesungen
Dörte Hansen
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Pressestimmen

»Die Erzählkünstlerin hat einen wunderbaren neuen Roman geschrieben, "Zur See", in einer fast schon poetischen Sprache und inhaltlich fesselnd. Ihren Grundthemen bleibt sie treu, es geht um Heimat und Verlust.«

»Dörte Hansen schreibt mit einer großen Liebe und Zärtlichkeit von der Angst und der Einsamkeit und der Überforderung ihrer Romanbewohner. Es sind Gesellschaftsromane unserer Zeit, die von den modernen Verzweiflungen ebenso viel wissen wie vom Klimawandel und von den drohenden Katastrophen.«

Die Zeit, Volker Weidermann (13. October 2022)

»Dieser Roman enthält die komplette DNA einer deutschen Nordseeinsel: ein literarischer Triumph.«

Denis Scheck in Der Tagesspiegel (09. October 2022)

»Es sind eindrucksvolle Figuren, Psychogramme; Menschen, die einem nahe gehen. Dieser Roman besitzt eine erzählerische Wucht.«

Südwest Presse, Jürgen Kanold (05. October 2022)

»Dörte Hansen braucht nicht viele Worte, um einen Menschen zu zeichnen, eine Welt zu entwerfen. Die Bilder im Kopf entstehen sofort, ganz unmittelbar. (...) Definitiv eines der besten Bücher der Saison!«

»Umwerfend!«

Brigitte, Angela Wittmann (28. September 2022)

»Wieder ein großer Wurf der Autorin: eigensinnige Figuren, kleine Bosheiten und tolle Naturbilder.«

Brigitte Woman, Ariane Heimbach (07. September 2022)

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