Rezension: Mein Leben und andere Kleinigkeiten
Von:
Toni
03.03.2015
"Man liebt keine chemischen Reaktionen, Teilchen oder Neuronenrezeptoren. Man liebt den ganzen Menschen. Selbst die Teile, von denen man nicht wusste, dass sie da sind. Und die Teile, auf die man voller Ungeduld wartet. "(Seite 390)
Das Leben der 15 jährigen Izzy ist nicht leicht. Sie wird wegen ihrer nicht gerade idealen Körperproportionen gemobbt und ihre Mutter ist sehr krank.
Eigentlich will sie sich nur ihrem Hobby, dem Malen, widmen. Sie arbeitet zur Zeit an der Bewerbungsmappe für eine renommierte Kunsthochschule, um aus dem Hobby einen Beruf zu machen.
Ihre Mutter tut nach außen hin so, als wäre alles okay. Diese hat allerdings Krebs. Sie ist in einem Forum angemeldet und berichtet dort über neue gesundheitliche Probleme. Da Izzy den Benutzernamen ihrer Mutter kennt, macht sie sich wahnsinnige Sorgen. Sie hat niemanden, mit dem sie über ihre Sorgen reden kann, denn ihre Schwester verschließt die Augen und zu allem Überfluss ist sie auch noch mit ihrer besten Freundin zerstritten. Da Izzy durch die Krankheit ihrer Mutter alle Symptome auf einer Internetseite nachschlägt, ist sie ziemlich hypochondrisch veranlagt, was ihr das Leben auch nicht einfacher macht.
Als plötzlich einer der beliebtesten Jungen, der Schule, Blake, bei ihr aufkreuzt und Interesse an ihr zeigt, ist sie, zu Recht, erst misstrauisch, doch dann lässt sie sich trotzdem auf eine Beziehung mit ihm ein...
Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang des Buches recht skeptisch war, was wahrscheinlich an der Übersetzung liegt. Doch als ich etwas mehr gelesen hatte und mich nach der ein bisschen zu lange geratenen Einleitung richtig in die Geschichte hineinversetzen konnte, wurde das Buch immer besser! Durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive von Izzy befindet man sich mitten in der Handlung. Weil die Probleme von ihr selbst und die ihrer Familie, die sehr authentisch und glaubhaft dargestellt wurden, regt das Buch sehr zum Nachdenken an. Izzy ist eine sehr durchschnittliche Protagonistin, die aufgrund ihres Alters noch sehr naiv ist, trotzdem ist sie sehr sympathisch, wie fast alle Charaktere in diesem Buch. Der einzige Charakter, der mich genervt hat, war Izzys Kunstlehrerin, die aber richtig. Die restlichen Personen, wie zum Beispiel die Mutter und die Schwester der Protagonistin sind sehr gut beschrieben und ihrer jeweiligen Situation angepasst, was die Geschichte noch authentischer macht.
Der tolle Humor der Autorin Mindy Raf zieht sich trotz der schwierigeren Thematik durch das ganze Buch.
Das Ende ist sehr gelungen und rund!
Ein einziger Kritikpunkt ist allerdings, dass sich die Handlung an manchen Stellen sehr in die Länge zieht und man relativ viel kürzen könnte, da es manchmal ziemlich langatmig und dadurch auch an manchen Stellen ein bisschen langweilig ist.
Alles in allem ein sehr einfach geschriebenes, humorvolles Buch, das perfekt mit einer etwas schwierigeren Thematik, die zum Nachdenken anregt, kombiniert wird!
Zuletzt möchte ich mich nochmal ganz herzlich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!