Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Philippe Besson

Hör auf zu lügen

Roman − Ausgezeichnet mit dem Euregio-Schüler-Literaturpreis 2021

eBook epub
9,99 [D] inkl. MwSt.
9,99 [A] | CHF 15,00 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Über die Zwänge der Moral und die rettende Kraft der Worte

Philippe ist 17 Jahre alt und ein Außenseiter. Als hochbegabter Sohn des Schuldirektors, der wenig Kontakt zu den Mitschülern hat, lebt er in einem französischen Provinznest. Er fühlt sich von seinem Klassenkameraden Thomas, einem geheimnisvollen und charismatischen Winzersohn, angezogen und ist ganz verblüfft, als dieser sein Interesse erwidert. Thomas wird seine erste und große Liebe. Eine Liebe, die nur im Verborgenen gelebt werden darf und die für Thomas tragisch endet, weil er, geprägt durch die ländlichen Konventionen, seine sexuelle Identität sein Leben lang verleugnen wird. Ein authentischer und tief berührender Roman über Liebe und Identitätsfindung.

»Besson gelingt es, sehr genau, empathisch und ohne jede Peinlichkeit die Gefühle zweier fast Erwachsener zu beschreiben. Der Roman ist eine Hommage an das Schreiben und das Erzählen, die im besten Falle Leben retten können.« Dina Netz, Deutschlandfunk»


Aus dem Französischen von Hans Pleschinski
Originaltitel: Arrête avec tes mensonges
Originalverlag: Éditions Juillard, Paris 2017
eBook epub (epub), ca. 160 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-22525-4
Erschienen am  08. October 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Ähnliche Titel wie "Hör auf zu lügen"

Die Unsterblichen

Chloe Benjamin

Die Unsterblichen

Fünf Tage in Paris

Tatiana de Rosnay

Fünf Tage in Paris

Jahre wie diese

Sadie Jones

Jahre wie diese

Palast der Miserablen
(3)

Abbas Khider

Palast der Miserablen

Das Hotel New Hampshire

John Irving

Das Hotel New Hampshire

Die Glasperlenmädchen

Lisa Wingate

Die Glasperlenmädchen

Der Zug der Waisen

Christina Baker Kline

Der Zug der Waisen

Davonfliegen

Sarah Armstrong

Davonfliegen

Nach dem Winter
(2)

Guadalupe Nettel

Nach dem Winter

Der Distelfink

Donna Tartt

Der Distelfink

Herz auf Eis
(2)

Isabelle Autissier

Herz auf Eis

Zweimal im Leben

Clare Empson

Zweimal im Leben

Unter einem anderen Himmel

Josefine Blom

Unter einem anderen Himmel

All About a Girl

Caitlin Moran

All About a Girl

Bungalow

Helene Hegemann

Bungalow

Die Mutter meiner Mutter

Sabine Rennefanz

Die Mutter meiner Mutter

Das Leuchten eines Sommers
(9)

Karen Swan

Das Leuchten eines Sommers

Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Gerhard Jäger

Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Rezensionen

Berührend

Von: jensis_leseecke

17.11.2023

Ausgehend von einer schicksalhaften Begegnung blick der erfolgreiche Autor Philippe zurück auf seine Jugend in der französischen Provinz. Mit 17 ist er ein hochbegabter Außenseiter und er fühlt sich zu dem beliebten, aber geheimnisvollen Thomas hingezogen. Als dieser sein Interesse überraschenderweise zu erwidern scheint, eröffnet sich für Philippe eine neue Welt. Thomas wird seine erste große Liebe, die jedoch nur ein paar Monate halten wird und vor allem im Verborgenen gelebt werden muss. Beiden werden einander nie wirklich vergessen können. Der Roman “Hör auf zu lügen” ist ein autofiktionales Werk des französischen Autors Philippe Besson. Ehrlich, direkt und melancholisch erzählt Besson hier die Geschichte einer Liebe, die an den Konventionen und den sozialen Zwängen der 1980er-Jahre gescheitert ist. Die Sprache ist dabei soghaft, die eines Getriebenen und äußerst verletzlichen Menschen. Die Sätze sind verschachtelt und spiegeln so die Unsicherheiten wider, die die jungen Männer zu bewältigen haben. Im Kern geht es hier um die Frage, was mit Menschen passiert, die einen elementaren Bestandteil ihrer Persönlichkeit verstecken müssen. Der Roman steht somit stellvertretend für so viele Männer vergangener Generationen (in vielen Teilen der Welt heute noch), die ihr Liebesleben im Verborgenen ausleben mussten und daran teilweise zugrunde gegangen sind. Ein kraftvolles und doch trauriges Buch. Übrigens ist die Verfilmung des Romans gestern in den deutschen Kinos angelaufen.

Lesen Sie weiter

Ein Versuch

Von: Bjoernandbooks

18.07.2022

Der 17-jährige Philippe durchlebt die Höhen und Tiefen der Pubertät: Als hochintelligenter junger Mann fällt ihm die Schule leicht, die sozialen Kontakte jedoch sichtlich schwerer. Schon früh entdeckt er, dass er anders ist als seine Mitschüler, dass er sich zu Jungen hingezogen fühlt. Aus der Ferne schwärmt er für Thomas, bei dem er sich sicher ist, dass er seine Gefühle niemals erwidern wird. Doch es kommt anders: Thomas nähert sich ihm, und sie beginnen eine zunächst nur körperliche, bald auch emotionale Beziehung. Einzige Bedingung, die Thomas stellt: Ihr Miteinander darf nicht an die Öffentlichkeit geraten. Dazu ist er, Sohn eines Winzers und fest in den provinziellen Strukturen verankert, nicht in der Lage – ein Outing, undenkbar! Im Geheimen intensiviert sich ihre Beziehung, hinterlässt Spuren in Philippes Herzen und auch bei Thomas. Als dieser nach einem Aufenthalt bei Verwandten in Spanien nicht zurückkehrt, trennen sich die Wege der zwei Liebenden. Doch Philippe kann emotional nie ganz loslassen, bleibt gefühlsmäßig verbunden. Eine Begegnung zwanzig Jahre später reißt die fast verheilten Wunden wieder auf... „Man gewöhnt sich an alles, auch, dass Menschen, mit denen man sich für immer verbunden glaubte, die Seite wechseln“ (S. 144) Noch bevor sich in den letzten Jahren das Wort „autofiktional“ zu einem Modebegriff der Literatur entwickelte, erschien 2017 „Hör auf zu lügen“ im französischen Original und ein Jahr später auch auf Deutsch. Bessons Roman ist nahe an seiner eigenen Biographie, so nahe, dass Fiktion lediglich in der literarischen Repräsentation, in der Weise des Erzählens präsent ist. Intensiv und dabei berührend zaghaft lässt uns Besson in seinen Kopf schauen – und vor allem tief in sein Herz. Das Aufkeimen der Gefühle füreinander, die vorsichtigen Annäherungen, die Entwicklung von körperlichem Interesse zu einer tiefen Verbundenheit – all diese Aspekte, die dem Coming-of-Age-Roman innewohnen, sind auch bei Besson präsent. Wie ein Deus ex Machina kommentiert der Autor aus der Gegenwart, lässt Zukünftiges in Vergangenes fließen, referenziert auf andere Autoren, die sein Leben durch eigene Lektüre geprägt haben. Besonders intensiv erscheint die Verbindung zum Werk von Hervé Guibert, doch wo ebendieser seine Narrative als Textlawinen auf seine Leser*innen herunterprasseln lässt, zeigt Besson eine Empfindsamkeit, eine Zögerlichkeit, die mit hoher Sensibilität seinen Protagonisten, sich selbst, textuell widerspiegelt, wodurch er im Ausdruck seines Schreibens Charakterzüge Guiberts übernimmt. Als zentrale Topoi stehen sich hier der Sehnsuchts-Aspekt als dem Text innewohnende Qualität und die Reflexion über eigene Schreibprozesse zur Seite. Besson gelingt es mühelos, aus seinem Text auszusteigen und in ihn zurück zu gleiten, übergangslos wechselt er zwischen Kommentar und Handlungsebene – literarische Klimmzüge, die heute auch bei Édouard Louis zu erkennen sind. Besonders im zweiten und dritten Teil, die den Autor als erwachsenen Mann und erneute Überschneidungen mit Thomas' Leben zeigen, intensiviert Besson diese Bemühungen, zeichnet er doch ein Bild der Chronifizierung, der dauerhaften Präsenz des Schmerzes bei Thomas. Lässt sich eine erste Liebe je vergessen, gerade wenn sie so schmerzhaft enden musste? Philippe Besson schafft mit „Hör auf zu lügen“ eine Art Manifest, das dem konservativ-provinziellen Denken den Spiegel vor die Nase hält, das aufzeigt, was für schwerwiegende Folgen eine Unfreiheit im Denken und Handeln für im Aufwachsen begriffene Individuen haben kann. Hier wird nicht nur eigene Geschichte verarbeitet, sondern über eine fast schon scheue Literarisierung Kritik an einer Gesellschaft geübt, deren Offenheit bis zum heutigen Tage noch nicht allgegenwärtig ist. Erschütternd, reflektierend und zutiefst berührend!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Philippe Besson wurde 1967 in Barbezieux, einem Dorf in der Charente, geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bordeaux und der Oberstufe in Rouen, ging Besson 1989 nach Paris, wo er zunächst eine Laufbahn als Jurist und Dozent für Sozialrecht einschlug. 1999 begann er an seinem ersten Roman Zeit der Abwesenheit zu schreiben, der Anfang 2001 in Frankreich erschien. Fortan veröffentlichte er fast jährlich einen neuen Roman.

Zum Autor

Hans Pleschinski

Hans Pleschinski, 1956 in Celle geboren, studierte Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaften in München. Er arbeitete für Galerien, die Oper und den Film. Seit 1985 ist er Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk und lebt als freier Autor (u.a. «Ludwigshöhe», 2008) in München.

Zum Übersetzer