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Reimer Gronemeyer, Oliver Schultz

Die Rettung der Pflege

Wie wir Care-Arbeit neu denken und zur sorgenden Gesellschaft werden

(2)
eBook epub
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Die Pflegekatastrophe kommt gleich nach der Klimakatastrophe

6 Millionen Pflegebedürftige werden für 2030 erwartet, voraussichtlich fehlen dann 500.000 Pflegekräfte. Der deutsche Pflegerat fordert ein Einstiegsgehalt für Pflegekräfte von 4.000 Euro, aber schon jetzt kann kaum jemand einen Platz im Pflegeheim selbst bezahlen. Und mit Geld allein wird sich die Pflegekatastrophe nicht abwenden lassen, davon sind Reimer Gronemeyer und Oliver Schultz überzeugt.

Die Pflege braucht einen Aufbruch. Das Zukunftsszenario, das uns sonst erwartet, ist ernüchternd: Eine ambulante und stationäre Pflege, die – hoch subventioniert – pflegebedürftige Alte in sozial entkernten Arealen professionell versorgt. Das wäre der Schrecken für alle, die dem entgegenwarten. Der positive Gegenentwurf dazu ist eine partizipative, gesellschaftlich getragene Pflege.

Gronemeyer und Schultz skizzieren das Bild der »Caring Society«: Nur wenn alle gemeinsam anpacken, wird sich die Pflegekrise abwenden lassen. Nur, wenn wir als Gesellschaft bereit sind, umzudenken, wird in Zukunft menschenwürdige Pflege und ein besseres Leben im Alter möglich.


eBook epub (epub), ca. 192 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-29772-5
Erschienen am  28. June 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Gedanken zum Buch "Die Rettung der Pflege"

Von: Birgit Staniewicz-Ostermann aus Wiesbaden

28.09.2023

Das Buch "Die Rettung der Pflege" habe ich in relativ kurzer Zeit gelesen, weil es trotz des so ernsten und gesellschaftsrelvanten Problembereichs "Betreuung in Altenheimen" kurzweilig geschrieben ist. Da fast jede Leserin und jeder Leser sicher aus ihrem oder seinem eigenen Umfeld Erfahrung mit Pflegebedürftigkeit von Angehörigen hat, sprechen ihnen die Inhalte des Buches aus der Seele und als Leser fühlt man sich bestätigt wahrzunehmen, welche Gefühle, Verantwortlichkeiten und Schuldgefühle einen umtreiben, wenn der Entschluss gefasst werden muss, einen geliebten Menschen in einem Heim unterzubringen. Hauptsächlich wird eine sehr umfangreiche und kritische Analyse der derzeitigen Bedingungen in unserer Gesellschaft zur Frage der Betreuung alter Menschen vorgenommen und die Unzulänglichkeiten (Pflegenotstand) werden aufgezeigt. Dabei scheuen die Verfasser nicht diesen Pflegenotstand mit sehr anschaulichen und harten Begriffen zu beschreiben und zu bewerten: "...Pflegenotstand...gesellschaftlicher Notstand...menschlicher Notstand" (s. 113) "...Absurdistan ist unser Altersalltag..." (S. 117) "...Absurdistan ein Horrorszenario" (S.219) "Je größer der Versorgungsapparat. je profitorientierter, anonymer, unkontrollierbarer..." (S. 120) bis hin zu dem Vergleichs mit "kolonialen Zügen". Wo liegt die Entscheidungsmacht und und wer ist von ihr abhängig und muss sich dieser Macht fügen? (Vgl. S. 124) "Handelnder und Behandelter sind nicht auf Augenhöhe." (S. 124) Diese Analyse sollte zur Pflichtlektüre für Pflegekräfte in der Ausbildung werden, damit jede zukünftige Pflegekraft die gesellschaftliche Problematik der Pflegeeinrichtungen und ihrer Rolle darin kritisch reflektieren lernt. Vielleicht könnte dies der Beginn einer neuen Sichtweise und Humanisierung in der Betreuung alter Menschen werden. Das letzte Kapitel zeigt Möglichkeiten einer Caring Society in sieben Schritten auf, die alle überzeugend sind, die aber ein grundlegendes Umdenken zur Betreuung alter und kranker Menschen erfordert. Kleine Schritte sind zu beobachten, erfordern viel Empathie, Engagement, Kraft und Kooperation der beteiligten Personen. Sie sollten unterstützt werden und Vorbildcharakter haben!

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Caring Society

Von: hasirasi2

28.07.2023

„Im Prinzip kann jeder pflegen, es will nur keiner.“ (S. 11) ist die kontroverse Antwort der beiden Autoren Reimer Gronemeyer und Oliver Schultz auf die Frage nach der Zukunft der Pflege. Denn dass die Pflege so, wie sie jetzt ist, zum Scheitern verurteilt ist, kann keiner mehr leugnen. Die Pflegekräfte sind überarbeitet, unterbesetzt und unterbezahlt. Die beiden Autoren plädieren als Lösung für das Caring-Society-Prinzip, bei dem Freiwillige, Ehrenamtliche, Angehörige, Nachbarn und Freunde in die Pflege zu Hause eingebunden werden. Dagegen erhebt mein Mann, der seit 35 Jahren als Krankenpfleger arbeitet, 8 davon in einer geriatrischen Reha-Klinik, sofort Einspruch, als ich ihm davon erzähle. Er sagt, nicht nur, dass die meisten nicht wollen, sie können es auch nicht. Die Menschen werden immer älter, haben dadurch immer mehr Krankheiten und bedürfen sehr spezieller Pflegen – da würden Ungelernte schnell überfordert sein. Das fängt beim Waschen an und setzt sich bei besonderer Ernährung / Diäten fort (da klammere ich die Ernährung über eine Sonde und den damit verbundenen Aufwand schon aus). Gleiches gilt für die Wundpflege (Verhindern vom Wundliegen / Lagerungstechniken etc.). Zudem sind gerade demente Patienten oft nicht zur Mitarbeit bereit oder werden aggressiv – welche Angehörige, meist sind es ja weibliche, hat dem ausreichend Kraft und Willen entgegenzusetzen?! Ich fand die Idee des Buches gut und hatte mir echte Lösungsansätze erhofft. Meine Eltern sind beide über 70 und wer weiß, wann sie Pflegefälle werden. Doch die Autoren zeigen zwar viele Probleme auf, aber mir fehlen umsetzbare Maßnahmen zur Abschaffung der Probleme. Vielleicht würde es schon helfen, wenn man die Angehören genau wie die Bufdis in Crashkursen schult oder den Zivildienst wieder einführt, damit auch wirklich Personal bereitsteht. Außerdem schweifen sie leider immer wieder ab, bringen zu viele sich wiederholende selbst erlebte Fälle und konzentrieren sich zu sehr auf Corona und Demenz. Ich habe mich beim Lesen gefragt, für welche Zielgruppe das Buch gedacht ist. Doch mit einem haben sie Recht: „Die Not der Pflege hängt mit der Not der Gesellschaft zusammen, und mit der geordneten Trennung der beiden.“ (S. 161) Mein Fazit: Als Bestandsaufnahme der Pflegeproblematik ist das Buch ganz gut, aber mir fehlen echte, umsetzbare Lösungsvorschläge.

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Vita

Reimer Gronemeyer, geb. 1939 in Hamburg, Dr. theol. und Dr. rer. soc., Professor em. für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Arbeiten zu: Konflikte zwischen den Generationen, Hospizarbeit und Demenz sowie zur Entwicklung im südlichen Afrika. Zahlreiche Forschungsaufenthalte in Namibia, Botswana, Zimbabwe, Malawi, Sudan. Forschungsprojekte zum Thema Waisen und Kinder in schwierigen Lebenssituationen, Mangelernährung bei Kindern. Reimer Gronemeyer ist Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins "Pallium e.V.", der sich für Kinder-Projekte in Namibia engagiert.

Zum Autor

Dr. Oliver Schultz ist Mitherausgeber der Zeitschrift »demenz: das Magazin« und arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit Menschen mit Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen. Als Mitarbeiter eines Pflegeheims war er auch zuständig für die konzeptionelle Ausrichtung der Betreuung. Er ist zudem freier Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Justus-Liebig-Universität Gießen und beteiligt an Forschungsprojekten zu den Themen Demenz, Alter, Pflege, Migration, Ehrenamt sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Altenpflege.

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