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Tosun ist der Sohn eines Istanbuler Papierfabrikanten, im Herbst 1958 kommt der junge Türke nach Deutschland – noch vor den Gastarbeitern. Nach dem Studium heiratet er Maria, die von einem bayerischen Bauernhof stammt, und gründet eine Familie, in der nur Deutsch gesprochen wird. Tosun wird Manager in einer deutschen Firma und deutscher Staatsbürger. Er beginnt, auf Deutsch zu träumen, und sogar sein Gaumen passt sich deutschen Gepflogenheiten an: Er entwickelt eine Vorliebe für Schweinebraten und Weißbier.
Doch heute, sechzig Jahre später, zieht Tosun eine ernüchternde Bilanz. Zwar hat er alles unternommen, um sich zu integrieren. Dennoch wurde ihm immer wieder bedeutet, dass er weniger wert sei als ein „echter“ Deutscher. Ganz anders erging es seiner Schwester, die damals in die USA auswanderte – und dort nie Diskriminierung erfuhr.
Anschaulich und differenziert erzählt der Journalist Can Merey die Geschichte seines Vaters. Nach der Lektüre erscheint das Leben der drei Millionen Deutschtürken in neuem Licht - und die komplexe Beziehung Deutschlands zur Türkei.
»Ein ruhiges abwägendes Buch. Hier schreibt keiner, der den Deutschen endlich mal den sogenannten Spiegel vorhalten will.«
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Rezensionen
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Can Merey wurde 1972 in Frankfurt/Main als Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Der Job des Vaters führte die Familie unter anderem nach Teheran, Singapur und Kairo. Nach dem Studium der Sozialarbeit in Aachen wechselte Can Merey in den Journalismus. Von 2003 bis 2013 war er Südasien-Büroleiter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Sitz in Neu Delhi, im Zentrum der Berichterstattung stand der eskalierende Konflikt in Afghanistan. Pünktlich zu den Gezi-Protesten und dem Beginn der deutsch-türkischen Spannungen wechselte er 2013 nach Istanbul, seither ist er dpa-Büroleiter für den Nahen Osten mit Schwerpunkt Türkei-Berichterstattung.
Pressestimmen
»Ein sehr gutes, ein wichtiges Buch in der aktuellen Debatte um die Frage 'Was ist Deutsch?'. Absolute Kaufempfehlung!"
»Der Journalist Can Merey hat gerade ein erhellendes wie bitteres Buch über seinen Vater geschrieben, das exakt zu #MeTwo passt.«
»Ein Beitrag zur aktuellen Ausländerdebatte: Es zeigt, dass viele Vorurteile schon früher da waren, dass es dafür Erdogan gar nicht brauchte.«
»Ein bemerkenswertes Buch, eine bewegende, bittere Bilanz deutsch-türkischer Missverständnisse.«
»Mereys Buch ist nicht nur gefühlvoll und sprachgewaltig geschrieben, es ist das erhellendste Buch zum Thema, das die Wogen in Österreich, Deutschland und der Türkei hochgehen lässt wie kaum ein zweites.«
»Der Auslandskorrespondent Can Merey hat mit „Der ewige Gast“ eines der lesenswertesten Bücher des Jahres geschrieben. […] Wer beim Thema Integration mitreden möchte, sollte es sich nicht entgehen lassen.«
»Ein unsentimentaler und reflektierter Erfahrungsbericht, wie deutsche Fremdenfeindlichkeit Integration verhindern kann.«